Osnabrück (ots) - Der langjährige Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie und Nobelpreisträger, Prof. Dr. Paul J. Crutzen, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Atmosphärenforscher trug mit seinen Arbeiten maßgeblich zur Entdeckung des Ozonlochs bei. 1994 erhielt er den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), ein Jahr später den Nobelpreis für Chemie.
Mit großer Betroffenheit wurde die Nachricht vom Tod des international renommierten Max-Planck-Wissenschaftlers in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen. "Prof. Dr. Paul J. Crutzen war ein herausragender Wissenschaftler. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Arnold habe Crutzen mit wissenschaftlichen Arbeiten und der Entwicklung modernster Messmethodik nicht nur nachvollziehbare Modelle für die zeitliche Entstehung des Ozonlochs geliefert, sondern letztlich auch die forschungsbasierte Grundlage für das Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die die stratosphärische Ozonschicht schädigen.
In mehrfacher Hinsicht ein Pionier
Von 1980 bis 2000 leitete der gebürtige Niederländer als Direktor die Abteilung Atmosphärenchemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er sei in mehrfacher Hinsicht ein Pionier gewesen, sagte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann. Denn Crutzen habe als Erster gezeigt, inwieweit der Mensch verantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht sei. Zusammen mit Mario J. Molina und F. Sherwood Rowland erhielt Crutzen im Jahr 1995 den Nobelpreis für Chemie. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften würdigte auf diese Weise die Erklärung der Forscher, wie Stickoxide die Ozonschicht zerstören und durch welche chemischen Prozesse das Ozonloch entsteht.
Crutzens Tod habe ihn zutiefst erschüttert, teilte der Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie, Jos Lelieveld, mit. Crutzens "charismatische Persönlichkeit" hätte viele Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprägt. Selbst nach seiner Emeritierung sei Crutzen bis ins hohe Alter wissenschaftlich aktiv geblieben. Insgesamt veröffentlichte der Atmosphärenforscher mehr als 360 wissenschaftliche Artikel mit einem sogenannten "Peer Review", also einer Fachbegutachtung. Hinzu kamen die Veröffentlichung von mehr als einem Dutzend Büchern und 135 wissenschaftliche Publikationen in Fachzeitschriften.
Promotion im Fach Meteorologie
Der gelernte Tiefbauingenieur promovierte Ende der 1960er-Jahre im Fach Meteorologie, danach folgten verschiedene Lehr- und Forschungsaufträge weltweit, unter anderem an der Universität Oxford sowie an den Universitäten von Chicago und Kalifornien. 1980 übernahm Crutzen die Leitung der Abteilung Atmosphärenchemie des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. Crutzen ist noch aus anderem Grund international bekannt: Der Begriff "Anthropozän" zur Beschreibung des aktuellen Zeitalters geht auf den Max-Planck-Wissenschaftler zurück. Crutzen wollte damit erklären, dass mittlerweile atmosphärische, biologische und geologische Veränderungen auf der Erde maßgeblich vom Menschen beeinflusst werden. "Durch seinen Tod verliert die Wissenschaft einen ihrer brillantesten Köpfe", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de (http://www.dbu.de)
Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.
Pressekontakt:
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- Pressesprecher -
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Mit großer Betroffenheit wurde die Nachricht vom Tod des international renommierten Max-Planck-Wissenschaftlers in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen. "Prof. Dr. Paul J. Crutzen war ein herausragender Wissenschaftler. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Arnold habe Crutzen mit wissenschaftlichen Arbeiten und der Entwicklung modernster Messmethodik nicht nur nachvollziehbare Modelle für die zeitliche Entstehung des Ozonlochs geliefert, sondern letztlich auch die forschungsbasierte Grundlage für das Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die die stratosphärische Ozonschicht schädigen.
In mehrfacher Hinsicht ein Pionier
Von 1980 bis 2000 leitete der gebürtige Niederländer als Direktor die Abteilung Atmosphärenchemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er sei in mehrfacher Hinsicht ein Pionier gewesen, sagte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann. Denn Crutzen habe als Erster gezeigt, inwieweit der Mensch verantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht sei. Zusammen mit Mario J. Molina und F. Sherwood Rowland erhielt Crutzen im Jahr 1995 den Nobelpreis für Chemie. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften würdigte auf diese Weise die Erklärung der Forscher, wie Stickoxide die Ozonschicht zerstören und durch welche chemischen Prozesse das Ozonloch entsteht.
Crutzens Tod habe ihn zutiefst erschüttert, teilte der Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie, Jos Lelieveld, mit. Crutzens "charismatische Persönlichkeit" hätte viele Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprägt. Selbst nach seiner Emeritierung sei Crutzen bis ins hohe Alter wissenschaftlich aktiv geblieben. Insgesamt veröffentlichte der Atmosphärenforscher mehr als 360 wissenschaftliche Artikel mit einem sogenannten "Peer Review", also einer Fachbegutachtung. Hinzu kamen die Veröffentlichung von mehr als einem Dutzend Büchern und 135 wissenschaftliche Publikationen in Fachzeitschriften.
Promotion im Fach Meteorologie
Der gelernte Tiefbauingenieur promovierte Ende der 1960er-Jahre im Fach Meteorologie, danach folgten verschiedene Lehr- und Forschungsaufträge weltweit, unter anderem an der Universität Oxford sowie an den Universitäten von Chicago und Kalifornien. 1980 übernahm Crutzen die Leitung der Abteilung Atmosphärenchemie des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. Crutzen ist noch aus anderem Grund international bekannt: Der Begriff "Anthropozän" zur Beschreibung des aktuellen Zeitalters geht auf den Max-Planck-Wissenschaftler zurück. Crutzen wollte damit erklären, dass mittlerweile atmosphärische, biologische und geologische Veränderungen auf der Erde maßgeblich vom Menschen beeinflusst werden. "Durch seinen Tod verliert die Wissenschaft einen ihrer brillantesten Köpfe", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
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Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.
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