NEW YORK (dpa-AFX) - Von der jüngsten Verunsicherung wegen des Wettstreits zwischen privaten Spekulanten und Hedgefonds ist am New Yorker Aktienmarkt am Montag nicht mehr viel zu spüren gewesen. Nach den kräftigen Verlusten in der Vorwoche erholten sich die US-Börsen am Montag schnell. Besonders deutlich fiel der Gewinn für den technologielastigen Nasdaq 100 aus mit plus 2,50 Prozent auf 13 248,90 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,76 Prozent auf 30 211,91 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,61 Prozent auf 3773,86 Punkte hoch.
Ende der vergangenen Woche hatte der Kampf zwischen im Internet organisierten Hobby-Spekulanten und den auf fallende Kurse setzenden professionellen Hedgefonds den Aktienmarkt merklich belastet. Am Montag reagierten nun einige Experten und Finanzmarktstrategen recht gelassen darauf, obgleich der Silbermarkt zum neuen Spekulationsobjekt wurde.
So äußerte sich mit Neel Kashkari auch ein ranghoher Vertreter der US-Notenbank Fed zu den Börsenturbulenzen. Gamestop habe eine Menge Aufmerksamkeit erhalten, doch er sei wegen der Kurskapriolen nicht beunruhigt. "Wenn eine Gruppe von Spekulanten mit einer anderen eine Wettschlacht zu einer einzelnen Aktie eingehen will - Gott segne sie", sagte Kashkari. "Wenn sie Geld damit machen, fein. Und wenn sie Geld verlieren, dann ist es ihre Sache."
Auch die Strategen der Bank JPMorgan halten es für wenig wahrscheinlich, dass das Ringen zwischen den beiden Gruppierungen die Märkte deutlich zurückwerfen könnte. Größere Rückschläge gebe es für gewöhnlich bei schlechten Wachstumsaussichten und hohen Bewertungen, argumentierten sie.
Der Broker Robinhood schränkte inzwischen den Handel mit Gamestop-Aktien sowie weiteren Werten, darunter auch AMC Entertainment , weiter ein. Während Gamestop am Montag um fast 31 Prozent absackten, notierten AMC nach zunächst stärkeren Schwankungen zum Schluss mit plus 0,30 Prozent nur wenig verändert.
Zum neuen Spekulationsziel wurde derweil das Edel- und Industriemetall Silber. Die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg am Montag erstmals seit Anfang 2013 über die Marke von 30 US-Dollar. Aktien von Silberproduzenten schnellten in die Höhe: First Majestic Silver gewannen gut 22 Prozent, Pan American Silver verteuerten sich um gut zwölf Prozent und Fortuna Silver Mines um mehr als 17 Prozent.
Vorne im Dow waren die Aktien von Microsoft mit plus 3,3 Prozent. Apple gewannen 1,7 Prozent. Der iPhone-Hersteller zapft den Anleihemarkt an und will die Einnahmen auch für Aktienrückkäufe und Dividenden verwenden. Auf dem letzten Platz im Leitindex verloren die Anteile der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance 2,8 Prozent.
Der Kurs des Euro gab am Montag etwas nach. Die Gemeinschaftswährung kostete nach dem New Yorker Börsenschluss 1,2057 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2084 (Freitag: 1,2136) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8275 (0,8239) Euro gekostet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stagnierte bei 137,21 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe betrug 1,076 Prozent./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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