DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:30 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.609,75 +0,54% +1,61% Stoxx50 3.158,28 +0,37% +1,61% DAX 13.933,63 +0,71% +1,57% FTSE 6.507,82 -0,14% +0,87% CAC 5.563,05 -0,00% +0,21% DJIA 30.659,65 -0,09% +0,17% S&P-500 3.836,50 +0,27% +2,14% Nasdaq-Comp. 13.666,32 +0,39% +6,04% Nasdaq-100 13.486,67 +0,23% +4,64% Nikkei-225 28.646,50 +1,00% +4,38% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 176,41 -34
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,10 54,76 +2,4% 1,34 +15,4% Brent/ICE 58,85 57,46 +2,4% 1,39 +13,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.834,74 1.837,90 -0,2% -3,16 -3,3% Silber (Spot) 26,93 26,73 +0,8% +0,21 +2,1% Platin (Spot) 1.104,55 1.096,00 +0,8% +8,55 +3,2% Kupfer-Future 3,56 3,52 +1,1% +0,04 +1,3%
An den Rohstoffmärkten setzen die Ölpreise ihren Anstieg fort, nachdem die Rohöllagerbestände in den USA stärker als erwartet zurückgegangen sind. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,994 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten einen Rückgang um lediglich 0,3 Millionen Barrel vorhergesagt. Bereits am späten Vorabend hatte der Branchenverband American Petroleum Institute (API) einen Rückgang vermeldet. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuert sich um 2,5 Prozent auf 56,15 Dollar. Brentöl legt um 2,3 Prozent auf 58,78 Dollar zu.
Der Goldpreis schwächelt etwas. Neben dem tendenziell weiter festen Dollar bremsen steigende Anleihezinsen, die die Attraktivität des zinslos gehaltenen Edelmetalls schmälern.
FINANZMARKT USA
Die jüngste Erholungsrally an der Wall Street hat am Mittwoch deutlich an Fahrt eingebüßt. Gute Konjunkturdaten - sowohl der ADP-Arbeitsmarktbericht als auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor überraschten positiv - verpuffen. Am deutlichsten fällt das Plus an der technologielastigen Nasdaq aus, nach überzeugenden Zahlen zweier Schwergewichte der Branche. Sowohl die Google-Mutter Alphabet als auch Amazon haben Rekordumsätze vermeldet. Die Alphabet-Aktie legt um 7,9 Prozent zu. Bei Amazon wird die Freude über die guten Zahlen etwas getrübt dadurch, dass Unternehmensgründer und CEO Jeff Bezos seinen Rücktritt angekündigt hat. Die Aktie steigt lediglich um 0,3 Prozent. Spotify hat im vierten Quartal viele neue Nutzer gewonnen und das obere Ende der eigenen Zielspanne erreicht. Beobachter kritisieren allerdings den Ausblick als konservativ. Für die Aktie geht es um 9,8 Prozent nach unten. Die Amgen-Aktie ist mit einem Abschlag von 3,3 Prozent größter Verlierer im Dow nach Vorlage durchwachsener Zahlen. Abseits von Quartalsausweisen bringt eine Übernahme Bewegung in den Pharmasektor. Jazz Pharmaceuticals kauft GW Pharmaceuticals für 7,2 Milliarden Dollar. Der Kaufpreis je Aktie setzt sich zusammen aus 200 Dollar in bar und 20 Dollar in Aktien, was einer Prämie von rund 50 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag entspricht. Der Kurs von GW Pharma springt um 46,3 Prozent nach oben auf 215 Dollar. Jazz Pharma fallen um 2,0 Prozent.
Am Anleihemarkt treiben sinkende Notierungen die Renditen erneut nach oben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt um 2,0 Basispunkte auf 1,12 Prozent. AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:02 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 1Q
22:05 US/Ebay Inc, Ergebnis 4Q
22:25 US/Paypal Holdings Inc, Ergebnis 4Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Freundlich - Positive Nachrichten von der Impffront stützten die Börsen: So soll der Impfstoff von Astrazeneca eine hohe Wirkung zeigen, wenn bis zur zweiten Dosis drei Monate vergehen. Und auch zu Sputnik V gab es erstmals positives Feedback in einer britischen Fachzeitschrift. Damit könnte sich das Portfolio an Impfstoffen erweitern. Hinzu kamen positive Unternehmensnachrichten. Positiv wurde die Nachricht aufgenommen, dass Mario Draghi in die italienische Politik gehen wird. Draghi, der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), ist von Staatspräsident Sergio Mattarella mit der Bildung einer Regierung der nationalen Einheit beauftragt worden. Mit den Aktien an der Mailänder Börse ging es um 2,1 Prozent nach oben. An den italienischen Anleihemärkten fielen die Renditen zum Teil deutlich. Bankenaktien waren gesucht: So stiegen etwa Unicredit 4,2 Prozent, Sanpaolo Intesa 4,3 Prozent oder Mediobanca 4 Prozent. Nach Zahlenvorlage schlossen Santander in Madrid 0,7 Prozent fester. Europaweit legte der Bankensektor ebenfalls um 0,7 Prozent zu. Im Autosektor reagierten Daimler mit einem Kurssprung von 8,9 Prozent auf die Börsenpläne der Lkw-Sparte. Ein Für gute Laune sorgte auch Siemens, der Konzern hob nach dem ersten Geschäftsquartal die Prognose für das Gesamtjahr 2020/21 deutlich an. Siemens gewannen 1,8 Prozent. Für Vodafone ging es nach Zahlenvorlage um 5,9 Prozent nach oben. Publicis stiegen 2,3 Prozent. Die Citigroup sieht Publicis gut gerüstet für 2021. Die Geschäftszahlen für 2020 seien deutlich besser ausgefallen als von den Analysten erwartet. Auch die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung sei eine große Überraschung. Weiter unter Druck standen FMC (minus 1,1 Prozent) sowie Fresenius (minus 1 Prozent). Die Telefonkonferenz von FMC brachte keine Erleichterung. Zwar wurden keine neuen negativen Details bekannt, allerdings auch keine positiven. Freenet (plus 6,5 Prozent auf 18,57) zahlt 1,65 Euro an Dividende je Aktie. In Zeiten, in denen die Realrendite zu Beginn des Jahres mit der steigenden Inflation noch stärker in den Keller gerutscht ist, ist dies ein starkes Kaufargument für die Aktie.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:41 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,2024 -0,16% 1,2032 1,2029 -1,6% EUR/JPY 126,33 -0,11% 126,43 126,36 +0,2% EUR/CHF 1,0813 +0,03% 1,0808 1,0804 +0,0% EUR/GBP 0,8813 -0,01% 0,8814 0,8816 -1,3% USD/JPY 105,07 +0,07% 105,08 105,05 +1,7% GBP/USD 1,3643 -0,15% 1,3651 1,3644 -0,2% USD/CNH (Offshore) 6,4601 +0,04% 6,4613 6,4593 -0,7% Bitcoin BTC/USD 37.086,00 +4,09% 36.483,13 34.950,00 +27,7%
Der Dollar-Index zeigt sich nach den jüngsten Gewinnen knapp behauptet. Der Euro schwächelt dagegen etwas, nachdem der EU-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Januar weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich gelegen hat. Aktuell werden für die Gemeinschaftswährung etwa 1,2025 Dollar gezahlt. Im Tageshoch waren es 1,2050 Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Obwohl der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor im Januar deutlich rückläufig war, dominierte weiter Kaufneigung, auch befeuert von guten Vorgaben der Wall Street. Vor allem aber zogen die Anleger Optimismus aus Quartalsberichten der Unternehmen, die vielfach deutliche Erholungen zeigten: Panasonic erhöhte den Ausblick für Umsatz und Gewinn, die Aktie gewann 3,8 Prozent. Für Mitsubishi Motors ging es um über 11 Prozent nach oben, nachdem der Autobauer für das im März endende Fiskaljahr einen geringeren Verlust angekündigt hatte als bislang erwartet. Auch für andere Autoaktien wie Toyota und Honda ging es kräftig aufwärts, sie gewannen 4,4 bzw. 3,1 Prozent. Das E-Commerce-Unternehmen Monotaro rechnet 2021 mit einem Anstieg des Nettogewinns um 25 Prozent, was mit einem Kursplus der Aktie von 12 Prozent honoriert wurde. Die Aktie des Mischkonzerns Mitsui & Co gewann nach Geschäftsausweis 1,7 Prozent. Auch in Seoul gehörten Autoaktien zu den Gewinnern. Hyundai lagen 2,1 Prozent im Plus, Kia machten einen Satz um 9,1 Prozent nach oben. Bei Kia trieb die Spekulation über eine Partnerschaft mit Apple zum Bau eines Apple-Autos - möglicherweise in den US-Werken von Kia. Die Papiere der Autozulieferer Mando und Hanon Systems gewannen 11 bzw. 5,3 Prozent. SK Telecom schlossen nach im Rahmen der Erwartung ausgefallenen Geschäftszahlen unverändert. In Hongkong verteuerte sich die Aktie des Computerbauers Lenovo um 6,3 Prozent, nachdem der Drittquartalsgewinn die Erwartungen übertroffen hatte. Alibaba verloren knapp 4 Prozent, obwohl der Internetriese in seinem Berichtsquartal mehr verdient hatte als erwartet. Laut Beobachtern litt die Aktie unter Sorgen vor einem scharfen Wettbewerb, Margenverwässerung und drohenden regulatorischen Beschränkungen. Einen Kurssprung von knapp 17 Prozent auf 7,41 Hongkong-Dollar zeigte die Aktie des Autobauers Brilliance. Einem Reuters-Bericht zufolge erwägt der staatlich kontrollierte Autobauer FAW Group die Aktie des BMW-Partners von der Börse zu nehmen und dafür je Aktie 11 Hongkong-Dollar zu zahlen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Daimler plant Aufspaltung des Konzerns
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 03, 2021 12:32 ET (17:32 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Daimler plant einen grundlegenden Wandel der Unternehmensstruktur: Der DAX-Konzern will sich in zwei unabhängige Unternehmen aufteilen, die sich auf die Kernbereiche Automobil- und Nutzfahrzeug-Geschäft konzentrieren. Daimler Trucks soll an die Börse gebracht werden und direkt in den Leitindex DAX einziehen. Die Mehrheit des Geschäfts soll an die Anteilseigner verteilt werden. Das Geschäft mit Premiumautos soll in Mercedes-Benz umfirmiert werden.
FMC will für 2020 "Dividendenpolitik fortsetzen" - 2021 bleibt schwierig
Fresenius Medical Care, die Dialysetochter der Fresenius-Gruppe, wird für 2020 "eine Dividende vorschlagen im Rahmen unserer üblichen Dividendenpolitik", sagte FMC-CEO Rice Powell während einer Investorenpräsentation. Für 2019 hatte FMC eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie ausgeschüttet, ein Jahr zuvor waren es 1,17 Euro.
Abbvie übertrifft mit Umsatz und bereinigtem Gewinn Erwartungen
Der Pharmakonzern Abbvie hat seinen Umsatz im vierten Quartal kräftig gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Neben dem Wachstum im Immunologie- und Onkologiegeschäft trugen Medikamente dazu bei, die Abbvie im Zuge einer Akquisition erhalten hat. Auch der bereinigte Gewinn was besser als erwartet.
Studie: Vakzin von Astrazeneca verringert Übertragung des Corona-Erregers
Das Anti-Corona-Vakzin von Astrazeneca drosselt laut einer britischen Studie schon nach einer ersten Impfung die Gefahr einer Übertragung des Virus. Wie aus der am Mittwoch von der Universität Oxford veröffentlichten Studie hervorgeht, schützt der Impfstoff einerseits mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Geimpften vor einer Virus-Erkrankung, andererseits verringert er aber auch die Übertragungs-Wahrscheinlichkeit auf Dritte.
Cellnex kauft Handymastenbetreiber Hivory für rund 5,2 Mrd EUR
Der spanische Mobilfunkkonzern Cellnex verstärkt sich in Frankreich mit dem Kauf das Handymastenbetreiber Hivory für zunächst rund 5,2 Milliarden Euro Darauf verständigte sich die Cellnex Telecom SA mit Altice France und Starlight Holdco Sarl. Hivory wurde 2018 von Altice und dem Investor KKR gegründet und besitzt den Angaben zufolge rund 10.500 Telekommunikationsstandorte in Frankreich.
Glaxosmithkline übertrifft im 4Q trotz Gewinnrückgang Markterwartungen
Glaxosmithkline hat im vierten Quartal nur fast halb so viel verdient wie im Vorjahreszeitraum. Der britische Pharmakonzern verwies auf geringere Veräußerungsgewinne und erhöhte Restrukturierungskosten und sieht sich auf Kurs, die Geschäftsbereiche Biopharma und Consumer Healthcare im Jahr 2022 abzuspalten.
Moderna erhöht Impfstoffzusage für die Schweiz auf 13,5 Mio Dosen
Der US-Pharmakonzern Moderna wird weitaus mehr Dosen seines Covid-19-Impfstoffes an die Schweiz liefern als bislang geplant. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Liefermenge nun 13,5 Millionen Dosen betragen. Im Dezember war die ursprüngliche Vereinbarung bereits auf 7,5 von 4,5 Millionen Dosen aufgestockt worden. Die zusätzlichen sechs Millionen Dosen sollen ab dem Sommer geliefert werden.
Publicis verdient 2020 weniger und schlägt höhere Dividende vor
Der Werbekonzern Publicis hat im vergangenen Jahr weniger verdient und etwas weniger umgesetzt, will aber eine höhere Dividende ausschütten. Die Dividende für 2020 soll auf 2,00 Euro je Aktie steigen von 1,15 Euro, die Ausschüttungsquote auf knapp 47 Prozent von knapp 23 Prozent. Der Nettogewinn ging 2020 um 13 Prozent auf 1 Milliarde Euro zurück. Je Aktie lag der verwässerte Gewinn bei 4,27 Euro, knapp 15 Prozent niedriger.
Französisches Gericht: Einstieg von Veolia bei Suez rechtens
Punktsieg für den französischen Wasser- und Abfallkonzern Veolia in der Übernahmeschlacht mit dem Konkurrenten Suez: Ein Gericht in dem Pariser Vorort Nanterre räumte am Mittwoch Hürden für den Einstieg von Veolia bei Suez aus dem Weg. Im Oktober hatte ein anderes Gericht die Pläne im Eilverfahren zunächst gestoppt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 03, 2021 12:32 ET (17:32 GMT)
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