DJ Uniper prüft Herstellung von grünem Wasserstoff in Rotterdam
BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper will nahe seines niederländischen Steinkohlekraftwerks Maasvlakte in Rotterdam die großflächige Produktion von grünem Wasserstoff erproben. Dazu plant das Düsseldorfer MDAX-Unternehmen zusammen mit dem Hafenbetrieb Rotterdam bis zum Sommer eine Machbarkeitsstudie. Uniper strebt nach eigenen Angaben an, 2025 eine Wasserstoffanlage mit einer Kapazität von 100 Megawatt auf seinem Gelände zu bauen und deren Kapazität auf bis zu 500 Megawatt zu erweitern.
"Unser Standort auf der Maasvlakte ist perfekt dazu geeignet, grünen Wasserstoff im großen Maßstab herzustellen", sagte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck. "Hier kommt alles zusammen: große Mengen an erneuerbarer Energie, die erforderliche Infrastruktur sowie Kunden aus der Industrie." Grüner Wasserstoff wird hergestellt, indem Wasser per Elektrolyse mit Hilfe erneuerbarer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird.
Das Projekt habe sich kürzlich für das IPCEI-Programm (Important Projects of Common European Interest) der EU vorqualifiziert, teilte der Konzern mit. In den kommenden Monaten sollen sowohl die technischen Dimensionen als auch Absatzmärkte von Rotterdam bis nach - auf lange Sicht - Nordrhein-Westfalen evaluiert werden. Schließlich will das Unternehmen die Möglichkeiten für Import, Speicherung und Export auf der Maasvlakte prüfen.
Unipers Steinkohle-Biomasse-Kraftwerk Maasvlakte mit 1.000 Megawatt Leistung soll nach Plänen der niederländischen Regierung bis 2030 vom Netz gehen. Als in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass RWE die Niederlande vor einem internationalen Schiedsgericht wegen des Kohleausstiegs verklagt, betonte ein Uniper-Sprecher, mit dem niederländischen Staat in "konstruktiven Diskussionen" zu der Anlage zu sein.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/mgo
(END) Dow Jones Newswires
February 08, 2021 08:09 ET (13:09 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.