Berlin (ots) - Europäische Förderbank EBRD warnt vor direkten Staatsbeteiligungen / Ausstieg wird schwierig
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) warnt vor einem wachsenden Einfluss des Staates auf die Wirtschaft im Zuge der Covid-19-Pandemie. "Was wir in dieser Krise sehen, ist, dass der Staat in großem Stil zurückschlägt", sagte EBRD-Präsidentin Odile Renaud-Basso im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 3/2021, EVT 18. Februar). "Es wird sehr wichtig sein, Ausstiegsszenarien für die Zeit danach zu haben. Es muss klar sein, dass das eine Ausnahmesituation ist", sagte sie.
Der steigende Staatseinfluss macht derzeit vielen Beobachtern Sorgen - dass die Mahnung allerdings von der EBRD kommt, hat eine besondere Note. Die selbst von einer Reihe von Staaten getragene Förderbank war 1991 mit dem Ziel gegründet worden, Marktwirtschaft und Unternehmertum in den ehemals sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas voranzutreiben. In den vergangenen Jahren weitete die Bank ihre Tätigkeit auch auf die Türkei, Nordafrika und den arabischen Raum aus.
Problematisch wird es aus Renaud-Bassos Sicht dann, wenn Regierungen als Miteigentümer bei Unternehmen einsteigen. "Davon loszukommen ist sehr viel schwieriger als zum Beispiel bei einer durch den Staat garantierten Finanzierung", sagte die EBRD-Chefin. Dies zeige auch die Erfahrung aus der 30-jährigen Aktivität der Förderbank. In der Corona-Krise kommt in vielen Ländern Staatsgeld zum Einsatz, um Umsatzeinbrüche von Unternehmen abzufedern oder um Arbeitsplätze zu erhalten. Bei besonders angeschlagenen Unternehmen wie etwa der deutschen Lufthansa stieg der Staat auch direkt ein. Sollten noch mehr Unternehmen in Schieflage geraten, könnten weitere Staatsbeteiligungen folgen. Die EBRD hatte in der Pandemie mit Liquiditätshilfen und Unterstützung für kleinere und mittlere Firmen eingegriffen. Mit Investitionen von 11 Mrd. Euro stellte die Bank damit im vergangenen Jahr einen neuen Rekord auf.
Pressekontakt:
Nils Kreimeier
Redaktion CAPITAL
Telefon: +49-30-22074-5144
E-Mail: kreimeier.nils@capital.de
www.capital.de
Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/8185/4839488
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) warnt vor einem wachsenden Einfluss des Staates auf die Wirtschaft im Zuge der Covid-19-Pandemie. "Was wir in dieser Krise sehen, ist, dass der Staat in großem Stil zurückschlägt", sagte EBRD-Präsidentin Odile Renaud-Basso im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 3/2021, EVT 18. Februar). "Es wird sehr wichtig sein, Ausstiegsszenarien für die Zeit danach zu haben. Es muss klar sein, dass das eine Ausnahmesituation ist", sagte sie.
Der steigende Staatseinfluss macht derzeit vielen Beobachtern Sorgen - dass die Mahnung allerdings von der EBRD kommt, hat eine besondere Note. Die selbst von einer Reihe von Staaten getragene Förderbank war 1991 mit dem Ziel gegründet worden, Marktwirtschaft und Unternehmertum in den ehemals sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas voranzutreiben. In den vergangenen Jahren weitete die Bank ihre Tätigkeit auch auf die Türkei, Nordafrika und den arabischen Raum aus.
Problematisch wird es aus Renaud-Bassos Sicht dann, wenn Regierungen als Miteigentümer bei Unternehmen einsteigen. "Davon loszukommen ist sehr viel schwieriger als zum Beispiel bei einer durch den Staat garantierten Finanzierung", sagte die EBRD-Chefin. Dies zeige auch die Erfahrung aus der 30-jährigen Aktivität der Förderbank. In der Corona-Krise kommt in vielen Ländern Staatsgeld zum Einsatz, um Umsatzeinbrüche von Unternehmen abzufedern oder um Arbeitsplätze zu erhalten. Bei besonders angeschlagenen Unternehmen wie etwa der deutschen Lufthansa stieg der Staat auch direkt ein. Sollten noch mehr Unternehmen in Schieflage geraten, könnten weitere Staatsbeteiligungen folgen. Die EBRD hatte in der Pandemie mit Liquiditätshilfen und Unterstützung für kleinere und mittlere Firmen eingegriffen. Mit Investitionen von 11 Mrd. Euro stellte die Bank damit im vergangenen Jahr einen neuen Rekord auf.
Pressekontakt:
Nils Kreimeier
Redaktion CAPITAL
Telefon: +49-30-22074-5144
E-Mail: kreimeier.nils@capital.de
www.capital.de
Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/8185/4839488
© 2021 news aktuell