WASHINGTON (dpa-AFX) - Wenige Tage nach seinem Freispruch im US-Senat hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump mit seinem früheren Verbündeten, dem Top-Republikaner Mitch McConnell, abgerechnet. In einer langen Mitteilung rief Trump am Dienstag republikanische Senatoren dazu auf, sich von McConnell als führenden Republikaner in der mächtigen Parlamentskammer abzuwenden. "Die Republikanische Partei kann mit politischen "Anführern" wie Senator Mitch McConnell an der Spitze nie wieder respektiert werden oder stark sein", erklärte Trump. "Wenn die republikanischen Senatoren an ihm festhalten, werden sie nicht wieder gewinnen. Er wird niemals tun, was getan werden muss oder was für unser Land richtig ist." Trump beschimpfte McConnell als "mürrischen, übellaunigen und ernsten politischen Nichtsnutz".
Die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger Trumps am 6. Januar hatte zum Bruch zwischen den beiden Republikanern geführt. McConnell gab Trump eine Mitschuld an dem Angriff auf den Kongress. Am Samstag sagte er, dass Trump "praktisch und moralisch" dafür verantwortlich sei. Im Amtsenthebungsverfahren, mit dem die Demokraten den ehemaligen Präsidenten wegen "Anstiftung zum Aufruhr" zur Verantwortung ziehen wollten, stimmte McConnell jedoch gegen eine Verurteilung Trumps. McConnell und andere Republikaner hielten das Verfahren für verfassungswidrig, da es sich gegen einen Ex-Präsidenten richtete.
Gegen Trump wurde bereits im vergangenen Jahr ein Amtsenthebungsverfahren geführt, das ebenfalls mit einem Freispruch endete. Am Samstag reichten die Stimmen von 50 Demokraten und 7 Republikanern nicht für eine Verurteilung aus, für die eine Zweidrittelmehrheit von 67 Stimmen nötig gewesen wäre./lkl/DP/he