DJ Bundesregierung fordert Iran zur Teilnahme an Atom-Gesprächen auf
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat an den Iran appelliert, sich zu neuen Gesprächen über das internationale Nuklearabkommen bereit zu erklären und internationalen Atom-Inspektoren den Zugang zu den iranischen Anlagen zu ermöglichen. Zuvor hatte die US-Regierung unter dem neuen Präsidenten Joe Biden ihre Bereitschaft zur Neuauflage der Gespräche zum Atomabkommen aus dem Jahr 2015 erklärt.
"Es ist jetzt entscheidend, diese Chance für die Diplomatie zu ergreifen und es ist deswegen auch entscheidend, keine einseitigen Schritte zu unternehmen, die dem zuwiderlaufen", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Deswegen rufe die Bundesregierung den Iran auf, "diese angekündigte Einschränkung" der Inspektionen durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) nicht umzusetzen. Dies habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in ihrem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Hasan Rohani zum Ausdruck gebracht.
Die Sprecherin von Außenminister Heiko Maas (SPD) betonte, dass die jüngsten Einschränkungen der internationalen Atominspektionen durch den Iran und die vorherigen Ankündigungen zu Urananreicherungen "im Moment nicht hilfreich" seien. "Wir würden uns wünschen, dass jetzt auch aus Teheran ganz konkrete Signale kommen, wo man sagt, wir setzen uns jetzt an einen Tisch, wir wollen konstruktiv für dieses Nuklearabkommen arbeiten", sagte Maria Adebahr. "Aus europäischer Sicht ist der Erhalt dieses Abkommens immer noch der beste Weg, Iran von dem Bau einer Atomwaffe abzuhalten. Darum geht es ja in letzter Konsequenz."
Die vorherige US-Administration unter Donald Trump hatte das internationale Abkommen vor gut zwei Jahren aufgekündigt und die Wiedereinführung von Wirtschaftssanktionen gegen den Iran veranlasst. Der Iran hat sich daraufhin schrittweise aus dem internationalen Atomabkommen zurückgezogen.
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February 19, 2021 06:57 ET (11:57 GMT)
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