DJ Spahn mit Arztpraxen für Impfkampagne im Gespräch
Von Petra Sorge
BERLIN (Dow Jones)--Der Bund bereitet eine Verordnung vor, damit auch niedergelassene Mediziner Corona-Impfungen durchführen können. Es sei "bald möglich, die Arztpraxen insgesamt regelmäßig in die Impfkampagne einzubeziehen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Der Bund sei dazu bereits "konzeptionell im Gespräch mit den Ländern, Ärzten, Apothekern und Großhändlern". Auch die Frage der Vergütung werde dabei besprochen.
Bis Ende kommender Woche würden voraussichtlich über elf Millionen Covid-19-Impfdosen an die Länder ausgeliefert, sagte Spahn. "Aber wir sehen, dass manche Länder an ihre Kapazitätsgrenzen kommen". In einem ersten Schritt sei daher geplant, dass die Länder neben den Impfzentren zunächst ausgewählte Praxen bestimmen können, bevor alle einbezogen werden. Den Zeitplan ließ der Gesundheitsminister noch offen: Sofern die ersten Lieferdaten der Impfstoff-Hersteller auch für den April vorliegen, könne besser abgeschätzt werden, "wann der richtige Moment ist, auch die Arztpraxen einzubeziehen".
Der Präsident Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler sieht mit Blick auf die Corona-Lage "einige positive Entwicklungen". Die Fallzahlen bei den über 80-Jährigen, aber auch die Todesfälle nähmen ab. "Das ist wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfungen." Gleichwohl steige die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern in einigen Landkreisen weiter. Vor allem bei Jüngeren breite sich die britische Virusvariante rasch aus. "Sie ist noch gefährlicher, und zwar in allen Altersgruppen." Wieler mahnte, auch im Frühjahr gemeinsam wachsam zu bleiben.
Am Freitag wurden 9.997 neue Ansteckungsfälle beim RKI gemeldet, während es in der Vorwoche noch 9.113 waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg binnen eines Tages von 61,7 auf 62,6.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 26, 2021 04:52 ET (09:52 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.