DJ Haushalt der BA 2020 wegen Corona mit Rekordausgaben
Von Andreas Kißler
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im vergangenen Jahr infolge der Coronavirus-Pandemie eine Rekordsumme ausgegeben. Vor allem für das Kurzarbeitergeld und das Arbeitslosengeld stiegen die Ausgaben, gab die Behörde in Nürnberg bekannt. Die BA hat laut den Angaben im Jahr 2020 rund 61 Milliarden Euro aufgewendet, um die Folgen der Pandemie am Arbeitsmarkt abzufedern. Im Jahr 2019 lagen die Ausgaben demnach bei 33,2 Milliarden Euro.
Die Ausgaben überstiegen laut BA den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2003 von 56,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hat die BA 33,7 Milliarden Euro eingenommen. Durch die hohen Ausgaben musste demnach ein Defizit von 27,3 Milliarden Euro ausgeglichen werden. Knapp 20 Milliarden Euro wurden aus der Rücklage eingesetzt und weitere rund 7 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zugewiesen. Diese Liquiditätshilfe werde der BA zum Jahresende 2021 erlassen.
Die Rücklage, die aus Beitragsgeldern der Arbeitgeber und Beschäftigten angespart wurde, habe insgesamt bei 25,8 Milliarden Euro gelegen. Die noch verbliebenen 6 Milliarden Euro werde die BA einsetzen, um einen Teil des Defizits im Haushalt 2021 auszugleichen. Dieser Teil der Rücklage war den Angaben zufolge noch in Termingeldern angelegt und steht erst in diesem Jahr zur Verfügung. Zum Jahresende 2021 werde die Rücklage aufgebraucht sein. Ins Jahr 2022 starte die BA ohne finanzielle Reserve.
Die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld seien historisch hoch gewesen, sagte BA-Finanzvorstand Christiane Schönefeld. "In der Spitze haben wir an einem Tag mehr Kurzarbeitergeld ausgezahlt als im gesamten Jahr 2019." Die angesparte Rücklage sei jetzt Gold wert und werde "in dieser schwierigen Zeit sinnvoll eingesetzt".
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February 26, 2021 09:35 ET (14:35 GMT)
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