DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
Australiens Wirtschaft hat im vierten Quartal 2020 wieder Fahrt aufgenommen. Dank starker Verbraucherausgaben und einer Einstellungswelle konnte Australien die Rezession hinter sich lassen, in die das rohstoffreiche Land wegen der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn abgerutscht war. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um rund 2,3 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent, weniger stark als mit 2,0 Prozent prognostiziert. Erste Daten deuten zudem darauf hin, dass die australische Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres auf dem Wachstumspfad geblieben ist.
TAGESTHEMA II
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Februar verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 51,5 (Januar: 52,0) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Februar auf 51,4 (Vormonat: 52,4) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
AUSBLICK KONJUNKTUR - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Februar Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +225.000 Stellen zuvor: +174.000 Stellen 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Februar (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,9 1. Veröff.: 58,9 zuvor: 58,3 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar PROGNOSE: 58,7 Punkte zuvor: 58,7 Punkte 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.889,75 +0,54% Nasdaq-100-Indikation 13.160,00 +0,79% Nikkei-225 29.559,10 +0,51% Hang-Seng-Index 29.781,86 +2,36% Kospi 3.082,99 +1,29% Shanghai-Composite 3.569,11 +1,72% S&P/ASX 200 6.818,00 +0,82%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - Trotz negativer Vorgaben aus den USA - insbesondere erneut für Technologieaktien - geht es mit den Aktienkursen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte nach oben. Dabei helfen günstige Konjunkturdaten aus Australien und aus China. Zu den Gewinnern in Hongkong gehören Kasino-Aktien wie Sands China (+6,0%) und Galaxy Entertainment (+6,4%). Sie profitieren davon, dass ein Teil der Besucher ab sofort beim Betreten der Kasinos keine negativen Corona-Tests mehr vorlegen muss. Daneben sind Spekulationen über den bevorstehenden Umbau des Hang-Seng-Index ein Thema am Markt, ohne allerdings bereits die Aktien entsprechend zu bewegen. Nach Einschätzung von Morgan Stanley dürften Technologiewerte wie Meituan (-0,8%) und Alibaba (-3,0%) zu den Profiteuren der Änderungen gehören, die auf Basis neuer Kriterien erfolgen sollen. Tendenziell negativ dürften die Änderungen bei Finanzwerten wie AIA Group (+1,7%) und HSBC (+1,8%) durchschlagen, weil deren derzeit schweren Gewichtungen sinken dürften. Aktuell dominiert bei den Kursen offenbar weiter die Schwäche der Technologieaktien, während Finanzwerte von den zuletzt gestiegenen Renditen gestützt werden. In Sydney verbesserten sich Rio Tinto um 2,0 Prozent und BHP um 3,5 Prozent. Bei Rio Tinto wird nun auch der Chairman gehen, nachdem der CEO und zwei weitere Topmanager den Rohstoffriesen bereits verlassen haben in Reaktion auf vorgenommene Sprengungen zweier heiliger Stätten im vergangenen Jahr.
US-NACHBÖRSE
Urban Outfitters gaben um 2,9 Prozent nach. Während der Gewinn besser als erwartet ausfiel, traf der Umsatz die Erwartungen der Analysten zwar, lag aber niedriger als im Vorjahr. Aus dem Einzelhandelssektor warteten Ross Stores (-4,0%) und Nordstrom (-1,9%) mit Geschäftszahlen auf. Der Halbleiter-Designer Ambarella (+8,5%) berichtete auf bereinigter Basis über einen höher als erwartet ausgefallenen Gewinn in seinem vierten Quartal, schrieb unter dem Strich aber weiter rot. Gut kamen die Zahlen des Online-Datenspeicherers Box (+1,1%) an. Box steigerte den Umsatz um 8 Prozent, stärker als erwartet, und auch das Ergebnis fiel besser als prognostiziert aus. Der Ausblick bewegt sich derweil im Rahmen der kurszierenden Schätzungen. Für die Aktie des Nahrungsmittelherstellers B&G Foods ging es nach der Zahlenvorlage um 6,9 Prozent südwärts. Für Enttäuschung sorgte unter anderem, dass B&G nur einen Umsatz-, aber keinen Ergebnisausblick abgab. Fubotv (-6,5%) meldete einen Sprung bei Umsatz und Abonnentenzahlen. Hier dürften Gewinnmitnahmen belastet haben, nachdem die Aktie des Streaminganbieters von Live-Sport in den vergangenen 12 Monaten um über 370 Prozent gestiegen ist.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.391,52 -0,46 -143,99 2,56 S&P-500 3.870,29 -0,81 -31,53 3,04 Nasdaq-Comp. 13.358,79 -1,69 -230,04 3,65 Nasdaq-100 13.059,95 -1,68 -223,00 1,33 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,20 Mrd 1,08 Mrd Gewinner 1.394 2.624 Verlierer 1.863 651 unverändert 78 65
Schwächer - Nach den kräftigen Kursgewinnen zu Wochenbeginn ging es vor allem bei Technoliogiewerten wieder zurück mit den Kursen. Vor dem Hintergrund der laufenden Impfkampagnen und der Hoffnung auf eine rasche Erholung der Wirtschaft blieben konjunktursensitive Sektoren tendenziell weiter gesucht. So stieg im S&P-500 der Konsumgüter-Bereich um 0,6 Prozent. Die Supermarktkette Target (-6,8%) profitierte im vierten Quartal zwar von einem starken Online-Geschäft und will ihre Aktienrückkäufe wieder aufnehmen. Händler sprachen aber von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie 2020 um 65 Prozent zugelegt hatte. Ähnlich beim Bekleidungseinzelhändler Abercrombie & Fitch (-1,7%). Die Twitter-Aktie (-5,1%) beendete ihre dreitägige Gewinnserie, nachdem das Unternehmen die Konditionen einer gewinnverwässernden Wandelanleihe im Volumen von 1,25 Milliarden Dollar veröffentlicht hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,12 -0,0 0,12 0,0 5 Jahre 0,66 -3,4 0,70 30,3 7 Jahre 1,07 -2,6 1,09 41,9 10 Jahre 1,41 -1,7 1,42 49,0 30 Jahre 2,20 0,4 2,19 54,9
Am Anleihemarkt beruhigte sich die Lage weiter, die Renditen gaben leicht nach. Teilnehmer verwiesen auf Aussagen von Fed-Gouverneurin Brainard, wonach die auf Lockerungskurs befindliche US-Notenbank die Entwicklung am Anleihemarkt genau beobachte. In der vergangenen Woche war die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zeitweise auf bis zu 1,60 Prozent gestiegen, befeuert von steigenden Inflationserwartungen; Anfang des Jahres stand sie noch unter 1,0 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:18 % YTD EUR/USD 1,2084 -0,0% 1,2084 1,2008 -1,1% EUR/JPY 129,15 +0,1% 128,96 128,32 +2,4% EUR/GBP 0,8659 -0,0% 0,8659 0,8656 -3,1% GBP/USD 1,3956 +0,0% 1,3955 1,3873 +2,1% USD/JPY 106,88 +0,2% 106,71 106,86 +3,5% USD/KRW 1120,76 -0,4% 1125,35 1126,54 +3,2% USD/CNY 6,4647 -0,1% 6,4714 6,4751 -1,0% USD/CNH 6,4676 -0,1% 6,4747 6,4828 -0,5% USD/HKD 7,7568 -0,0% 7,7572 7,7586 +0,1% AUD/USD 0,7821 +0,1% 0,7814 0,7744 +1,5% NZD/USD 0,7286 +0,0% 0,7284 0,7227 +1,4% Bitcoin BTC/USD 49.605,00 +3,6% 47.859,50 48.596,25 +70,8%
Der Euro erholte sich deutlich von seinem Tagestief, nachdem er kurzzeitig unter die Marke von 1,20 Dollar gerutscht war, zugleich ein Mehrwochentief. Der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die wieder zunehmende Risikobereitschaft der Investoren. Dies habe den "sicheren Hafen" Dollar belastet. Dazu passte aber auch die zunächst gebremste Aufwärtsbewegung bei den US-Renditen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,13 59,75 +0,6% 0,38 +23,5% Brent/ICE 63,17 62,70 +0,7% 0,47 +22,2%
Die Ölpreise gaben den dritten Handelstag in Folge nach. Die Blicke waren weiter auf das Treffen der Opec+ am Donnerstag gerichtet. Die Spekulationen gehen dahin, dass die Ölförderer das Ölangebot erhöhen könnten, nachdem sich die Ölpreise in den vergangenen Wochen deutlich erholten. Im Späthandel gaben die Preise noch etwas weiter nach, erholen sich davon aber im asiatischen Geschäft am Mittwoch wieder etwas. Der Branchenverband API hatte für die zurückliegende Woche einen deutlichen Anstieg der Ölvorräte berichtet.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 03, 2021 01:56 ET (06:56 GMT)
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