LONDON (dpa-AFX) - Die britische Wirtschaft hat erleichtert auf die Haushaltspläne von Finanzminister Rishi Sunak reagiert. Scharfe Kritik gab es dagegen von Arbeitnehmervertretern. Sunak sei es gelungen, die Wirtschaft zu schützen und die Erholung anzukurbeln, sagte der Chef des Industrieverbandes CBI, Tony Danker. "Der Finanzminister hat alles getan, um britische Unternehmen und den Lebensunterhalt der Menschen während der Krise zu schützen und Firmen zu Investitionen zu ermuntern."
Helen Dickinson, Chefin des Einzelhandelsverbands British Retail Consortium, sagte, Sunak habe auf Bedenken gehört und biete gezielte Unterstützung für Unternehmen im ganzen Land. "Für viele Einzelhändler steckt der Teufel jedoch im Detail, zumal Obergrenzen das Ausmaß der Unterstützung einschränken." Der Verband der Lebensmittel- und Getränkehersteller FDF betonte, der Haushalt wahre das nötige Gleichgewicht zwischen der Ankurbelung der Wirtschaft und schwierigen Entscheidungen.
Sunak hatte Hilfsmaßnahmen für Unternehmen und Betriebe sowie Selbstständige im Wert von Dutzenden Milliarden Pfund angekündigt. Zur Finanzierung soll die Unternehmenssteuer steigen. Sunak hat auch die Alkoholsteuer eingefroren, das soll die Gastronomie ankurbeln. Von einer großen Erleichterung sprach der Branchenverband Wine & Spirit Trade Association.
Scharfe Kritik gab es hingegen aus den Sozialbereichen. Arbeitnehmervertreter reagierten entsetzt, dass Schlüsselkräfte trotz ihres herausragenden Einsatzes in der Pandemie keine Lohnerhöhungen erhielten. "Dieses Budget ist eine Beleidigung für die Millionen Angestellten des Gesundheitsdiensts NHS, von Schulen, Pflege und Kommunen, die uns durch diese Krise geführt haben", sagte Rehana Azam von der Gewerkschaft GMB. Die Finanzaufsichtsbehörde warnte, die Regierung müsse in wenigen Jahren wegen notwendiger Einsparungen "herausfordernde" Entscheidungen über die Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen treffen./bvi/DP/zb