Berlin - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will, dass nach den Museen auch Theater und Konzerthäuser wieder öffnen dürfen. "Die Öffnungsdiskussion darf nicht nur einer kapitalistischen Logik folgen", sagte Grütters der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe).
Zudem forderte sie ein eigenständiges Ministerium für Kultur. "Die bundespolitische Bedeutung der Kultur ist gewachsen", sagte die Staatsministerin. "Es war richtig, das Kulturressort anfangs im Kanzleramt anzusiedeln", so Grütters, nun sei es aber an der Zeit, das Ressort "zu einem Bundesministerium zu machen". Laut Grundgesetz ist die Kultur bisher weitgehend Ländersache, weshalb Grütters auch nicht offiziell Ministerin und Mitglied des Kabinetts ist.
Ein Jahr nach Beginn des Lockdowns freue sie sich darüber, dass zumindest die Museen nun wieder öffnen dürfen, sagte sie. Doch Studien würden belegen, dass dies auch für Theater und Konzerthäuser möglich sei. Besonders große Sorgen mache ihr nach den letzten Monaten die Lage freischaffender Künstler, die für die Vielfalt der deutschen Kulturlandschaft besonders wichtig seien. Sei forderte einen "Vertrag für die Künste", um sie besser abzusichern.
Enttäuscht zeigte sie sich darüber, dass viele Kommunen, anders als der Bund, nach der Coronakrise an der Kultur sparen wollen. Besonders München, das im November angekündigt hat, sechs Prozent weniger für die Kultur auszugeben, habe "ein verheerendes Signal" gesetzt. Grütters äußerte sich auch konkreter zur aktuellen Debatte um die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Am meisten müsse sich bei den Museen verändern, die derzeit ihre "Bringschuld der Öffentlichkeit gegenüber" nicht einlösten.
Sie plädiert dafür, ihnen mehr Eigenverantwortung zu geben. Sie rief außerdem die Länder dazu auf, ihre Beiträge für die Bund-Länder-Stiftung zu erhöhen, wenn sie weiterhin auf Mitsprache beharrten: Derzeit gebe es ein "krasses Missverhältnis zwischen finanziellem Engagement und Mitsprache." Grütters sprach sich dagegen aus, die SPK in unabhängige Einheiten zu zerteilen, wie es im Sommer der Wissenschaftsrat empfohlen hatte. Zur Diskussion um die koloniale Raubkunst, vor allem der geraubten Benin-Bronzen, die im Humboldt-Forum gezeigt werden sollen, sagte Grütters, es störe es sie, "dass das Humboldt Forum reduziert wird auf Kolonialismus respektive die Benin-Bronzen".
Allerdings erkenne sie an, dass das Haus am Umgang mit diesen Stücken gemessen werde. "Wenn klar ist, wem etwas gehört und wo es hingehört, wird es mit Sicherheit Restitutionen geben", sagte sie. Grütters verteidigte außerdem die oft als unzureichend kritisierten Bemühungen Deutschlands, Raubkunst aus der Zeit des Nationalsozialismus zurückzugeben. Gleichzeitig sprach sie sich - auch angesichts aktueller Streitfälle - für einen Kurswechsel aus.
Um die Restitution von Raubkunst zu erleichtern, plädierte sie für eine Abschaffung der Verjährung in diesen Fällen und für eine Erweiterung der Offenbarungspflicht.
Zudem forderte sie ein eigenständiges Ministerium für Kultur. "Die bundespolitische Bedeutung der Kultur ist gewachsen", sagte die Staatsministerin. "Es war richtig, das Kulturressort anfangs im Kanzleramt anzusiedeln", so Grütters, nun sei es aber an der Zeit, das Ressort "zu einem Bundesministerium zu machen". Laut Grundgesetz ist die Kultur bisher weitgehend Ländersache, weshalb Grütters auch nicht offiziell Ministerin und Mitglied des Kabinetts ist.
Ein Jahr nach Beginn des Lockdowns freue sie sich darüber, dass zumindest die Museen nun wieder öffnen dürfen, sagte sie. Doch Studien würden belegen, dass dies auch für Theater und Konzerthäuser möglich sei. Besonders große Sorgen mache ihr nach den letzten Monaten die Lage freischaffender Künstler, die für die Vielfalt der deutschen Kulturlandschaft besonders wichtig seien. Sei forderte einen "Vertrag für die Künste", um sie besser abzusichern.
Enttäuscht zeigte sie sich darüber, dass viele Kommunen, anders als der Bund, nach der Coronakrise an der Kultur sparen wollen. Besonders München, das im November angekündigt hat, sechs Prozent weniger für die Kultur auszugeben, habe "ein verheerendes Signal" gesetzt. Grütters äußerte sich auch konkreter zur aktuellen Debatte um die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Am meisten müsse sich bei den Museen verändern, die derzeit ihre "Bringschuld der Öffentlichkeit gegenüber" nicht einlösten.
Sie plädiert dafür, ihnen mehr Eigenverantwortung zu geben. Sie rief außerdem die Länder dazu auf, ihre Beiträge für die Bund-Länder-Stiftung zu erhöhen, wenn sie weiterhin auf Mitsprache beharrten: Derzeit gebe es ein "krasses Missverhältnis zwischen finanziellem Engagement und Mitsprache." Grütters sprach sich dagegen aus, die SPK in unabhängige Einheiten zu zerteilen, wie es im Sommer der Wissenschaftsrat empfohlen hatte. Zur Diskussion um die koloniale Raubkunst, vor allem der geraubten Benin-Bronzen, die im Humboldt-Forum gezeigt werden sollen, sagte Grütters, es störe es sie, "dass das Humboldt Forum reduziert wird auf Kolonialismus respektive die Benin-Bronzen".
Allerdings erkenne sie an, dass das Haus am Umgang mit diesen Stücken gemessen werde. "Wenn klar ist, wem etwas gehört und wo es hingehört, wird es mit Sicherheit Restitutionen geben", sagte sie. Grütters verteidigte außerdem die oft als unzureichend kritisierten Bemühungen Deutschlands, Raubkunst aus der Zeit des Nationalsozialismus zurückzugeben. Gleichzeitig sprach sie sich - auch angesichts aktueller Streitfälle - für einen Kurswechsel aus.
Um die Restitution von Raubkunst zu erleichtern, plädierte sie für eine Abschaffung der Verjährung in diesen Fällen und für eine Erweiterung der Offenbarungspflicht.
© 2021 dts Nachrichtenagentur