Berlin (ots) - Kurzform: Die AfD nimmt für sich in Anspruch, anders zu sein als die von ihr geschmähten "Altparteien". Der Eindruck vom Berliner AfD-Parteitag ist jedoch ein anderer: Die AfD ist jenseits aller politischen Inhalte so wie andere Parteien auch - nur schlimmer. Das schummrige Bild, das die AfD abgibt, ist eine gute Nachricht für alle, die chauvinistische, deutschtümelnde Politik ablehnen. Diese AfD ist zu zerstritten, zu unberechenbar und zu unattraktiv, um aus dem Zehn-Prozent-Ghetto herauszukommen.
Der vollständige Kommentar: Die AfD nimmt für sich in Anspruch, anders zu sein als die von ihr geschmähten "Altparteien". Der Eindruck vom Berliner AfD-Parteitag ist jedoch ein anderer: Die AfD ist jenseits aller politischen Inhalte so wie andere Parteien auch - nur schlimmer. Vor dem Showdown um den Landesvorsitz zwischen der Herausforderin Kristin Brinker und dem Etablierten-Duo Georg Pazderski und Beatrix von Storch wurde mit Schmutz auf die eigenen Parteifreunde geworfen, wie man das aus anderen Parteien nicht kennt. Die Abrechnungen waren schneidend, die Kritik beißend, Lob oft vergiftet. Die Personalentscheidungen waren überaus knapp. So klingen Beteuerungen, jetzt geschlossen in den Wahlkampf zu ziehen, kaum glaubhaft. Die sich gern als rechtstreu und kompetent gebenden Funktionäre haben ihre Kasse deutlich chaotischer geführt, als es in anderen Parteien denkbar wäre. Entlastet wurde der Vorstand trotzdem.
Von einem Richtungsstreit zwischen den Rechtsaußen des verbotenen "Flügels" und den Nationalkonservativen um Pazderski war vor dem Parteitag die Rede gewesen. Die einen sehen sich als konservativere CDU und schon als bürgerlicher Regierungspartner. Die anderen träumen von einer fundamental-oppositionellen Rechtsaußen-Partei. Dass dieser Konflikt irgendwann ausgetragen und entschieden werden muss, ist sicher richtig. Aber die Geschichte, mit der Finanzfachfrau Brinker habe in der Hauptstadt de facto der Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke das Ruder in der Landes-AfD übernommen, trägt nicht wirklich.
Das schummrige Bild, das die AfD abgibt, ist eine gute Nachricht für alle, die chauvinistische, deutschtümelnde Politik ablehnen. Diese AfD ist zu zerstritten, zu unberechenbar und zu unattraktiv, um aus dem Zehn-Prozent-Ghetto herauszukommen.
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Von einem Richtungsstreit zwischen den Rechtsaußen des verbotenen "Flügels" und den Nationalkonservativen um Pazderski war vor dem Parteitag die Rede gewesen. Die einen sehen sich als konservativere CDU und schon als bürgerlicher Regierungspartner. Die anderen träumen von einer fundamental-oppositionellen Rechtsaußen-Partei. Dass dieser Konflikt irgendwann ausgetragen und entschieden werden muss, ist sicher richtig. Aber die Geschichte, mit der Finanzfachfrau Brinker habe in der Hauptstadt de facto der Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke das Ruder in der Landes-AfD übernommen, trägt nicht wirklich.
Das schummrige Bild, das die AfD abgibt, ist eine gute Nachricht für alle, die chauvinistische, deutschtümelnde Politik ablehnen. Diese AfD ist zu zerstritten, zu unberechenbar und zu unattraktiv, um aus dem Zehn-Prozent-Ghetto herauszukommen.
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