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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SCHULDENBREMSE - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm ist überzeugt, dass genügend öffentliche Mittel bereitstehen, um nach der Pandemie die Wirtschaft klimafreundlich und digital umzubauen. "Jetzt kommt es darauf, die öffentlichen Mittel zielgerichtet und möglichst effektiv einzusetzen. Gleichzeitig gilt es aber, wichtige Reformen voranzutreiben, etwa eine Energiepreisreform, die eine umfassende Entlastung des Strompreises von Abgaben und Umlagen bringt und direkte und indirekte Subventionen fossiler Energieträger konsequent abbaut", sagte Grimm im Interview mit dem Handelsblatt. Das Leitinstrument der Klimapolitik müsse die CO2-Bepreisung werden. Auch die Steuern will sie unangetastet lassen - jedenfalls solange die Krise nicht überwunden ist. (Handelsblatt/SZ)
SCHULDENBREMSE - Achim Truger, Professor für Sozioökonomie mit Schwerpunkt Staatstätigkeit und Staatsfinanzen an der Universität Duisburg-Essen und seit März 2019 Mitglied im Sachverständigenrat, warnt im Interview mit der Börsen-Zeitung vor einer zu schnellen Konsolidierung, die die Erholung abwürgen würde. Reformbedarf sieht er bei der Schuldenbremse und den EU-Fiskalregeln. (Börsen-Zeitung)
SYNTHETISCHE KRAFTSTOFFE - Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), dringt auf mehr Tempo bei der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen, um die Klimaziele beim Verkehr zu erreichen. "Der Motor ist nicht das Problem, es ist der Kraftstoff aus fossilen Quellen. Deswegen brauchen wir jetzt neben dem Hochlauf der Elektromobilität auch Geschwindigkeit bei der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen aus nachhaltigen, CO2 neutralen Quellen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die synthetischen Kraftstoffe seien notwendig, um den CO2-Ausstoß existierender Fahrzeuge zu reduzieren. "Wir werden 2030 noch bis zu 30 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren allein auf deutschen Straßen haben. Die müssen möglichst klimaneutrale Kraftstoffe tanken können, so früh wie möglich", sagte Müller. (Funke Mediengruppe/SZ)
BAFIN - Die Neubesetzung der Bafin-Präsidentschaft entwickelt sich zur Hängepartie. Zwei Wochen vor dem für Ende März angekündigten Abschied von Amtsinhaber Felix Hufeld ist die Nachfolge ungeklärt. Dass sie bis Monatsende gelingt, gilt bei Beobachtern als ausgeschlossen. Damit steuert die Aufsichtsbehörde auf eine Interimslösung zu. Nach Informationen der Börsen-Zeitung soll Raimund Röse-ler, Exekutivdirektor Bankenaufsicht, als Dienstältester im sechsköpfigen Direktorium übergangsweise die Leitung übernehmen. Über eine Interimslösung muss das Bundesfinanzministerium entscheiden. (Börsen-Zeitung)
VERMÖGENSVERTEILUNG - Die reichsten 10 Prozent der Vermögensbesitzer in Deutschland verfügen über 64 Prozent des Gesamtvermögens in Deutschland. Auf die reichsten 0,1 Prozent entfallen 13 Prozent des Vermögens. Das geht aus dem Entwurf für den neuen Armuts- und Reichtumsbericht hervor, den die Bundesregierung einmal in jeder Wahlperiode veröffentlicht. Die Vermögenskonzentration ist damit noch etwas höher, als frühere Untersuchungen nahelegten. Bei den Ultrareichen ist Betriebsvermögen die wichtigste Komponente, in der Breite der Vermögensbesitzer selbst genutztes Wohneigentum. (Handelsblatt)
STARTUP-REGELN - Es klingt nach einem Startschuss zur Aufholjagd: Wer in Zukunft ein Startup gründet, kann dies binnen eines Tages für weniger als 100 Euro erledigen - und das sogar in jedem Land der Europäischen Union. Schnell und unbürokratisch soll es künftig in Europa laufen. Mehr noch: Die EU soll zum Fundament einer neuen Gründerkultur werden und ein gesundes Wachstum von Startups garantieren, sind sie doch "der Schlüssel zu Europas zukünftiger Wirtschaft und Gesellschaft". So jedenfalls steht es in der gemeinsamen "Erklärung zum EU-Exzellenzstandard für Startup-Nationen", den die EU-Staaten an diesem Freitag beim "Digital Day" gemeinsam verabschieden wollen. Die Erklärung liegt dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt)
HAUSHALTSORDNUNG - Die FDP strebt nach der Bundestagswahl eine neue Haushaltsordnung an. Der Parteivorsitzende Christian Lindner sagte in einem Interview, der Bundeshaushalt müsse wie eine Unternehmensbilanz aufgestellt werden. Eine neue Ordnung bedeute auch einen politischen Mentalitätswechsel. (FAZ)
COMPLIANCE - Seit Monaten werden unter großer Eile Gesetzesinitiativen im Bereich der Unternehmensethik und Regeltreue (Compliance) durch die Ministerien und das deutsche Parlament getrieben. Nun schlägt das Deutsche Institut für Compliance (Dico) Alarm. Die Koalition wolle diverse im Entwurfsstadium befindlichen Gesetze im Schnellverfahren zum Ende der Legislaturperiode durchpeitschen, heißt es in einer Stellungnahme, die der FAZ vorab vorliegt. (FAZ)
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March 18, 2021 01:44 ET (05:44 GMT)
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