BERLIN (dpa-AFX) - Die Autoindustrie hat vor den Folgen des von Bund und Ländern beschlossenen "Oster-Lockdowns" gewarnt und sieht viele offene Fragen. "Plötzliche Betriebsstilllegungen sind für eine international vernetzte Wirtschaft nicht darstellbar", erklärte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, am Dienstagabend nach einem "Autogipfel" mit Kanzlerin Angela Merkel. Dabei ging es eigentlich um Themen wie EU-Klimaziele.
Im Rahmen des "Autogipfels" habe die Automobilwirtschaft ungeklärte Fragen zur Umsetzung des Sonder-Lockdowns zu Ostern angesprochen, so Müller. "Lackierwerke und Energiezentralen sowie vieles andere mehr können nicht einfach auf Zuruf stillgelegt werden." Es gebe aber auch logistische Herausforderungen, man benötige beispielsweise Feiertagsfahrerlaubnisse, Notfallsysteme müssten einsatzbereit sein. Die Branche erwarte vernünftige und an unternehmerische Aktivitäten ausgerichtete praktikable Regelungen, die auch rechtssicher umzusetzen seien. Der Verband begrüße, dass eine "Task Force" eingerichtet werden solle.
In dem "Oster-Lockdown" wollen Bund und Länder den Gründonnerstag und den Karsamstag wie Sonn- und Feiertage behandeln. Das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben soll von Gründonnerstag bis Ostermontag weitgehend ruhen.
Die Automobilwirtschaft leiste einen großen Beitrag zu Eindämmung der Pandemie, so Müller. "Die Arbeitsstätten sind ein sicherer Ort. Wo möglich arbeiten die Beschäftigten im Home-Office. Die Produktion in den Betrieben unterliege zudem strengen Infektionsschutzkonzepten. "Wir setzen auf Impfen und Testen statt Lockdown und Pause."/hoe/DP/he