TEHERAN (dpa-AFX) - Der Iran will nach dem langfristigen Kooperationsabkommen mit China auch eine entsprechende Vereinbarung mit Russland abschließen. "Wir wollen auch mit Russland ein ähnliches Abkommen wie mit China, das praktisch als eine Roadmap langfristig eine bindende wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht", sagte der Leiter des außenpolitischen Ausschusses im iranischen Parlament, Modschtaba Solnur, am Montag. Außerdem seien diese Abkommen eine effektive Option, amerikanische und europäische Sanktionen gegen den Iran zu umgehen, so Solnur laut Nachrichtenagentur Mehr.
Die Ankündigung Solnurs ist aus Regierungskreisen noch nicht bestätigt worden. Es gibt jedoch Spekulationen, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow demnächst Teheran besuchen wird.
Am Samstag haben die Außenminister Irans und Chinas in Teheran ein Kooperationsabkommen mit einer Laufzeit von 25 Jahren unterzeichnet. Damit soll der Weg für Investitionen Chinas in Milliardenhöhe frei werden. Im Gegenzug will der Iran Öl zu günstigen Preisen liefern. Auch eine Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet soll geplant sein. Präsident Hassan Ruhani bezeichnete das Abkommen als ein strategisch wichtiges Projekt für Wirtschaftswachstum im Iran sowie Stabilität und Frieden in der Region eingestuft.
Der Iran steckt vor allem wegen der 2018 von den USA verhängten Sanktionen in einer akuten Wirtschaftskrise, die sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie noch verschärft hat. Da auch der neue US-Präsident Joe Biden die Sanktionen kurzfristig nicht aufheben will, richtet sich die Regierung mehr nach China und Russland aus./str/fmb/DP/fba