PARIS (dpa-AFX) - Nach einer Ostermesse ohne Abstandsregeln sind in Frankreich ein Priester und ein weiterer Geistlicher vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen worden. Ihnen werde unter anderem vorsätzliche Gefährdung anderer vorgeworfen, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Justiz hatte bereits Anfang der Woche Vorermittlungen in dem Fall eingeleitet. Am Abend kamen beide wieder auf freien Fuß.
Hintergrund ist eine Ostermesse in der Pariser Kirche Saint-Eugène-Sainte-Cécile am Samstag. Zahlreiche Menschen hatten dort eng aneinander ohne Maske das Osterfest begangen, wie etwa die französische Zeitung "Le Parisien" berichtete. In Videoausschnitten des vierstündigen Gottesdienstes war auch die Mundkommunion zu sehen.
Die Pariser Diözese eröffnete ein Kirchenverfahren gegen den zuständigen Pfarrer der Kirche. Hygienemaßnahmen seien Gegenstand klarer Anweisungen, an welche die Diözese Paris regelmäßig erinnere, hieß es in einer Mitteilung. Diese seien bei der Messe in Saint-Eugène-Sainte-Cécile nicht eingehalten worden.
Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden. Mehr als 4,8 Millionen Menschen erkrankten, 97 000 Menschen starben. Messen dürfen derzeit nur unter Einhaltung von Abstandsregeln gelesen werden./nau/DP/fba