DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, sieht die US-Wirtschaft an einem Wendepunkt. Das Produktions- und Jobwachstum werde sich in den kommenden Monaten beschleunigen und die Covid-19-Pandemie sich zurückziehen, sagte Powell in einem Interview, das am Sonntagabend auf CBS ausgestrahlt wurde. "Wir haben das Gefühl, dass wir an einem Punkt sind, an dem die Wirtschaft viel schneller wächst und die Schaffung von Arbeitsplätzen viel schneller kommt", sagte der Notenbanker. Er sagte, dass ein Wiederaufleben von Covid-19 das Hauptrisiko für die wirtschaftlichen Aussichten bleibe und forderte die Amerikaner auf, weiterhin Abstand zu wahren und Masken zu tragen. Präsident Joe Biden und Regierungsbeamte haben die Amerikaner ebenfalls aufgefordert, geduldig zu sein und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, während die Einführung von Covid-19-Impfstoffen weitergeht und sich neue Varianten ausbreiten.
Fed-Beamte und private Prognostiker sagen, dass die US-Wirtschaft für ihr schnellstes Wachstumsjahr seit den frühen 1980er Jahren positioniert ist. Ökonomen, die vom Wall Street Journal in den letzten Tagen befragt wurden, erwarten, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 um 6,4 Prozent wächst und die Zahl der Beschäftigten im privaten Sektor um 7,06 Millionen steigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 4.114,00 -0,18% Nasdaq-100-Indikation 13.798,50 -0,15% Nikkei-225 29.589,54 -0,60% Hang-Seng-Index 28.501,62 -0,69% Kospi 3.129,65 -0,07% Shanghai-Composite 3.427,53 -0,67% S&P/ASX 200 6.973,20 -0,31%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Überwiegend mit Verlusten starten die Börsen in Ostasien und Australien in die neue Woche und ignorieren damit die positiven Vorgaben der US-Börsen. Aufgrund der nahenden Bilanzsaison und in dieser Woche anstehender wichtiger Konjunkturdaten agierten die Anleger vorsichtig, heißt es aus dem Handel. Die Alibaba-Aktie legt derweil in Hongkong um gut 7 Prozent zu, trotz der rekordhohen Kartellstrafe, die der chinesische Regulierer am Samstag gegen den E-Commerce-Konzern verhängt hat. Nach Meinung von Nomura kann Alibaba die Strafe als Einmalbelastung gut verkraften. Positiv sei, dass die kartellrechtliche Untersuchung nun abgeschlossen sei und Alibaba sich wieder aufs Tagesgeschäft konzentrieren könne, urteilen die Analysten und bekräftigen ihre Kaufempfehlung. In Tokio sind Finanzwerte wie Resona (+1,6%) oder Japan Post Insurance (+0,9%) gesucht. Enttäuschende Geschäftszahlen belasten derweil Yaskawa Electric (-6,1%) und Aeon (-4,2%). Toshiba (+6,6%) profitieren nun wieder von Spekulationen über eine Übernahme durch CVC Capital Partners, nachdem der Kurs zuletzt deutlicher nachgegeben hatte. SK Innovation gewinnen in Seoul 14,7 und LG Chem 2,1 Prozent, nachdem beide Unternehmen einen Rechtsstreit beigelegt haben und SK Innovation nun eine Fabrik in den USA bauen kann. Kräftige Kursgewinne verzeichnen daneben die Aktien der Werften Korea Shipbuildung & Offshore Engineering (+3,5%) und Samsung Heavy Industries (+1,7%).
US-NACHBÖRSE
In einem insgesamt ruhigen nachbörslichen Handel am Freitagabend zeigten sich Microsoft bei vergleichsweise lebhaften Umsätzen knapp behauptet. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am frühen Montag berichtet, befindet sich Microsoft in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Übernahme von Nuance Communications. Microsoft wolle etwa 16 Milliarden Dollar für das auf Künstliche Intelligenz und Sprachtechnologie spezialisierte Unternehmen zahlen, schreibt Bloomberg. Nuance wurden am Freitag nachbörslich gut behauptet getaxt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.800,60 0,89 297,03 10,44 S&P-500 4.128,80 0,77 31,63 9,92 Nasdaq-Comp. 13.900,19 0,51 70,88 7,85 Nasdaq-100 13.845,06 0,63 86,55 7,42 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 788 Mio 850 Mio Gewinner 1.821 2.058 Verlierer 1.472 1.233 Unverändert 130 127
Fester - Kurz vor der Schlussglocke zogen die Kurse noch einmal deutlich an. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 markierten neue Allzeithochs. Der überraschend starke Anstieg der US-Erzeugerpreise belasteten nicht. Die US-Notenbank hatte in der jüngsten Vergangenheit immer wieder erklärt, dass sich Preisanstiege als vorübergehend erweisen dürften, und ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs bekräftigt. Für Johnson & Johnson (J&J) ging es um 1,1 Prozent nach unten. Aufgrund der kürzlich festgestellten Qualitätsmängel bei einem Auftragsfertiger wird der Pharmakonzern in der kommenden Woche 80 Prozent weniger Covid-19-Impfdosen in den USA liefern als in dieser. Überdies prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) einen möglichen Zusammenhang des J&J-Impfstoffs mit Thrombosefällen. Boeing (-1,0%) litten unter Elektrikproblemen beim Problemflieger 737 Max. Honeywell (+3,4%) profitierten von einigen positiven Analystenkommentaren. Amazon stiegen um 2,2 Prozent. Mitarbeiter am Standort Bessemer in Alabama hatten mehrheitlich gegen die Gründung einer Gewerkschaft gestimmt.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 0,0 0,15 3,2 5 Jahre 0,86 2,8 0,84 50,4 7 Jahre 1,32 3,2 1,29 67,3 10 Jahre 1,66 3,1 1,63 74,1 30 Jahre 2,34 2,9 2,31 68,9
Die Anleiherenditen stiegen nach dem Rücksetzer vom Donnerstag wieder, was Beobachter mit dem unerwartet starken Anstieg der Erzeugerpreise erklärten. Gleichwohl stand die Rendite zehnjähriger Papiere nach einem Plus von 3 Basisppunkten auf 1,66 Prozent noch deutlich unter dem 14-Monatshoch von 1,77 Prozent von Ende März. "Wir sind der Meinung, dass das Risiko, dass die Fed präventive Maßnahmen ergreift, um ihr Anleihen-Kaufprogramm in den nächsten zwölf Monaten zu beenden, übertrieben wurde", hieß es von Amundi.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:14 % YTD EUR/USD 1,1885 -0,1% 1,1894 1,1893 -2,7% EUR/JPY 130,22 -0,2% 130,47 130,24 +3,3% EUR/GBP 0,8690 +0,1% 0,8680 0,8682 -2,7% GBP/USD 1,3677 -0,2% 1,3704 1,3698 +0,0% USD/JPY 109,57 -0,1% 109,69 109,50 +6,1% USD/KRW 1121,12 +0,4% 1121,12 1120,00 +3,3% USD/CNY 6,5566 +0,1% 6,5530 6,5605 +0,5% USD/CNH 6,5610 +0,0% 6,5604 6,5687 +0,9% USD/HKD 7,7776 -0,0% 7,7778 7,7777 +0,3% AUD/USD 0,7600 -0,2% 0,7618 0,7611 -1,3% NZD/USD 0,7024 -0,1% 0,7032 0,7027 -2,2% Bitcoin BTC/USD 60.101,00 +0,9% 59.547,00 57.940,05 +106,9%
Gestützt von den wieder leicht gestiegenen Anleiherenditen zeigte sich der Dollar etwas erholt. Für den Dollar-Index ging es 0,1 Prozent nach oben. Weil weder der Euro noch der Dollar derzeit den Markt von sich überzeugen könnten, rechnet Commerzbank-Expertin Antje Praefcke damit, dass sich der aktuelle Seitwärtshandel vorerst fortsetzen dürfte.
++++ ROHSTOFFE +++++
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,30 59,32 -0,0% -0,02 +21,8% Brent/ICE 62,95 62,95 0,0% 0,00 +22,0%
Etwas leichter - Der Handel verlaufe weiter in recht ruhigen Bahnen, so ein Teilnehmer. "Der Markt wird die Schlagzeilen zum Iran im Auge behalten", sagte Helge Andre Martinsen von DNB Markets. Hier besteht die Sorge, dass bald zusätzliches iranisches Öl auf den Markt kommen könnte. Impulse könnten daneben kommende Woche die Monatsberichte der Opec und der IEA liefern.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.735,69 1.743,68 -0,5% -7,99 -8,5% Silber (Spot) 25,03 25,26 -0,9% -0,23 -5,2% Platin (Spot) 1.194,45 1.206,50 -1,0% -12,05 +11,6% Kupfer-Future 4,00 4,04 -1,0% -0,04 +13,5%
Mit der Erholung der Anleiherenditen und dem leicht steigenden Dollar gab der Goldpreis nach. Nach Aussage von Fitch Solutions hat das Edelmetall zuletzt wichtige Unterstützungsmarken behauptet und dürfte sich daher auf kurze Sicht über diesen Niveaus halten. Vor allem eine weiter anziehende Inflation dürfte den Goldpreis stützen, hieß es.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
ZOLLKONFLIKT EU / USA
Im Zollstreit zwischen den USA und Europa sendet Brüssel neue Kompromisssignale. "Wir haben vorgeschlagen, alle gegenseitigen Zölle für sechs Monate auszusetzen, um eine Verhandlungslösung zu erreichen", sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, dem Spiegel. "Das würde eine notwendige Atempause für die Industrien und Beschäftigten auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen."
IRAN / USA
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April 12, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
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