DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Einzelhandelsumsatz steigt deutlich stärker als erwartet
Der Einzelhandelsumsatz in den USA hat sich im März deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Handelsministeriums stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 9,8 (Vormonat revidiert: minus 2,7) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von 6,1 Prozent prognostiziert. Die Umsätze ohne Kfz erhöhten sich um 8,2 Prozent, erwartet worden war ein Plus von 5,3 (minus 2,5) Prozent.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe viel niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 10. April 2021 weitaus deutlicher als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 193.000 auf 576.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 710.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 769.000 von ursprünglich 744.000.
US-Industrieproduktion im März schwächer als erwartet
Die US-Industrieproduktion ist im März schwächer als erwartet gewesen. Nach Mitteilung der US-Notenbank stieg sie gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent, nachdem sie im Februar um revidiert 2,6 (vorläufig: 2,2) Prozent gesunken war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von 2,7 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung nahm auf 74,4 (revidiert 73,4) Prozent zu. Volkswirte hatten auf Basis eines vorläufigen Februar-Werts von 73,8 Prozent einen Anstieg auf 75,7 Prozent prognostiziert.
Philly-Fed-Index im April auf höchstem Stand seit fast 50 Jahren
Die Lage der Industrie in der Region Philadelphia ist im April besser als erwartet gewesen. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf 50,2 (März revidiert: 44,5) Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit nahezu 50 Jahren. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 42,0 Punkte prognostiziert - auf Basis eines vorläufigen März-Werts von 51,8 Punkten.
New Yorker Konjunkturindex im April höher als erwartet
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York hat sich im April etwas stärker als erwartet entwickelt. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Empire-State-Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf 26,3 (März: 17,4) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 20,0 prognostiziert.
Macron, Selenskyj und Merkel beraten über Konflikt mit Moskau
Bei einem Dreier-Gipfel beraten Deutschland, Frankreich und die Ukraine am Freitag über die zunehmenden Spannungen mit Russland: Nach einem Treffen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Paris soll Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) per Videokonferenz zugeschaltet werden, wie ein Mitarbeiter Macrons mitteilte. Russland hatte seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zuletzt massiv verstärkt. Die Nato sicherte Kiew daraufhin ihre Unterstützung zu.
USA verhängen Sanktionen gegen Russland und weisen zehn Diplomaten aus
Inmitten der angespannten Beziehungen zu Russland verhängen die USA neue Sanktionen gegen Moskau. Das Weiße Haus gab am Donnerstag unter anderem die Ausweisung von zehn russischen Diplomaten sowie Finanzsanktionen bekannt. Als Gründe nannte Washington unter anderem mutmaßliche russische Einmischungen in die US-Wahlen 2020 und den im Dezember aufgedeckten SolarWinds-Cyberangriff.
Moskau kündigt nach US-Sanktionen Gegenmaßnahmen an
Nach der Verhängung von US-Sanktionen hat Russland Gegenmaßnahmen angekündigt. "Eine Reaktion auf die Sanktionen wird unvermeidlich sein", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag. US-Botschafter John Sullivan sei bereits "zu einem schwierigen Gespräch" ins Moskauer Außenministerium einbestellt worden.
Wiener Gespräche über Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran fortgesetzt
Die Gespräche über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran sind am Donnerstagmittag in Wien fortgesetzt worden. Überschattet werden die Verhandlungen von der Ankündigung der Regierung in Teheran, die Urananreicherung zu verstärken. Die Pläne seien "äußerst beunruhigend", sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragen Josep Borrell, Peter Stano, zu Reportern in Wien. "Es gibt keine glaubwürdige zivile Rechtfertigung für eine solche Entscheidung."
EU-Handelsabkommen mit Großbritannien nimmt wichtige Hürde
Das vereinbarte Handelsabkommen der EU mit Großbritannien hat trotz des Streits um Zollkontrollen in Nordirland eine wichtige Hürde genommen. Die Ausschüsse für Außenhandel und Auswärtige Angelegenheiten des EU-Parlaments stimmten am Donnerstag in Brüssel nahezu einstimmig für die Ratifizierung des Abkommens. Die abschließende Abstimmung im Parlamentsplenum steht allerdings weiterhin aus und wurde bislang nicht angesetzt.
Weltstahlverband erwartet 5,8 Prozent mehr Stahlnachfrage 2021
Der Weltstahlverband Worldsteel rechnet im laufenden und im kommenden Jahr mit einer deutlichen Erholung der globalen Stahlnachfrage. 2021 werde der Bedarf um 5,8 Prozent auf 1,874 Milliarden Tonnen steigen, 2022 werde sie um weitere 2,7 Prozent auf 1,925 Milliarden Tonnen zulegen, heißt es im aktuellen kurzfristigen Branchenausblick des Verbandes. Unterstützt werde die Erholung vom Nachholbedarf und staatlichen Konjunkturprogrammen.
Arbeitsminister Heil will sachgrundlose Befristungen beschränken
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen beschränken. In einem Gesetzentwurf seines Ministeriums, der AFP am Donnerstag vorlag, ist unter anderem eine kürzere Dauer solcher Befristungen vorgesehen, außerdem soll sie künftig nicht mehr so oft verlängert werden können.
Kritik am Gesetzentwurf gegen Steuerbetrug
Von der Regierung geplante Maßnahmen zur Digitalisierung von Steuerverfahren und zur Verhinderung einer Umgehung der Dividendenbesteuerung sind bei Experten auf ein kritisches Echo zu entscheidenden Details gestoßen. Dem Ziel des Gesetzentwurfs zur Modernisierung der Entlastung von Abzugsteuern und der Bescheinigung von Kapitalertragsteuer hätten alle 14 Sachverständigen zugestimmt, über die Umsetzung sei das Urteil dagegen gemischt ausgefallen, berichtete der Bundestags-Pressedienst.
Straftaten im Online-Handel steigen 2020 um 11,5 Prozent
Die Corona-Pandemie und der Lockdown haben zu einem erheblichen Anstieg der Cyber-Kriminalität geführt. Die Fälle von Warenbetrug beim Online-Handel stiegen 2020 um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Frankreichs Parlament besiegelt umstrittenes Sicherheitsgesetz
Das französische Parlament hat eines der umstrittensten Gesetze der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron besiegelt: Die Pariser Nationalversammlung nahm am Donnerstag abschließend ein "Gesetz für globale Sicherheit" an, das Filmaufnahmen bestimmter Polizeieinsätze erstmals unter Strafe stellen könnte. Medienvertreter warnen vor einer Einschränkung der Pressefreiheit und anderer Grundrechte. Auch UNO und EU hatten sich besorgt geäußert.
Israel, Emirate, Griechenland und Zypern planen Außenministertreffen
Die Außenminister von Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Griechenland und Zypern treffen sich am Freitag im zyprischen Paphos. Durch die erste Zusammenkunft in dieser Konstellation wollen die beteiligten Länder ihre "regionalen strategischen Interessen" voranbringen, wie das israelische Außenministerium am Donnerstag mitteilte.
China bestellt wegen Fukushima-Wasser Japans Botschafter ein
China hat aus Protest gegen Tokios Plan zur Einleitung von aufbereitetem Wasser aus dem Unglücksreaktor Fukushima ins Meer den japanischen Botschafter einbestellt. Peking sieht in der Entsorgung von mehr als einer Million Tonnen des Wassers eine "mutmaßliche Verletzung internationalen Rechts", wie das chinesische Außenministerium mitteilte. Japan solle mit der Freisetzung des Wassers warten, bis eine "Einigung mit Betroffenen und internationalen Organisationen" gefunden sei.
DJG/DJN/AFP/brb
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April 15, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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