DJ Duisburg, Chemnitz, und Pfeffenhausen erhalten Millionen-Förderung für Wasserstoff
BERLIN (Dow Jones)--Die Städte Duisburg, Chemnitz, und Pfeffenhausen in Bayern sollen neue Zentren für die Wasserstoff-Forschung werden. In den nächsten Monaten soll an diesen Standorten eine Machbarkeitsstudie für das neue Innovations- und Technologiezentrum Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen (ITZ) ausgearbeitet werden, kündigte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin an. Sie könnten mit einer voraussichtlichen Förderung im "dreistelligen Millionenbetrag" rechnen.
Ein weiteres Projekt soll in den Städten Bremerhaven, Hamburg und Stade in Niedersachsen im Bereich Luftfahrt und Schifffahrt gefördert werden. Hier soll die Standortentscheidung aber erst "Richtung August/September" fallen, sagte Scheuer.
Die Städte hatten sich zuvor in einem bundesweiten Wettbewerb unter 15 Bewerbern durchgesetzt. Für die übrigen, im Wettbewerb unterlegen Projekte will der Bund dennoch eine Förderung prüfen. "Diese Initiativen werden wir weiter, anders unterstützen", versicherte Scheuer. Zugleich rief er Unternehmen, Kommunen und Forschungsinstitute zur Teilnahme an der zweiten Runde des Wettbewerbs um regionale Konzepte auf. Regionen, die bereits erste Erfahrungen mit Wasserstoff und gesammelt und Projektideen formuliert hätten, könnten sich als "HyExperts" um eine Förderung von bis zu 400.000 bewerben.
An den jetzt ausgewählten Standorten für das ITZ sollen derweil erste serienreife Produkte im Bereich Wasserstoff entstehen. Chemnitz will dazu die Expertise von 25 Partnern, unter anderem der Automobilindustrie, im Rahmen des "Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC)" bündeln. Pfeffenhausen wiederum plant ein Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) mit dem Schwerpunkt Flüssigwasserstoff. Im Technologie- und Innovationszentrums Wasserstofftechnologien (TIW) in Duisburg sollen schließlich Brennstoffzellen für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr getestet werden.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm betonte, das jetzige Jahrzehnt entscheide darüber, ob wir die Klimaneutralität erreichen. Dies könne nur über die Sektorenkopplung gelingen, also der Nutzung von Ökostrom zur Elektrifizierung in zahlreichen Sektoren, sagte die Vorständin des H2.B-Zentrums Wasserstoff Bayern.
Im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesrepublik insgesamt 9 Milliarden Euro an Fördermitteln vorgesehen. Das Verkehrsministerium kann davon 1,6 Milliarden Euro für Projekte mit Mobilitätsbezug nutzen.
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April 28, 2021 03:56 ET (07:56 GMT)
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