FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,04 Prozent auf 170,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf minus 0,23 Prozent.
Auch europaweit stiegen die Renditen, im Gegenzug gerieten die Kurse unter Druck. Angesichts des moderat steigenden deutschen Aktienmarktes waren festverzinsliche Wertpapiere weniger gefragt. An der Börse sorgten überwiegend positive Geschäftszahlen von Unternehmen für gute Stimmung.
Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde bewegten die Anleihen kaum. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet einen robusten wirtschaftlichen Aufschwung in der Eurozone im zweiten Halbjahr. Man sehe "gute Anzeichen" bei Konjunkturdaten, sagte Lagarde. Es sei aber noch zu früh um zu sagen, ob Europa das Schlimmste der Corona-Krise schon hinter sich habe. Die Wirtschaft der Eurozone brauche daher weiterhin die Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik.
Zur Wochenmitte rückt die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Am Abend gibt die US-Notenbank Fed nach ihrer zweitägigen Zinssitzung ihre Entscheidungen bekannt. Ein Kurswechsel wird nicht erwartet: Die Fed dürfte ihre extrem lockere Linie aus Leitzinsen nahe der Nulllinie und Wertpapierkäufen von 120 Milliarden Dollar je Monat bestätigen./jsl/he