DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft wächst im 1. Quartal annualisiert um 6,4 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftig gewachsen und befindet sich damit auf der von Ökonomen prognostizierten konsumgetriebenen Erholung von der Pandemie. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und März gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 6,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Rate von 6,5 Prozent gerechnet.
Rückgang der US-Erstanträge schwächer als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 24. April schwächer gesunken als erwartet, während der Wert der Vorwoche nach oben revidiert wurde. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 553.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 528.000 vorhergesagt.
Deutsche HVPI-Teuerung im April höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im April entgegen den Erwartungen nicht verringert. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lag um 2,1 (März: 2,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von nur 0,3 Prozent und einen Rückgang der Jahresteuerung auf 1,9 Prozent prognostiziert.
Weidmann: Geldpolitik langfristig nicht entscheidend für Ungleichheit
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann langfristig keine entscheidende Einflussgröße für die Entwicklung der Vermögensungleichheit im Euroraum. Voraussetzung ist allerdings, dass die Geldpolitik eines Tages wieder normalisiert wird, wie Weidmann laut veröffentlichtem Redetext bei der International Conference on Household Finance sagte.
Wirtschaft fordert nach Klima-Urteil mehr Hilfe vom Staat
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz wird aus der Wirtschaft der Ruf nach mehr finanziellen Hilfen lauter. Die Schutzpflicht des Staates und das Grundrecht auf Eigentum erforderten es nun, "dass der Staat den Eigentümern mehr Mittel zur Verfügung stellt, um ihre Häuser gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen und um den Klimawandel abzumildern", erklärte der Verbandspräsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke. Der einzelne Eigentümer dürfe nach diesem Urteil damit nicht alleingelassen und nicht überfordert werden.
EU schließt Ratifizierung von Brexit-Handelsabkommen ab
Nach dem Votum des Europaparlaments haben die EU-Staaten den Ratifizierungsprozess für das mit Großbritannien nach dem Brexit vereinbarte Handels- und Partnerschaftsabkommen abgeschlossen. Wie der EU-Rat mitteilte, kann das Abkommen damit nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt zum 1. Mai in Kraft treten. Der portugiesische EU-Vorsitz sprach von einem "neuen Kapitel in unseren Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich".
Milliardenschwerer EU-Verteidigungsfonds kann starten
Der milliardenschwere EU-Verteidigungsfonds kann an den Start gehen. Das Europaparlament gab am Donnerstag grünes Licht für den 7,9 Milliarden Euro schweren Fonds, der bis 2027 Forschung und Entwicklung im Verteidigungsbereich fördern soll. Die EU-Staaten hatten Ende 2017 eine verstärkte Kooperation im Verteidigungsbereich aus der Taufe gehoben. Die sogenannte strukturierte Zusammenarbeit erfolgt über gemeinsame Rüstungsprojekte wie die Entwicklung von Drohnen und den Aufbau militärischer Kapazitäten wie schnellere Krisenreaktionskräfte.
EU-Kommission will Weg für neue Gentechnik-Verfahren ebnen
Die EU-Kommission will den Rechtsrahmen für Gentechnik reformieren, um neue Verfahren zur Veränderung des Erbguts bei Pflanzen zu regeln. Wie die Behörde mitteilte, will sie dazu "einen breit angelegten und offenen Konsultationsprozess". Hintergrund ist eine Studie der Kommission, die zu dem Schluss kommt, dass neue Gentechnik-Verfahren "zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem" beitragen können. Umwelt- und Verbraucherschützer befürchten eine Aufweichung bisher strikter Bestimmungen.
Nato beginnt mit Truppenabzug aus Afghanistan
Die Nato hat mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. "Wir planen, unseren Rückzug innerhalb weniger Monate abzuschließen", sagte ein Nato-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reiste anlässlich des Truppenabzugs nach Kabul und sicherte eine Fortsetzung des deutschen Engagements in dem Land zu. "Deutschland bleibt ein verlässlicher Partner an der Seite der Menschen in Afghanistan", erklärte er im Onlinedienst Twitter.
DJG/DJN/AFP/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.