DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-IMPFPOLITIK - Saar-Ministerpräsident Tobias Hans dringt auf rasche Ausnahmen von den im Infektionsschutzgesetz verankerten Corona-Maßnahmen. "Die weitgehenden Grundrechtseinschränkungen dürfen kein Dauerzustand werden", sagte der CDU-Politiker. Er betonte: "Vollständig Geimpfte und von Corona Genesene von privaten Kontakt- und nächtlichen Ausgangsbeschränkungen auszunehmen, halte ich für vernünftig und rechtlich auch geboten." Wenn wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass von vollständig Geimpften und Genesenen keine besondere Gefahr mehr für andere ausgehe, "dann müssen wir diesen Menschen ihre im Grundgesetz verbrieften Freiheitsrechte auch wieder zurückgeben", forderte Hans. (Funke Mediengruppe)
CORONA-PANDEMIE - Altenpflegekräfte sind überdurchschnittlich von Corona-Infektionen betroffen. Von Beginn der Pandemie bis Mitte November waren bundesweit 2,5 Prozent der Altenpfleger und -pflegerinnen wegen einer Corona-Infektion arbeitsunfähig, wie die Barmer Krankenkasse in ihrem Pflegereport schreibt, der der Düsseldorfer Rheinischen Post vorliegt. Bei allen Berufsgruppen lag der Anteil demnach nur bei 1,6 Prozent. (Rheinischen Post)
EU-INDUSTRIEPOLITIK - Die Entwicklung von Europas Industrie soll in den kommenden Jahren mehr politisch unterstützt und gesteuert werden. Die EU-Kommission will die digitale und die ökologische Transformation schneller vorantreiben, sie will Abhängigkeiten von anderen Wirtschaftsräumen reduzieren und den Binnenmarkt in Krisensituationen schützen. Das geht aus der überarbeiteten Industriestrategie der EU-Kommission hervor, die am Mittwoch vorgestellt werden soll. Der Entwurf liegt dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt)
EU-CHINAPOLITIK - Die Bundesregierung fordert eine europäische Antwort auf die chinesische Seidenstraßen-Initiative. Das Auswärtige Amt warnt in einem internen Papier, China nutze die Seidenstraßen-Initiative, um seinen "Einfluss global auszudehnen, globale Standards und Normen nach eigenen Vorstellungen zu prägen" und seine Industriepolitik voranzutreiben. Zugleich machen die deutschen Diplomaten ihrem Ärger darüber Luft, dass die EU ihr Potenzial in dieser Frage "noch immer nicht ausschöpft". Trotz einer "mündlichen Zusage" von Kommissionschefin Ursula von der Leyen verlaufe die Umsetzung gemeinsamer Pläne "insgesamt stockend". (Handelsblatt)
RUSSLAND / NATO - Die Nato sieht die wachsende russische Präsenz in der Arktis mit Sorge und will die Lage in der Region zu einem Thema ihres nächsten Gipfeltreffens machen. "Russland baut seine militärischen Fähigkeiten in der Arktis derzeit so stark aus wie noch nie seit Ende seit Ende des Kalten Krieges", sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu. "Frühere sowjetische Militärbasen werden wieder eröffnet, neue gebaut." (RND)
SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN - Staatsministerin Dorothee Bär ist überzeugt, dass Deutschland den Herausforderungen in Sachen Schlüsseltechnologien und digitale Souveränität nur gewachsen sein wird, "wenn auch unsere staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen moderne Spitzenklasse sind", schreibt die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung in einem Gastbeitrag. "Da haben wir in der nächsten Legislaturperiode erhebliche Aufgaben vor uns." Dazu gehöre auch die Modernisierung des öffentlichen Dienstes. (Handelsblatt)
RAUMFAHRT - Das Geschäft mit Raketen, Satelliten oder Dienstleistungen im Weltall wächst in Deutschland rasant. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erstellte eine erstmalige Analyse der sogenannten New Space Branche, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Danach gibt es hierzulande 125 Unternehmen, davon ein Drittel weniger als fünf Jahre alt. "Vor unseren Augen entsteht eine neue Branche", sagt Matthias Wachter, Leiter der Abteilung Raumfahrt beim Bundesverband der Deutschen Industrie. (Handelsblatt)
KLIMAPOLITIK - Die CSU tritt nach den Worten von Generalsekretär Markus Blume für eine spürbare Erhöhung des CO2-Preises ein. Blume sagte: "Die 60 Euro von den Grünen erscheinen mir deutlich zu viel. Vielleicht ist es gut, sich in der Mitte zu treffen. Dann wären wir irgendwo vielleicht bei 45 Euro." Zur Begründung sagte Blume: "Wir brauchen eine größere Steuerungswirkung über den CO2-Preis." Die Grünen fordern, den gegenwärtig bei 25 Euro liegenden Preis pro ausgestoßener Tonne CO2 im Jahr 2023 auf 60 Euro zu erhöhen. (Bild)
AGRARPOLITIK - Per Gesetz sollen Landwirte und Lebensmittelhersteller gegenüber Supermärkten und Discountern gestärkt werden. Doch Kritiker befürchten höhere Preise. (Welt)
BARGELDNUTZUNG - Trotz eines Anstiegs der Kartennutzung in der Corona-Krise zahlen die Deutschen im internationalen Vergleich immer noch am liebsten mit Bargeld. Nur 38 Prozent möchten beim Einkaufen mit der Karte bezahlen, wie eine Umfrage unter 9.000 Konsumenten im Auftrag des schwedischen Zahlungsdienstleisters Klarna ergab. Damit liegen die Bundesbürger weit hinter den internationalen Spitzenreitern Schweden (72 Prozent), Finnland (70 Prozent) und Norwegen (67 Prozent) zurück. (Funke Mediengruppe)
GRÜNE - Die Grünen sehen sich nicht nur als klimapolitische Pioniere. Einmal an der Macht wollen sie die gesamte Innovationspolitik der Bundesregierung umkrempeln: Der Bund soll in seiner Förderpolitik viel präziser als bisher Ziele vorgeben, Forscher und Gründer effektiver unterstützen und auch sich selbst "agil" organisieren. Das jedenfalls geht aus dem noch unveröffentlichten Beschluss der Bundestagsfraktion "Zukunftsland - mit Mut, Freiheit und Vielfalt für nachhaltige Innovationen" hervor, der dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt)
PFLEGE - Mehr als ein Drittel der Berufstätigen, die sich zuhause als Hauptperson um pflegebedürftige Angehörige kümmern, müssen ihre Erwerbstätigkeit wegen der Pflege stark einschränken oder ganz aufgeben. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Grünen, konnten 37 Prozent der Betroffenen angesichts der Belastungen ihrer Pflegearbeit ihren Beruf nicht mehr uneingeschränkt fortführen. Mehr als jede achte Hauptpflegeperson kündigte demnach den Job. Auch die Ausgaben für das Pflegegeld stiegen auf einen neuen Rekord. (Augsburger Allgemeine)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/err/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2021 01:00 ET (05:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.