DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Paypal Holdings Inc. hat ihren Ausblick für das laufende Jahr angehoben. Für 2021 rechnet der Online-Bezahldienstleister nun mit einem Umsatz von rund 25,75 Milliarden Dollar - 250 Millionen Dollar mehr als bei Vorlage der Jahreszahlen 2020. Laut Factset rechneten Analysten bereits mit Einnahmen von 25,71 Milliarden Dollar.
Den prognostizierten Gewinn je Aktie gab Paypal nun mit 3,33 statt 3,20 Dollar an - bereinigt um Sondereffekte sollen es etwa 4,70 Dollar werden. Das entspräche 20 Prozent Wachstum statt 17 Prozent wie bislang in Aussicht gestellt. Analysten erwarteten hier bislang 4,57 Dollar je Aktie.
Paypal kalkuliert mit 52 bis 55 Millionen neuen aktiven Konten. Erwartet worden waren hier rund 50 Millionen. Gerechnet wird von Seiten des Unternehmens überdies mit einem Anstieg des gesamten Zahlungsvolumens um rund 30 Prozent - auch das mehr als das zunächst in Aussicht gestellte Plus im hohen 20er Prozentbereich.
Für das zweite Quartal erwartet Paypal einen Umsatz von rund 6,25 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn von 1,12 Dollar je Aktie. Analysten hatten hier bislang 6,17 Milliarden Dollar Einnahmen und einem bereinigten Gewinn von 1,10 Dollar je Aktie auf dem Zettel. Unbereinigt soll der Gewinn bei etwa 76 Cents je Aktie liegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:30 US/Blue Apron Holdings Inc, Ergebnis 1Q
13:00 US/Moderna Inc, Ergebnis 1Q
22:15 US/News Corp Ltd, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 527.000 zuvor: 553.000 14:30 Produktivität ex Agrar 1Q (1. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +4,5% gg Vq 4. Quartal: -4,2% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: -1,0% gg Vq 4. Quartal: +6,0% gg Vq
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 4.168,75 +0,09% Nasdaq-100-Indikation 13.509,00 +0,09% Nikkei-225 29.303,40 +1,70% Hang-Seng-Index 28.541,54 +0,43% Kospi 3.171,11 +0,75% Shanghai-Composite 3.441,98 -0,14% S&P/ASX 200 7.049,50 -0,65%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - In den USA hatte der Dow-Jones-Index am Mittwoch im Verlauf zwar ein Rekordhoch erreicht, doch unter diesem Niveau geschlossen. Die Nasdaq verbuchte sogar Verluste, denn das Thema Zinserhöhungen schwelte weiter. Überdies hatten Konjunkturdaten nicht in allen Punkten überzeugt. Anleger sowohl in den USA als auch in Asien warten nun gespannt auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für April am Freitag. Bis dahin dürfte an vielen Börsen Zurückhaltung vorherrschen. Für das Plus der japanischen Aktien machen Beobachter nachlassende Zinsängste und überraschend gute Quartalsausweise heimischer Unternehmen verantwortlich. Unter anderem hat Japan Tobacco (+2,3%) mit dem Nettogewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. In Sydney geht es mit den Aktienkursen abwärts, nachdem China ein Wirtschaftsabkommen mit Australien ausgesetzt hat.
In Hongkong brechen die Aktien von Shanghai Fosun Pharmaceutical um 18 Prozent ein, nachdem sie am Montag ein Allzeithoch erreicht hatten. Möglicherweise belastet hier der Vorstoß der USA, den Patentschutz für Corona-Impfstoffe auszusetzen. Fosun Pharma hatte im März eine strategische Allianz mit Biontech zur Entwicklung und Vermarktung von Covid-19-Impfstoffen in China geschlossen. Auch die Aktien anderer Hersteller von Impfstoffen geben deutlicher nach. CanSinBio fallen um rund 21 Prozent. Chongqing Zhifei Biological Products stürzen in Shenzhen um 13 Prozent ab und Walvax Biotechnology um 12,8 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Die Uber-Aktie fiel um 4,8 Prozent, nachdem sie bereits im regulären Handel um 3,4 Prozent nachgegeben hatte. Ursächlich waren Pläne der neuen US-Administration, eine Entscheidung der Vorgängerregierung rückgängig zu machen, wonach Uber-Fahrer als selbständige Subunternehmer gelten. Dies überschattete die überraschend guten Zahlen, die das Unternehmen nach der Schlussglocke vorlegte. Paypal (siehe TAGESTHEMA) stiegen um 4,7 Prozent. Der Zahlungsdienstleister hatte dank der wachsenden Bedeutung des Online-Handels nicht nur mehr verdient als erwartet, sondern auch den Ausblick überraschend deutlich angehoben. Auch Zynga (+5,2%) traut sich mehr zu als bisher. Der Anbieter von Online-Spielen erfreut sich einer wachsenden Nachfrage, auch nachdem die wegen Corona verhängten Beschränkungen gelockert wurden.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.230,34 0,29 97,31 11,84 S&P-500 4.167,59 0,07 2,93 10,96 Nasdaq-Comp. 13.582,43 -0,37 -51,08 5,39 Nasdaq-100 13.503,37 -0,30 -41,30 4,77 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 929 Mio 951 Mio Gewinner 1.763 1.441 Verlierer 1.568 1.906 Unverändert 135 132
Uneinheitlich - Der Dow kletterte auf Allzeithoch, die Nasdaq gab nach. Hatte am Vortag Finanzministerin Janet Yellen mit dem Thema Zinserhöhungen noch Schrecken verbreitet, ruderte sie nun zurück. Das stützte das Sentiment. Doch das Thema Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik ließ Anleger nicht los. Der Arbeitsmarktbericht am Freitag könne die Debatte befeuern oder aber merklich abkühlen, hieß es. Die aktuellen ADP-Arbeitsmarktdaten belegten die Stärke der Wirtschaft, fielen aber gleichwohl etwas schwächer als erhofft aus. Auch die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche lieferte keine eindeutigen Signale. Volkswirte heizten die Inflationsdiskussion weiter an. Der ISM-Dienstleistungsbericht deute darauf hin, dass ein erheblicher Aufwärtsdruck auf die Preise bestehe. Der bereinigte Erstquartalsgewinn von GM fiel mehr als doppelt so hoch aus wie erwartet. Die Aktie zog um 4 Prozent an. Bei Lyft erholte sich die Zahl der aktiven Nutzer zwar, sie lag aber noch immer weit unter Vorkrisenniveau. Die Aktie stürzte um 6,3 Prozent ab. Um 4,4 Prozent aufwärts ging mit T-Mobile US. Die Telekom-Tochter hatte zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber die Erwartungen der Analysten übertroffen. Überdies hob T-Mobile den Ausblick an. Gut kamen auch die Erstquartalszahlen des Computerspielanbieters Activision Blizzard (+1,6%) an. Das Unternehmen erhöhte überdies seine Jahresziele. Peloton brachen um 14,6 Prozent ein. Das Unternehmen rief ein Trainings-Laufband nach dem Tod eines Kindes zurück.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 -0,8 0,16 3,6 5 Jahre 0,79 -2,4 0,82 43,1 7 Jahre 1,25 -2,2 1,27 59,8 10 Jahre 1,57 -1,8 1,59 65,7 30 Jahre 2,25 -1,8 2,26 59,8
Am Rentenmarkt entfalteten die revidierten Yellen-Ausagen mehr Wirkung. Die Renditen der US-Staatsanleihen sanken. Die Rentennotierungen profitierten auch von den etwas schwächer als gedacht ausgefallenen Arbeismarktdaten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:00 Uhr % YTD EUR/USD 1,2009 +0,0% 1,2006 1,2003 -1,7% EUR/JPY 131,30 +0,1% 131,11 131,32 +4,1% EUR/GBP 0,8635 +0,0% 0,8633 0,8628 -3,3% GBP/USD 1,3906 -0,0% 1,3908 1,3910 +1,7% USD/JPY 109,33 +0,1% 109,20 109,41 +5,9% USD/KRW 1125,49 +0,1% 1124,80 1127,39 +3,7% USD/CNY 6,4793 +0,1% 6,4735 6,4735 -0,7% USD/CNH 6,4796 -0,1% 6,4874 6,4895 -0,4% USD/HKD 7,7691 -0,0% 7,7694 7,7684 +0,2% AUD/USD 0,7739 -0,1% 0,7746 0,7715 +0,5% NZD/USD 0,7216 +0,0% 0,7212 0,7160 +0,4% Bitcoin BTC/USD 57.082,76 +0,4% 56.858,51 54.517,76 +96,5%
Der Dollar-Index stieg um 0,1 Prozent. Auch wenn Yellen keinen Einfluss auf die Geldpolitik besitze und nun auch zurückgerudert sei, passten ihre Worte zu gut in die Diskussionen über geldpolitische Straffungen, hieß es.
Der australische Dollar ("Aussie") gerät unter Druck, nachdem China ein Wirtschaftsabkommen mit Australien ausgesetzt hat. Er fiel zeitweise bis auf 0,7700 US-Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,76 65,63 +0,2% 0,13 +35,2% Brent/ICE 69,17 68,96 +0,3% 0,21 +34,6%
Die Ölpreise drehten nach den höchsten Ständen seit 2018 ins Minus. Zwar sanken die US-Erdölvorräte deutlich, die Benzinbestände waren aber gestiegen. Zudem würfen die Mitglieder des Erdölkartells Opec mehr Rohöl auf den Markt, hieß es.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.790,89 1.785,60 +0,3% +5,29 -5,6% Silber (Spot) 26,68 26,47 +0,8% +0,21 +1,1% Platin (Spot) 1.228,50 1.228,08 +0,0% +0,43 +14,8% Kupfer-Future 4,57 4,54 +0,7% +0,03 +29,7%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 06, 2021 01:51 ET (05:51 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Der Goldmarkt profitierte von den neuen Yellen-Aussagen. Das Edelmetall wurde auch von den etwas schwächer als gedacht ausgefallenen Arbeismarktdaten gestützt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Die US-Regierung hat sich für eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Vorstoß der US-Regierung für eine Aussetzung des Patentschutzes bei Impfstoffen als "historische Entscheidung" begrüßt.
- Die indische Coronavirus-Variante ist erstmals auch in Kenia aufgetreten. Die Mutante wurde demnach in Proben indischer Reisender entdeckt, die in der westkenianischen Stadt Kisumu arbeiteten.
CHINA / AUSTRALIEN
China hat ein Wirtschaftsabkommen mit Australien ausgesetzt. Peking habe den "Strategic Economic Dialogue Deal" (Vereinbarung über strategisch-wirtschaftlichen Dialog) wegen der "derzeitigen Haltung" der australischen Regierung ausgesetzt, teilte Chinas Nationale Kommission für Entwicklung und Reform mit. Im vergangenen Monat hatte die Regierung von Premierminister Scott Morrison ein zwischen China und dem australischen Bundesstaat Victoria geschlossenes Abkommen zur "Belt and Road Initiative" aufgekündigt, die auch als "Neue Seidenstraße" bezeichnet wird.
G7
Die G7-Außenminister haben zum Abschluss eines Treffens Russland und China kritisiert. Sie zeigten sich in einer Erklärung "sehr besorgt" über die "unverantwortliche und destabilisierende Haltung Russlands". Dabei wiesen sie vor allem auf die Situation in der Ostukraine hin, an dessen Grenze Moskau zuletzt ein großes Militärmanöver abgehalten hatte. Die G7-Außenminister forderten zugleich die Regierung in Peking auf, die Menschenrechte zu respektieren.
RAUMFAHRT USA
Nach vier fehlgeschlagenen Versuchen ist am Mittwoch ein Prototyp der Starship-Rakete des US-Unternehmens SpaceX nach einem Testflug erfolgreich wieder gelandet.
RAUMFAHRT USA / CHINA
Das US-Verteidigungsministerium verfolgt mit Sorge die offenbar unkontrollierte Rückkehr einer chinesischen Weltraum-Rakete vom Typ Langer Marsch zur Erde. Die Rakete sinke derzeit "fast intakt nach unten" und werde voraussichtlich ungefähr am Samstag wieder in die Atmosphäre eintreten, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Eine exakte Absturzstelle zu berechnen sei wegen des unkontrollierten Absinkens derzeit fast unmöglich.
US-GELDPOLITIK
- Die Gouverneurin der US-Notenbank Michelle Bowman hat sich zuversichtlich über die Entwicklung der US-Wirtschaft geäußert. "Ich bin ermutigt durch das jüngste Tempo der wirtschaftlichen Erholung, und ich bleibe optimistisch, dass diese Stärke in den kommenden Monaten anhalten wird", sagte Bowman.
- Der Präsident der Boston-Fed, Eric Rosengren, geht davon aus, dass temporäre Faktoren die Inflation in diesem Frühjahr steigen werden lassen, aber diese "Verzerrungen" sollten nicht lange anhalten. "Meiner Ansicht nach wird sich diese Beschleunigung der Preissteigerungsrate wahrscheinlich als vorübergehend erweisen", sagte Rosengren in einem Webinar bei der Boston College Carroll School of Management.
ZINSERHÖHUNG BRASILIEN
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins Selic wie erwartet um 75 Basispunkte auf 3,50 Prozent erhöht, um der Inflation inmitten hoher Rohstoffpreise und eines geschwächten Real entgegenzuwirken. Die Währungshüter signalisierten eine weitere Erhöhung in gleicher Höhe bei ihrer nächsten Sitzung im Juni.
FOX
übernimmt Outkick Media, Betreiber eines auf Sport, Politik und Kultur ausgerichteten Nachrichten-Portals. Zudem veröffentlichte Fox Zahlen zum dritten Geschäftsquartal. Der Umsatz fiel um 6,5 Prozent, vor allem weil Fox anders als im Vorjahreszeitraum den Super Bowl nicht übertrug. Der Gewinn legte auf 567 Millionen US-Dollar oder 96 Cents je Aktie zu, von 78 Millionen Dollar oder 13 Cent je Aktie im Vorjahr. Das war vor allem einer Neubewertung der Investments geschuldet.
UBER
hat seine Buchungen im ersten Quartal trotz der schwachen Nachfrage nach seinem Fahrdienst gesteigert. Den Rückgang im Kerngeschäft glich das US-Unternehmen mit seinem Essenslieferdienst Uber Eats aus. Die Brutto-Buchungen stiegen um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 19,5 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz sank dennoch auf 2,9 (Vorjahr: 3,2) Milliarden Dollar. Der Verlust schrumpfte auf 108 Millionen Dollar von 2,9 Milliarden zusammen. Der bereinigte EBITDA-Verlust betrug 359 Millionen Dollar nach 612 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Verlust von 452 Millionen gerechnet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/cln
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May 06, 2021 01:51 ET (05:51 GMT)
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