DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Russland bleiben die Börsen wegen des Feiertags "Tag des Sieges" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die rasante Impfkampagne, die Lockerungen der Geschäftsbeschränkungen und die staatlichen Konjunkturprogramme geben der Erholung am US-Arbeitsmarkt weiteren Schwung. Vor allem kundennahe Dienstleistungen wie das das Freizeit- und Gastgewerbe profitieren von der Erholung. Ökonomen erwarten für April denn auch, dass die Zahl der Jobs außerhalb der Landwirtschaft um 1.000.000 (März: 916.000) gegenüber dem Vormonat zugenommen hat. Die Arbeitslosenquote dürfte auf 5,8 (6,2) Prozent gesunken sein. Für die Stundenlöhne wird ein Minus von 0,1 (minus 0,1) Prozent prognostiziert. Das Arbeitsministerium veröffentlicht die Daten am Freitag (14.30 Uhr MESZ). Die Ökonomen von HSBC verweisen auf die Aussage von Fed-Chef Jerome Powell im Anschluss an die Sitzung im April, wonach die Fed genau beobachten wird, ob dem Anstieg der Beschäftigtenzahlen um 916.000 im März ähnlich robuste Zuwächse in den folgenden Monaten folgen werden. "Weitere kräftige Zuwächse wären nötig, um sich dem Ziel der maximalen Beschäftigung der Fed zu nähern, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Beschäftigten im März immer noch 8,4 Millionen unter dem Niveau vor der Pandemie lag", heben die HSBC-Experten hervor.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Arbeitsmarktdaten April Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +1.000.000 gg Vm zuvor: +916.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 5,8% zuvor: 6,0% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: -0,10% gg Vm zuvor: -0,13% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 4.204,50 +0,04% Nasdaq-100-Indikation 13.644,50 +0,21% Nikkei-225 29.364,33 +0,11% Hang-Seng-Index 28.738,54 +0,35% Kospi 3.202,57 +0,75% Shanghai-Composite 3.451,36 +0,29% S&P/ASX 200 7.083,10 +0,30%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Positive Vorzeichen überwiegen zum Wochenausklang an den Börsen in Ostasien und Australien. In den USA hatten die Kurse am Donnerstag zugelegt, wobei der Dow-Jones-Index ein neues Rekordhoch erreichte. In Asien agieren die Anleger etwas vorsichtiger, was Händler zum einen mit dem anstehenden Wochenende begründen. Zum anderen wird im späteren Tagesverlauf, lange nach Börsenschluss in Asien, der mit Spannung erwartete offizielle US-Arbeitsmarktbericht für April veröffentlicht. Und nicht zuletzt dämpfen die wieder gestiegenen Corona-Fallzahlen die Stimmung etwas. Etwas Unterstützung kommt von guten chinesischen Konjunkturdaten. Daneben gilt das Interesse der laufenden Bilanzsaison. Nintendo (-1,4%) hat bei der Vorlage von Zahlen vor einem deutlichen Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr gewarnt, weil voraussichtlich weniger Spielekonsolen verkauft würden als im vergangenen Jahr. Nippon Steel steigen nach Zahlenvorlage um über 6 Prozent. Mit Enttäuschung werden die Zahlen der Mitsubishi Corp. (-5,2%) aufgenommen. Der Kurs der australischen Investmentbank Macquarie fällt um rund 1 Prozent. Das Unternehmen hat zwar im vergangenen Geschäftsjahr trotz widriger Bedingungen den Gewinn um gut 10 Prozent gesteigert, doch liegt die Dividende unter den Erwartungen des Marktes. Außerdem verzichtete Macquarie auf einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.
US-NACHBÖRSE
Quartalsausweise zahlreicher Unternehmen haben auch am Donnerstag Bewegung in den nachbörslichen Handel gebracht. So verteuerten sich Roku um 9,6 Prozent, nachdem der Hersteller von Streaming-Hardware einen Gewinnsprung im ersten Quartal vermeldet und einen optimistischen Ausblick auf das zweite Quartal gegeben hatte. Gut kamen auch Zahlen und Ausblick des Kameraherstellers Gopro (+5,6%) an. Peloton Interactive rückten um 5,6 Prozent vor, obwohl der Hersteller von Fitnessgeräten seinen Ausblick wegen einer Rückrufaktion nach unten revidiert hatte. Allerdings hatte der Skandal um tödliche Unfälle mit einem Laufband des Unternehmens die Aktie schon in den zurückliegenden Wochen belastet. Die A-Aktien von News Corp legten in Reaktion auf die Zahlen des Medienkonzerns um 2,5 Prozent zu.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.546,75 0,92 316,41 12,87 S&P-500 4.201,56 0,82 33,97 11,86 Nasdaq-Comp. 13.632,84 0,37 50,42 5,78 Nasdaq-100 13.613,73 0,82 110,36 5,63 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,0 Mrd 929 Mio Gewinner 1.822 1.763 Verlierer 1.483 1.568 Unverändert 161 135
Fester - Die Wall Street hat einen wechselhaften Handelstag mit Gewinnen beendet. Der Dow-Jones-Index hat sogar ein Rekordhoch erreicht. Dagegen hinkten die Nasdaq-Indizes wieder einmal dem breiten Markt hinterher. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen deutlich positiver aus als erwartet. Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Covid-19-Impfstoffherstellern weiter schwer unter Druck, nachdem sich die US-Regierung am Mittwoch für eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen hatte. Die EU hat sich offen für Gespräche darüber gezeigt. Biontech fielen nach den derben Vortagsverlusten um weitere 1,6 Prozent, Curevac um 7,2 und Pfizer um 2 Prozent. Für Moderna ging es ebenfalls abwärts, und zwar um 1,4 Prozent. Dass der Impfstoffhersteller erstmals einen Quartalsgewinn ausgewiesen hat, der zudem höher ausgefallen ist als von Analysten erwartet, half nicht. Kellogg hat die Erwartungen des Marktes ebenfalls geschlagen, die Aktie gewann 7 Prozent. Die Schnellrestaurantkette Papa John's (+7,3%) hat den Umsatz im ersten Quartal in Nordamerika stärker gesteigert als erwartet. Überzeugende Geschäftszahlen haben der Zahlungsdienstleister Paypal (+1,9%) und der Online-Spiele-Anbieter Zynga (+5,6%) vorgelegt. Uber (-8,6%) litten dagegen darunter, dass die US-Regierung eine Entscheidung der Vorgängerregierung rückgängig machen will, wonach Uber-Fahrer als selbständige Subunternehmer gelten.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 0,0 0,15 3,6 5 Jahre 0,79 0,3 0,79 43,4 7 Jahre 1,25 0,4 1,25 60,1 10 Jahre 1,57 -0,8 1,57 64,9 30 Jahre 2,24 0,3 2,24 59,7
Die Zehnjahresendite tendierte etwas leichter.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,2064 +0,0% 1,2063 1,2024 -1,2% EUR/JPY 131,58 -0,0% 131,59 131,44 +4,4% EUR/GBP 0,8675 -0,1% 0,8684 0,8645 -2,9% GBP/USD 1,3908 +0,1% 1,3890 1,3909 +1,7% USD/JPY 109,07 -0,0% 109,09 109,30 +5,6% USD/KRW 1121,77 +0,1% 1120,56 1125,17 +3,3% USD/CNY 6,4595 -0,1% 6,4638 6,4775 -1,0% USD/CNH 6,4559 -0,1% 6,4649 6,4768 -0,7% USD/HKD 7,7662 -0,0% 7,7680 7,7689 +0,2% AUD/USD 0,7777 -0,0% 0,7780 0,7750 +1,0% NZD/USD 0,7232 +0,0% 0,7231 0,7217 +0,7% Bitcoin BTC/USD 55.919,26 -0,9% 56.404,01 56.814,55 +92,5%
Am Devisenmarkt zeigte der Dollar Schwäche, der Dollarindex verlor 0,3 Prozent. Die wieder gestiegene Risikofreude lastete auf der US-Devise.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,13 64,71 +0,6% 0,42 +33,9% Brent/ICE 68,53 68,09 +0,6% 0,44 +33,3%
Die Ölpreise gaben nach ihrem jüngsten Höhenflug nach, gedrückt auch von Zweifeln ob angesichts der Corona-Pandemie etwa in Indien die Nachfrage anziehen wird. Zudem hat die Opec+ begonnen, die Förderung auszuweiten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.821,21 1.815,40 +0,3% +5,81 -4,0% Silber (Spot) 27,47 27,30 +0,6% +0,17 +4,1% Platin (Spot) 1.257,45 1.256,38 +0,1% +1,08 +17,5% Kupfer-Future 4,66 4,62 +1,0% +0,04 +32,3%
Dagegen erholte sich Gold und stieg erstmals seit Ende Februar über 1.800 Dollar je Feinunze. Hier stützte der schwache Dollar, aber auch die Renditen, die deutlich unter ihrem Märzhoch verharrten.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Der Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna hat laut ersten Studienergebnissen bei Jugendlichen eine Wirksamkeit von 96 Prozent.
ATOMSTREIT USA / IRAN
Die USA halten eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran in den kommenden Wochen für realistisch. Die bisherigen Gesprächsrunden in Wien seien "produktiv" gewesen, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des US-Außenministeriums.
GELDPOLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 07, 2021 01:36 ET (05:36 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, sieht die US-Wirtschaft schneller in Gang kommen als von ihm erwartet. Die Zentralbank könne deshalb schneller damit beginnen, die Stimulierung der Konjunktur durch Anleihekäufe zu reduzieren. "Ich würde es gerne sehen, wenn wir anfangen würden, darüber zu reden und zu diskutieren, wie wir das Tapering eher früher als später durchführen können", sagte Kaplan in Bezug auf die monatlichen Anleihekäufe der Zentralbank in Höhe von 120 Milliarden Dollar.
US-NOTENBANK
Die Corona-Pandemie stellt laut der US-Notenbank Fed weiterhin eines der größten kurzfristigen Risiken für die Stabilität des Finanzsystems dar. In ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität weist die Federal Reserve zudem darauf hin, dass die Preise von Vermögenswerten anfällig seien für deutliche Wertverluste, sollte sich die Stimmung der Anleger ändern.
KONJUNKTUR CHINA
- Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im April verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 56,3 (März: 54,3) Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Dezember.
- China hat im April sowohl seine Exporte als auch seine Importe dank der starken globalen Nachfrage und höherer Rohstoffpreise stärker als erwartet gesteigert.
NEWS CORP
hat im dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert und wieder einen Millionengewinn erzielt. Der US-Medienkonzern profitierte von einem soliden Wachstum in den Bereichen Digital Real Estate, Buchverlag und bei der Tochter Dow Jones, zu der unter anderem das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören.
PELOTON
hat wegen des Rückrufs von Laufbändern die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz auf 1,26 Milliarden (Vorjahr: 525 Millionen) Dollar. Unter dem Strich wies das Unternehmen allerdings nach drei profitablen Quartalen einen Verlust von 8,6 Millionen Dollar aus verglichen mit einem Fehlbetrag von 55,6 Millionen vor Jahresfrist.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 07, 2021 01:36 ET (05:36 GMT)
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