Berlin (ots) - Kurzform: Die Aktivisten träumen von einer riesigen Landkommune und verkennen dabei, dass viele Großstädter eben gerade das Anonyme, Freie schätzen, das die Stadt vom Dorf unterscheidet. Die Klimaliste zeigt auch, unter welchem Druck die gerade auf der Erfolgswelle surfenden Grünen stehen. Strategisch kann sich die politische Klima-Bewegung als Bumerang erweisen. Womöglich stiehlt die Klimaliste den Grünen ein paar Prozentpunkte, andere führen dann die Regierung und für den Klimaschutz gibt es am Ende weniger.
Der vollständige Kommentar: Verschärfte Anstrengungen für den Schutz des Klimas sind spätestens seit dem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts keine wohlfeile Handlungsoption mehr, sondern ein verfassungsrechtlich gebotener Auftrag. Es lohnt sich deshalb hinzuhören, wenn eine neue Partei sich dem alleinigen, gleichwohl sehr vielschichtigen Ziel der Klimagerechtigkeit verschrieben hat, wie das die Klimaliste Berlin tut.
Wer glaubte, die Grünen seien radikal, werfe einen Blick in den Klimaplan, mit dem die Jung-Politiker ihre Kandidatur für das Abgeordnetenhaus unterfüttern. Private Pkw-Nutzung hat in ihrer Stadt der Zukunft selbstredend keinen Platz, alle bewegen sich mit dem Rad oder dem ÖPNV. Ihr Berlin ist völlig anders. Viel Platz, grüne Beete zwischen den Häusern, geteilte Wohnungen, man bleibt viel daheim und tauscht im Kiez, was man so braucht. Gearbeitet wird nur noch drei Tage die Woche, weniger Stress.
Vieles davon klingt zwar sympathisch. Auch der Befund stimmt, dass die Politik über Klimaschutz zwar viel redet, aber nicht wirklich ernst macht.
Es steht aber zu befürchten, dass entgegen aller Beteuerungen eben doch totalitäre Gedanken hegt, wer in wenigen Jahren das Leben von Millionen Menschen umkrempeln möchte. Zudem mutet das Bild der Stadt befremdlich an. Die Aktivisten träumen von einer riesigen Landkommune und verkennen dabei, dass viele Großstädter eben gerade das Anonyme, Freie schätzen, das die Stadt vom Dorf unterscheidet. Die Klimaliste zeigt auch, unter welchem Druck die gerade auf der Erfolgswelle surfenden Grünen stehen. Strategisch kann sich die politische Klima-Bewegung als Bumerang erweisen. Womöglich stiehlt die Klimaliste den Grünen ein paar Prozentpunkte, andere führen dann die Regierung und für den Klimaschutz gibt es am Ende weniger.
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Wer glaubte, die Grünen seien radikal, werfe einen Blick in den Klimaplan, mit dem die Jung-Politiker ihre Kandidatur für das Abgeordnetenhaus unterfüttern. Private Pkw-Nutzung hat in ihrer Stadt der Zukunft selbstredend keinen Platz, alle bewegen sich mit dem Rad oder dem ÖPNV. Ihr Berlin ist völlig anders. Viel Platz, grüne Beete zwischen den Häusern, geteilte Wohnungen, man bleibt viel daheim und tauscht im Kiez, was man so braucht. Gearbeitet wird nur noch drei Tage die Woche, weniger Stress.
Vieles davon klingt zwar sympathisch. Auch der Befund stimmt, dass die Politik über Klimaschutz zwar viel redet, aber nicht wirklich ernst macht.
Es steht aber zu befürchten, dass entgegen aller Beteuerungen eben doch totalitäre Gedanken hegt, wer in wenigen Jahren das Leben von Millionen Menschen umkrempeln möchte. Zudem mutet das Bild der Stadt befremdlich an. Die Aktivisten träumen von einer riesigen Landkommune und verkennen dabei, dass viele Großstädter eben gerade das Anonyme, Freie schätzen, das die Stadt vom Dorf unterscheidet. Die Klimaliste zeigt auch, unter welchem Druck die gerade auf der Erfolgswelle surfenden Grünen stehen. Strategisch kann sich die politische Klima-Bewegung als Bumerang erweisen. Womöglich stiehlt die Klimaliste den Grünen ein paar Prozentpunkte, andere führen dann die Regierung und für den Klimaschutz gibt es am Ende weniger.
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