DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Verbraucherpreise sind in China im April zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent gestiegen. Damit beschleunigte sich der Preistrend exakt wie von Analysten erwartet, nachdem die Teuerung im März bei 0,4 Prozent gelegen hatte, wie die Statistikbehörde des Landes mitteilte. Lebensmittel verbilligten sich um 0,7 Prozent, während die übrigen Preise um 1,3 Prozent zulegten.
Die Erzeugerpreise stiegen derweil so stark wie seit drei Jahren nicht, da sich die höheren Kosten für Metall, Öl und andere Materialien bemerkbar machen. Der Erzeugerpreisindex verzeichnete ein Plus von 6,8 Prozent im April (Prognose 6,5%). Im März waren die Erzeugerpreise nur um 4,4 Prozent gestiegen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 4.171,25 -0,24% Nasdaq-100-Indikation 13.273,00 -0,36% Nikkei-225 28.601,88 -3,10% Hang-Seng-Index 28.092,86 -1,76% Kospi 3.210,07 -1,21% Schanghai-Composite 3.436,13 +0,24% S&P/ASX 200 7.098,10 -1,04%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Eine Kombination aus Inflationssorgen und Coronakrise zwingt die Aktienkurse auf breiter Front in die Knie. Wie schon in den USA werden vor allem Technologiewerte verkauft. Während das Schreckgespenst Inflation in den USA weiter umgeht, belegt eine deutliche Steigerung der Erzeugerpreise über Markterwartung in China, dass Inflation ein eher globales Thema ist. Händler verweisen dazu auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise. Die Inflationsentwicklung könnte Notenbanken zum Gegensteuern zwingen und so das günstige Umfeld für Aktien beeinträchtigen. Dazu gesellen sich die Schreckensnachrichten aus Indien, wo die Coronakrise immer weiter außer Kontrolle läuft. Die WHO warnt derweil vor der indischen Variante des Coronavirus. In Malaysia hat die Regierung den Lockdown auf das ganze Land für einen Monat ausgedehnt. In Tokio belasten vor allem Technikwerte. Panasonic stürzen um über 7 Prozent ab, nachdem der Konzern einen Gewinneinbruch vermeldet hat. Während sich Schanghai noch wacker schlägt, rauscht der HSI in Hongkong nach unten. Der Technologieindex verliert 4,2 Prozent. Händler sprechen nicht nur von der Furcht steigender Zinsen, sondern auch wachsenden Unsicherheiten wegen der Regulierung im chinesischen Technologiesektor. Auch in Südkorea stehen Technologietitel auf den Verkaufszetteln. In Australien belastet ein schwaches Verbrauchervertrauen.
US-NACHBÖRSE
Während Pfizer um lediglich 0,3 Prozent zulegten, kletterten Biontech um weitere 3,7 Prozent. Im regulären Geschäft hatten sie schon um über 10 Prozent angezogen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte am Abend die Notfallzulassung für den Coronaimpfstoff der beiden Unternehmen für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 genehmigt. Der Schritt kam aber nicht überraschend. Simon Property Group verloren nach Geschäftsausweis 1,1 Prozent. Das Immobilienunternehmen verbesserte sich gewinnseitig, der Umsatz ging gleichwohl zurück. Die Vermietungsrate in den USA ermäßigte sich im wichtigen Geschäft mit Einkaufszentren. Virgin Galactic büßten 9,2 Prozent ein. Der Anbieter von Weltraumtourismus verbuchte einen höher als ohnehin befürchtet ausgefallenen Quartalsverlust. Callaway Golf sprangen um 7,6 Prozent. Der Golfsportausrüster legte Erstquartalszahlen vor, die die Markterwartungen geschlagen hatten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.742,82 -0,10 -34,94 13,51 S&P-500 4.188,43 -1,04 -44,17 11,51 Nasdaq-Comp. 13.401,86 -2,55 -350,38 3,98 Nasdaq-100 13.359,08 -2,63 -360,55 3,65 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 998 Mio 871 Mio Gewinner 1.104 2.488 Verlierer 2.247 842 Unverändert 132 136
Schwächer - Nach der Rekordjagd vom Wochenschluss präsentierte sich die Wall Street zweigeteilt. Während der Dow im Verlauf erstmals die Marke von 35.000 Punkten überstieg, wurden Technologiewerte - wie zuletzt des öfteren - stark verkauft. Zunächst hatten tendenziell noch die überraschend schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag gestützt, weil sie gegen steigende Zinsen sprechen. Im Verlauf setzen sich aber die Sorge durch, dass aufgrund der schon hohen Bewertungen nicht mehr viel Luft nach oben sein könnte. Vor allem Technologiewerte seien schon sehr teuer, meinte Sebastian Galy, Senior Macro Strategist bei Nordea Asset Management. Apple verloren 2,6, Alphabet 2,6, Amazon 3,1 oder Facebook 4,1 Prozent. Biontech gewannen 10 Prozent nach überzeugenden Geschäftszahlen. Überdies hat der Pfizer-Partner den Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Singapur angekündigt. Die Pfizer-Aktie tendierte 0,7 Prozent höher. Defensive Konsumwerte wurden gekauft. Die Aktie von Marriott International fiel um 4,1 Prozent zurück, nachdem die Hotelkette im ersten Quartal einen Verlust geschrieben hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 0,4 0,14 3,2 5 Jahre 0,78 0,2 0,77 41,5 7 Jahre 1,25 1,1 1,23 59,6 10 Jahre 1,59 1,9 1,58 67,7 30 Jahre 2,31 3,2 2,28 66,5
Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg um knapp 2 Basispunkte auf 1,59 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,2143 +0,1% 1,2132 1,2147 -0,6% EUR/JPY 132,20 +0,1% 132,05 132,42 +4,8% EUR/GBP 0,8597 +0,0% 0,8593 0,8642 -3,7% GBP/USD 1,4126 +0,0% 1,4122 1,4057 +3,3% USD/JPY 108,88 +0,0% 108,85 109,01 +5,5% USD/KRW 1119,40 +0,2% 1116,96 1115,67 +3,1% USD/CNY 6,4297 +0,2% 6,4166 6,4286 -1,5% USD/CNH 6,4251 +0,0% 6,4225 6,4244 -1,2% USD/HKD 7,7666 +0,0% 7,7654 7,7665 +0,2% AUD/USD 0,7838 +0,1% 0,7831 0,7847 +1,8% NZD/USD 0,7273 +0,1% 0,7263 0,7276 +1,2% Bitcoin BTC/USD 55.108,50 -1,1% 55.738,75 58.900,76 +89,7%
Der Dollar erholte sich nur leicht von dem Rücksetzer, den er am Freitag in Reaktion auf die unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten verzeichnet hatte. Wer geglaubt habe, dass das Beschäftigungsziel Fed in naher Zukunft in Reichweite rücken könnte, habe zunächst einen Dämpfer erhalten. Ein gewichtiges Argument der Dollar-Bullen sei somit bröckelig geworden, hieß es.
Das Pfund zog kräftig an, nachdem die für die Unabhängigkeit Schottlands eintretende Partei der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon die Regionalwahl zwar gewonnen hatte, die absolute Mehrheit aber knapp verpasst hatte.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,51 64,92 -0,6% -0,41 +32,7% Brent/ICE 67,86 68,32 -0,7% -0,46 +32,0%
Die Ölpreise drehten knapp ins Minus, nachdem zunächst Rückenwind kam von der vorübergehenden Stilllegung einiger Pipelines in den USA nach einer Cyberattacke. Doch Teilnehmer sahen auch preisdrückende Faktoren in dem Vorgang.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.836,88 1.835,90 +0,1% +0,98 -3,2% Silber (Spot) 27,42 27,33 +0,4% +0,10 +3,9% Platin (Spot) 1.251,00 1.251,00 0% 0 +16,9% Kupfer-Future 4,78 4,73 +1,0% +0,05 +35,6%
Der schwächere Dollar stützte den Goldpreis leicht (+0,4%).
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
MENSCHENRECHTE CHINA
China hat die USA, Deutschland und Großbritannien aufgerufen, eine geplante UN-Sitzung zur Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang abzusagen. "Diese Veranstaltung basiert auf reinen Lügen und politischen Vorurteilen", kritisierte die chinesische Vertretung bei den Vereinten Nationen. China warnte dabei erneut auch vor einer "Einmischung in innere Angelegenheiten" des Landes.
UNRUHEN ISRAEL
Trotz internationaler Aufrufe zur Deeskalation dreht sich die Spirale der Gewalt zwischen Israelis und Palästinenser unaufhörlich weiter. Auf dem Tempelberg in Jerusalem lieferten sich Palästinenser und israelische Polizisten neue Auseinandersetzungen. Dutzende Menschen wurden verletzt. Kurz zuvor hatte Israel mit Vergeltungsangriffen auf massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen reagiert. Mindestens 20 Menschen wurden im Gazastreifen getötet. In Ost-Jerusalem gab es insgesamt mehr als 500 Verletzte.
Israels Armee hat als Reaktion auf den jüngsten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen eigenen Angaben zufolge 130 militärische Ziele in dem Küstenstreifen angegriffen.
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May 11, 2021 01:57 ET (05:57 GMT)
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