
DJ MARKT USA/Nach Ausverkauf noch keine Stabilisierung in Sicht
Nach dem starken Rücksetzer am Mittwoch, ausgelöst von Spekulationen über einen früher als bislang kommenden Schwenk der US-Notenbank, weg von der ultralockeren hin zu einer restriktiveren Geldpolitik mit möglicherweise steigenden Zinsen, sieht es für den Start am Donnerstag an der Wall Street noch nicht nach einer Stabilisierung aus. Die Futures auf die US-Indizes deuten auf eine etwas leichtere Eröffnung hin.
Allerdings stehen noch vor Handelsbeginn mit den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Erzeugerpreisen im April Konjunkturdaten auf dem Programm, die das Potenzial haben, die Märkte stärker zu bewegen. Insbesondere die Preisdaten dürften genau in Augenschein genommen werden, nachdem am Vortag der starke Anstieg der Verbraucherpreise Inflationssorgen und damit obige Spekulationen ausgelöst hatte. Erwartet wird ein Anstieg der Erzeugerpreise zum Vormonat um 0,3 Prozent.
Die US-Notenbank hat zwar mehrfach signalisiert, es mit einer strafferen Geldpolitik nicht eilig zu haben, weil ein stärkerer Inflationsanstieg von vorübergehender Natur sein dürfte; allerdings mehren sich die Stimmen, die das erreichte Niveau als so hoch bezeichnen, dass es die Notenbanker doch auf den Plan rufen könnte. Im April waren die Verbraucherpreise um 4,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, deutlich über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent.
Das Problem für die Aktienkurse sei in diesem Umfeld, dass ihre Bewertungen insgesamt hoch seien, sagt Anlageexperte Salman Baig von Unigestion. Wenn man es mit einer stärkeren Inflation zu tun bekomme, müssten die zukünftigen Gewinnerwartungen angepasst werden. Die Investoren dürften daher verstärkt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten bleiben, die von diesem Sturm verschont blieben. Hinzu kommt, dass das steigende Zinsniveau die Refinanzierung der Unternehmen verteuert.
Die US-Zehnjahresrendite liegt derweil aktuell weiter bei rund 1,70 Prozent, nachdem sie am Vortag um 8 Basispunkte zugelegt hatte. Zu Beginn des Jahres lag sie noch bei 0,95 Prozent.
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May 13, 2021 06:13 ET (10:13 GMT)
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