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MÄRKTE EUROPA/Nach starkem Beginn zurück auf Los

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Nach starkem Beginn zurück auf Los

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem starken Beginn ist den europäischen Börsen am Dienstag im Handelsverlauf die Luft ausgegangen. Der DAX fiel um 0,1 Prozent auf 15.387 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch einen neuen Rekordstand bei 15.538 Punkten markiert hatte. "So wie am vergangenen Donnerstag ein Ausbruchsversuch auf der Unterseite missglückt ist, hat es nun auf der Oberseite auch nicht geklappt", so ein Markteilnehmer. Das neue Allzeithoch sei schnell zu Gewinnmitnahmen genutzt worden. Der Euro-Stoxx-50 verlor zwei Punkte auf 4.005 Punkte.

"Auch wenn der jüngste Renditeanstieg erst einmal gestoppt ist: Die Tapering-Diskussion wird nicht mehr aufhören", so ein Marktteilnehmer. Daneben blase dem DAX nun auch noch der Gegenwind von der Währungsseite ins Gesicht. Mit 1,2234 Dollar stand der Euro zeitweise auf dem höchsten Stand seit Ende Februar, zur Schlussglocke an den Aktienmärkten notierte er mit 1,2204 Dollar nur unwesentlich tiefer. Damit arbeite neben der Zinsdiskussion nun auch noch die Währungsseite gegen den europäischen Aktienmarkt.

Übernahmespekulation treibt Delivery Hero an DAX-Spitze 

Die Spekulation um einen Markteintritt von Doordash trieb Delivery Hero nach oben. Der Kurs gewann 2,5 Prozent. Laut Financial Times plant der US-Essenslieferdienst Doordash eine Expansion in Deutschland. "Tendenziell wird der Markteintritt in Europa aber eher über eine Übernahme erfolgen, und da steht Delivery Hero im Zentrum der Spekulation", sagte ein Marktteilnehmer. In der zweiten Reihe zogen Hellofresh um 4,5 Prozent an.

Am stärksten nach oben ging es im DAX mit Deutsche Wohnen (+4,2%). "Einige Marktteilnehmer setzen wohl auf eine weitere Konsolidierung in der Branche", so ein Händler. Dabei sei auch der Name Vonovia gefallen - als Gerücht. "Das ist aber wohl ein Scherz", so der Händler. Vonovia konnten sich um 0,4 Prozent erholen, stehen nach dem jüngsten Kursrückgang aber an der Grenze zur Baisse.

Deutsche Post schlossen mit 51,88 Euro 1,8 Prozent im Plus und so hoch wie nie zuvor. "In der Pandemie waren es die Pakete, im Konjukturaufschwung wird es nun die Logistik sein", so ein Händler. Die Aussichten blieben "glänzend", sagte er.

Die Siemens-Gamesa-Aktie, die zwischenzeitlich in Madrid vom Handel ausgesetzt war, gewann 4,4 Prozent. Grund für die Aussetzung war ein Bericht der Zeitung Expansion, Siemens habe über ihre Tochter Siemens Energy Morgan Stanley und Deutsche Bank damit beauftragt, strategische Optionen für Siemens Gamesa auszuloten, darunter auch den Abschied von der Börse. Siemens Energy trat dem in einer Pflichtmitteilung entgegen. Es sei kein Übernahmeangebot geplant, stellte der Konzern klar, der aber ergänzte, für die Zukunft "kein Szenario auszuschließen".

Auf der anderen Seite gaben Siemens um 1,7 Prozent nach und Deutsche Telekom nach schwachen Vodafone-Zahlen um 1,2 Prozent.

Vodafone brachen in London um 8,9 Prozent ein. Der Stoxx-Branchenindex der europäischen Telekom-Aktien war mit einem Minus von 1,2 Prozent größter Verlierer unter den Sektoren. Auf der Gewinnerseite ragten die Reise- und Freizeit-Aktien mit einem Plus von 1,6 Prozent heraus.

Konsolidierung im Mediensektor 

Für Vivendi ging es um 1,6 Prozent nach oben. Der Medienkonzern hat neue Details zum geplanten Börsengang von UMG genannt. Vivendi erwäge den Verkauf weiterer 10 Prozent der UMG-Anteile - entweder an einen Investor oder per IPO. Der Verkauf soll noch vor der geplanten Abspaltung von 60 Prozent der UMG-Aktien an die Vivendi-Aktionäre über die Bühne gehen. Wie die Citigroup anmerkte, ist die Nachricht positiv, da damit ein neuer Referenzwert für UMG bestimmt werde.

Für kräftige Kursgewinne im Mediensektor sorgten auch die Pläne, nach denen mehrere Sendergruppen in Frankreich einen nationalen Champions schaffen wollen. So will RTL ihre französische Groupe M6 mit der Groupe TF1 des Mischkonzerns Bouygues zusammenlegen. RTL stiegen um 3,9 Prozent, TF1 schossen um 7,1 Prozent nach oben. Im Gefolge legten Mediaset und Prosieben um je 1,8 Prozent zu.

Imperial Brands zogen um 1,5 Prozent an. Das organische Umsatzwachstum von 3,5 Prozent bei Tabakprodukten ist deutlich über den Markterwartungen ausgefallen, so RBC. Die Analysten sehen allerdings nur beschränktes Aufwärtspotenzial in dem Papier, solange der Konzern kein Aktienrückkaufprogramm ankündigt.

Grenke erhält Testat 

Mit einem Freudensprung um 20 Prozent reagierten Grenke auf das uneingeschränkte Testat für Jahres- und Konzernabschluss 2020 durch die Prüfungsgesellschaft KPMG. Grenke war im vergangenen September ins Visier des britischen Spekulanten und Leerverkäufers Fraser Perring geraten, der von Bilanzfälschung gesprochen hatte.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.             stand   absolut     in %     seit 
.                             Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50     4.005,34    -1,50    -0,0%    +12,7% 
Stoxx-50        3.432,61    -10,51    -0,3%    +10,4% 
Stoxx-600        443,04    +0,75    +0,2%    +11,0% 
XETRA-DAX       15.386,58    -10,04    -0,1%    +12,2% 
FTSE-100 London    7.034,24    +1,39    +0,0%     +8,9% 
CAC-40 Paris      6.353,67    -13,68    -0,2%    +14,5% 
AEX Amsterdam      705,01    +1,79    +0,3%    +12,9% 
ATHEX-20 Athen     2.180,59    -7,55    -0,3%    +12,7% 
BEL-20 Brüssel     4.074,20    +2,05    +0,1%    +12,5% 
BUX Budapest     45.891,45    +29,44    +0,1%     +9,0% 
OMXH-25 Helsinki    5.213,32    +52,60    +1,0%    +13,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul  1.531,59    +5,93    +0,4%     -6,4% 
OMXC-20 Kopenhagen   1.553,54    +1,81    +0,1%     +6,0% 
PSI 20 Lissabon    5.241,91    +36,89    +0,7%     +7,8% 
IBEX-35 Madrid     9.183,90    +28,30    +0,3%    +13,8% 
FTSE-MIB Mailand   24.880,45    +17,77    +0,1%    +11,8% 
RTS Moskau       1.574,32    +22,96    +1,5%    +13,5% 
OBX Oslo         957,78    +7,96    +0,8%    +11,5% 
PX Prag        1.143,30    +12,78    +1,1%    +11,3% 
OMXS-30 Stockholm   2.249,68    +19,28    +0,9%    +20,0% 
WIG-20 Warschau    2.136,54    +8,05    +0,4%     +7,7% 
ATX Wien        3.445,85    +17,25    +0,5%    +23,5% 
SMI Zürich      11.141,75    +6,38    +0,1%     +4,1% 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Di, 8:44h Mo, 17:07 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,2204   +0,42%   1,2183     1,2145  -0,1% 
EUR/JPY        133,00   +0,22%   132,92     132,63  +5,5% 
EUR/CHF        1,0966   -0,08%   1,0961     1,0946  +1,4% 
EUR/GBP        0,8604   +0,09%   0,8590     0,8602  -3,7% 
USD/JPY        108,98   -0,24%   109,09     109,21  +5,5% 
GBP/USD        1,4184   +0,33%   1,4183     1,4119  +3,8% 
USD/CNH (Offshore)   6,4244   -0,28%   6,4269     6,4434  -1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD       43.231,75   -0,65% 45.294,26   44.439,01 +48,8% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settl.   +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        64,55   66,27   -2,6%     -1,72 +32,7% 
Brent/ICE        69,23   69,46   -0,3%     -0,23 +34,7% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag   +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.866,35  1.865,70   +0,0%     +0,65  -1,7% 
Silber (Spot)      28,06   28,18   -0,4%     -0,11  +6,3% 
Platin (Spot)    1.218,00  1.243,33   -2,0%     -25,33 +13,8% 
Kupfer-Future      4,74    4,72   +0,3%     +0,01 +34,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: maewrkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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May 18, 2021 12:25 ET (16:25 GMT)

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