BERLIN (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat als Zielmarke eine Inzidenz von unter 20 für einen unbeschwerten Sommer ausgegeben. Der CDU-Politiker sagte der "Bild am Sonntag": "Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin."
Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen - lag zuletzt laut Robert Koch-Institut bundesweit bei 66,8 (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).
"Konzerte im nicht voll besetzten Olympiastadion oder im Park mit Tests und Abstand sind aus heutiger Perspektive drin", sagte Spahn. Man habe aus dem vergangenen Sommer gelernt. "Damals haben die Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst. Das müssen wir in diesem Jahr verhindern", sagte Spahn. Beispielsweise wolle er frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise schließen.
Kritik an Spahn kam von der FDP. Bundestagsvize Michael Theurer sagte: "Deutschland braucht einen klugen Stufenplan für Öffnungen und nicht einen Bundesgesundheitsminister, der mit Inzidenzen zockt wie ein Pokerspieler und so die Menschen und Wirtschaft alle paar Monate verunsichert." Theurer warnte vor einem "Gezerre mit den Ländern wie im Frühjahr um die Inzidenz von 35"./rew/DP/he