FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank des guten Wochenstarts an der Wall Street steuert der Dax nach dem verlängerten Pfingstwochenende auf einen Rekord zu. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Dienstag rund eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von fast ein Prozent auf 15 587 Punkte. Seine letzte Bestmarke hatte das Börsenbarmeter vor einer Woche bei 15 538 Punkten aufgestellt.
Aussagen wichtiger Akteure der US-Notenbank hätten die Inflationssorgen der Anleger gedämpft, hieß es bei den Marktstrategen der Credit Suisse. Davon hatte am Pfingstmontag vor allem die US-Technologiebörse Nasdaq profitiert, und der marktbreite US-Index S&P 500 steuert wieder auf seinen Rekord von Anfang Mai zu. Auch in Asien sprang der Funke über: Die Aktienkurse in Japan und China legten zu.
Am deutschen Markt steht zu Beginn der neuen Handelswoche das Interesse von Vonovia an Deutsche Wohnen im Fokus. Der größte deutsche Immobilienkonzern will seinen nächstgrößeren heimischen Konkurrenten für rund 18 Milliarden Euro beziehungsweise 53,03 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie schlucken. Das entspreche einer Prämie von knapp 18 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag und von 25 Prozent auf den volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnitt. Anders als bei den bisherigen Versuchen konnte sich Vonovia diesmal die Unterstützung der Deutsche-Wohnen-Spitze sichern.
Die Übernahme wäre strategisch sinnvoll für Vonovia und habe diesmal auch gute erfolgschancen, schreibt Analyst Thomas Rothäusler von der Investmentbank Jefferies. Der anfängliche Verwässerungseffekt für Vonovia sei aber hoch. Dementsprechend sprangen Deutsche Wohnen auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich um knapp 17 Prozent hoch, wogegen Vonovia auf der Stelle traten.
Beim Baustoffekonzern Heidelbergcement sorgte der Verkauf des Großteils des Geschäfts im Westen der USA für vorbörsliche Kursgewinne von knapp 1,8 Prozent. Die Einnahmen aus der Veräußerung an den Hersteller von Baumaterial Martin Marietta Materials bezifferten die Heidelberger mit 2,3 Milliarden US-Dollar. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte schon im Dezember 2020 von einem bevorstehenden Verkauf berichtet, den Verkaufspreis allerdings niedriger eingeschätzt. Dementsprechend feierten Analysten nun die hohe Bewertung, meinte ein Händler.
Die Anteilsscheine von Flatexdegiro zogen vorbörslich um elf Prozent an. Der Online-Broker gab sich neue mittelfristige Ziele. Das Unternehmen will bis 2026 sieben bis acht Millionen Brokerage-Kunden betreuen. /gl/jha/
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