DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Vesakh-Tags geschlossen.
TAGESTHEMA
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erstmals seit vergangenen Oktober auf unter 50 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, lag sie bei 46,8 (Vorwoche: 72,8). Bundesweit wurden 2.626 (11.040) Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Innerhalb eines Tages wurden 270 (284) weitere Todesfälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Zuletzt unter 50 gelegen hatte der Wert am 20. Oktober.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Termine:
08:00 GB/Marks & Spencer plc, Jahresergebnis
09:00 DE/OHB SE, Online-HV
10:00 DE/Hellofresh SE, Online-HV
10:00 DE/Wacker Neuson SE, Online-HV
10:00 DE/1&1 Drillisch AG, Online-HV
10:30 DE/Indus Holding AG, Online-HV
DIVIDENDENABSCHLAG
Regenbogen AG: 0,09 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 15.527,00 0,35 S&P-500-Indikation 4.201,50 0,25 Nasdaq-100-Indikation 13.718,50 0,33 Nikkei-225 28.649,52 0,33 Schanghai-Composite 3.592,26 0,30 +/- Ticks Bund -Future 169,75 -16 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 15.465,09 0,18 DAX-Future 15.473,00 -0,53 XDAX 15.479,94 0,17 MDAX 32.711,86 0,91 TecDAX 3.397,68 0,85 EuroStoxx50 4.036,04 0,01 Stoxx50 3.443,15 -0,18 Dow-Jones 34.312,46 -0,24 S&P-500-Index 4.188,13 -0,21 Nasdaq-Comp. 13.657,17 -0,03 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 169,91 +58
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer freundlichen Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler zur Wochenmitte. Die Vorlagen aus Asien sind überwiegend moderat freundlich, die US-Index-Futures ziehen etwas an, die Angst vor steigenden Renditen hat sich gelegt und die Kryptowährungen wie Bitcoin liegen auf Erholungskurs. "Damit sollte das Umfeld den DAX erst einmal antreiben", so ein Marktteilnehmer. Gebremst werden dürften exportorientierte Aktien allerdings vom festen Euro. Mit 1,2260 Dollar wird die Gemeinschaftswährung am Tageshoch vom Dienstag gehandelt. "Der Markt wird sehen, wie der DAX mit dem Gegenwind von der Währungsseite zurecht kommt", so der Marktteilnehmer. Zunächst ziehe die feste Währung auch internationales Kapital an, was den Effekt auf die Exporte teilweise ausgleichen sollte, sagt er. "Allerdings könnten andere europäische Börsen wie beispielsweise Madrid den DAX erst einmal outperformen", meint er mit Blick auf die Konjunkturaussichten, die in Deutschland von der Euro-Stärke gedämpft würden.
Rückblick: Günstige Konjunkturerwartungen sorgten für gute Stimmung. Diese trieben allerdings auch den Euro nach oben, und das bremste im Verlauf den Aufschwung. Gestützt wurden die Aktienkurse auch davon, dass die Inflationssorgen wieder etwas in den Hintergrund gerückt sind. Davon profitierten besonders die Tech-Werte, deren Stoxx-Branchenindex so auch mit einem Plus von 1,3 Prozent die Gewinnerliste unter den europäischen Branchen-Indizes anführte. Dahinter folgten Automobil-Titel mit einem Index-Plus von 0,7 Prozent. Auf der Verliererseite standen die rostoffnahen Aktien oder Basic Resources mit einem Index-Minus von 1,7 Prozent. Die chinesische Regierung will stärker gegen steigende Rohstoffpreise vorgehen. Auch Öl- und Gasaktien schlossen deutlich im Minus.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet- Deutsche Wohnen schossen um 15,7 Prozent nach oben. Vonovia gaben dagegen 6,1 Prozent ab. Vonovia und Deutsche Wohnen wollen fusionieren. Dazu bietet Vonovia den Anteilseignern der Deutsche Wohnen 52 Euro je Aktie. Andere Immobilienaktien wie Aroundtown, LEG Immobilien und Grand City Properties legten um etwa 2 Prozent zu. Stark gefragt waren im DAX auch Delivery Hero mit einem Plus von 5 Prozent auf 109,45 Euro. Die Credit Suisse empfahl die Aktie mit einem 170er Kursziel zum Kauf. Deutsche Post stiegen um 2,9 Prozent auf den neuen Rekordstand von 53,60 Euro. Dagegen gaben Fresenius nach der jüngsten Aufwärtswelle 3,7 Prozent ab, Munich Re verloren 1,5 Prozent und Bayer 1,3 Prozent. Starke Kursgewinne mit fast 14 Prozent Aufschlag verzeichneten Flatexdegiro. Der Online-Broker hat seine Wachstumsziele mehr als verdoppelt. SFC Energy zogen um 3,3 Prozent an. Das Unternehmen hat den größten US-Auftrag seiner Unternehmensgeschichte für mehr als 100 Brennstoffzellen erhalten. Auch Datagroup hat ihren Ausblick erhöht, die Aktien stiegen um 3,2 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Ein Bericht über einen Kaufinteressenten für die Tochter Lamborghini hat der VW-Aktie im nachbörslichen Handel am Dienstag Auftrieb gegeben. Die Titel wurden am Abend 0,6 Prozent höher getaxt. Deutsche Wohnen, die im regulären Geschäft von der geplanten Fusion mit Vonovia um fast 16 Prozent nach oben getrieben worden waren, gaben nachbörslich ein halbes Prozent ab. Die Ratingagentur Standard & Poor's prüft eine Abstufung der Bonitätsnote.
USA / WALL STREET
Knapp behauptet - Nach dem kräftigen Plus zu Wochenbeginn dämpften am Dienstag schwächere Konjunkturdaten die Kauflust. Sowohl der Index des Verbrauchervertrauens als auch die Neubauverkäufe hatten die Erwartungen verfehlt. Allerdings verringerte die Datenlage auch die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Straffung, was den Verkaufsdruck linderte. Unter den Einzelwerten schlossen Amazon 0,4 Prozent höher. Der Onlinehandelsgigant nähert sich informierten Kreisen zufolge dem Erwerb des Hollywoodstudios MGM Holdings für fast 9 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Etwas überschattet wurde der Zukauf von der Nachricht, dass der Generalstaatsanwalt der US-Hauptstadt Washington Anklage gegen das Unternehmen erhebt. Er wirft Amazon vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Moderna (+3,1%) profitierten von Aussagen des Pharmaunternehmens, denen zufolge der Covid-19-Impfstoff bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren Wirksamkeit gezeigt hat. Die Fluggesellschaft United Airlines (+1,5%) stellte für das zweite Quartal einen geringeren Umsatzrückgang in Aussicht als bislang.
Die Anleiherenditen gaben in Reaktion auf die enttäuschenden Konjunkturdaten nochmals nach. Die Zehnjahresrendite sank um 4,5 Basispunkte auf 1,56 Prozent. "Tapering und Zinserhöhungen rücken weiter nach hinten", so ein Händler.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,2263 +0,11% 1,2250 1,2241 +0,4% EUR/JPY 133,39 +0,12% 133,23 133,40 +5,8% EUR/CHF 1,0968 +0,01% 1,0967 1,0976 +1,5% EUR/GBP 0,8655 -0,02% 0,8657 0,8665 -3,1% USD/JPY 108,78 +0,02% 108,76 108,98 +5,3% GBP/USD 1,4168 +0,14% 1,4148 1,4127 +3,7% USD/CNH 6,3823 -0,44% 6,4108 6,4078 -1,9% Bitcoin BTC/USD 39.531,01 4,036 37.997,51 37.883,76 +36,1%
Beim Dollar zeigten sich die Nachwehen der Notenbanker-Aussagen vom Vortag. Mit dem Abwiegeln der Inflationsgefahr stand der Dollar unter Druck, weil eine Zinswende in weitere Ferne gerückt zu sein scheint. Der Euro kletterte erstmals seit Januar über 1,2250 Dollar. Der Dollarindex verlor 0,2 Prozent. Der Bitcoin kam nach einigen Tagen erhöhter Volatilität erneut unter die Räder und fiel um 2,7 Prozent. Am Morgen baut der Euro seine Gewinne noch leicht aus.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,02 66,07 -0,1% -0,05 +36,1% Brent/ICE 68,71 68,65 +0,1% 0,06 +33,7%
Öl trat mehr oder weniger auf der Stelle. Am Markt war von Zurückhaltung die Rede, nachdem der Preis zwei Tage in Folge kräftig gestiegen war.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.906,11 1.899,40 +0,4% +6,71 +0,4% Silber (Spot) 28,19 28,03 +0,6% +0,16 +6,8% Platin (Spot) 1.209,00 1.195,68 +1,1% +13,33 +13,0% Kupfer-Future 4,53 4,51 +0,4% +0,02 +28,5%
Gold tendierte nach den schwächeren Konjunkturdaten fester. Die Feinunze verteuerte sich um 1 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Januar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- Wie das Weiße Haus und die US-Gesundheitsbehörde CDC mitteilten, sind inzwischen 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig gegen das Virus geimpft. Das sind mehr als 129 Millionen vollständig geimpfte Erwachsene. 61,6 Prozent der Erwachsenen haben mindestens eine Dosis erhalten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 26, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
- In der Diskussion um die mögliche Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen das Coronavirus tendiert die Ständige Impfkommission (Stiko) einem Bericht zufolge dazu, von einer generellen Impfempfehlung abzusehen. Stattdessen werde es wahrscheinlich nur eine Impfempfehlung für Zwölf- bis 15-Jährige mit bestimmten chronischen Erkrankungen geben, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf "informierte Kreise".
- Die erstmals in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617.2 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in 53 Ländern und Gebieten registriert worden.
NAHOST-KONKLIKT
Die USA wollen ihr Konsulat für Palästinenser in Jerusalem wiederöffnen. Das kündigte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag bei einem Besuch in Ramallah im Westjordanland an. Er stellte den Palästinensern zudem Hilfen in Höhe von 75 Millionen Dollar (61 Millionen Euro) in Aussicht.
BELARUS
Der UN-Sicherheitsrat hält am Mittwoch eine virtuelle Dringlichkeitssitzung zu Belarus ab, um über die erzwungene Landung eines Flugzeugs und die dadurch ermöglichte Festnahme eines Regierungskritikers zu beraten.
EMISSIONSHANDEL
Die EU-Kommission plant mit Blick auf die verschärften Klimaziele eine Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf den Gebäude- und Verkehrssektor. In diesen Bereichen müssten mehr Treibhausgase eingespart werden, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag nach dem EU-Gipfel in Brüssel.
EZB
EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat erneut Sympathien für das flexible Verfolgen eines durchschnittlichen Inflationsziels (Flexible Average Inflation Targeting) durch die Europäische Zentralbank (EZB) erkennen lassen. "Ich habe schon früher gesagt, dass die Logik des Flexible Average Inflation Targeting glasklar ist", sagte Lane in einer vom Peterson Institute ausgerichteten Diskussion zur Strategieprüfung der EZB.
US-NOTENBANK I
Der Vize-Chairman der Federal Reserve, Richard Clarida, geht davon aus, dass eine Reduzierung der massiven Ankäufe von Staats- und Hypothekenpapieren durch die US-Notenbank auf einer der nächsten Sitzungen Thema sein wird. Das werde jedoch von der Datenlage abhängen, sagte Clarida in einem Interview mit Yahoo Finance.
US-NOTENBANK II
Die US-Notenbank befindet sich nach Einschätzung der Fed-Präsidentin von San Francisco Mary Daly in der Anfangsphase ihrer Überlegungen, wie und wann die erheblichen Stimulierungsmaßnahmen zurückgefahren werden sollen. "Wir sprechen über das Tapering", sagte Daly in einem CNBC-Interview und bezog sich dabei auf eine mögliche Verlangsamung des Tempos der Anleihekäufe. "Ich möchte sicherstellen, dass jeder weiß, dass es nicht darum geht, jetzt etwas zu tun.
US-ÖLVORRÄTE
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,439 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,0 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,9 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,3 Millionen Barrel.
USA
Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat laut Medienberichten einer sogenannten Grand Jury die Entscheidung über eine Anklageerhebung gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump übertragen. Wie die Zeitung "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf zwei anonyme Quellen berichtete, wird die Gruppe von Laienrichtern für einen Zeitraum von sechs Monaten an drei Tagen in der Woche zusammenkommen und entscheiden, ob die Beweise der Staatsanwaltschaft für eine Anklageerhebung ausreichen.
DEUTSCHE WOHNEN
Die Ratingagentur S&P prüft die Abstufung der Bonitätsnote von derzeit A-.
VW
Die Schweizer Quantum-Grupp will zusammen mit der britischen Investmentfirma Centricus die Audi-Tochter Lamborghini übernehmen und bietet dafür 7,5 Milliarden Euro. Ein entsprechender "Letter of Intent" soll nach Informationen der Automobilwoche am morgigen Mittwoch übergeben werden und liege der Branchen- und Wirtschaftszeitung vor. Bei VW und Audi stößt das Angebot der Zeitung zufolge aber auf wenig Interesse.
AMAZON
Der Generalstaatsanwalt der US-Hauptstadt Washington hat den Online-Handelsriesen Amazon wegen des Vorwurfs verklagt, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
SONY
will in den kommenden drei Jahren 2 Billionen Yen (umgerechnet knapp 15 Milliarden Euro) für strategische Investitionen bereitstellen. Konkret sollen die Mittel für Unterhaltungsinhalte, das Direct-to-Consumer-Geschäft, Technologien und Aktienrückkäufe ausgeben werden, erklärte die Japaner. Sony kündigte zudem an, die Entwicklung eines Prototyps für ein eigenes Elektrofahrzeugs namens Vision-S fortzusetzen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 26, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.