DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Vesakh-Tags geschlossen.
TAGESTHEMA
Die neuseeländische Notenbank hat die Märkte auf ein absehbares Ende ihrer lockeren Geldpolitik eingestimmt. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung und der Verbesserung der Pandamielage sei eine schrittweise Leitzinserhöhung ab dem dritten Quartal kommenden Jahres denkbar, teilte die Reserve Bank of New Zealand mit. Ihrer Projektion zufolge könnte die sogenannte Cash Rate im dritten Quartal 2022 auf 0,5 Prozent angehoben werden. Zunächst einmal bleibt aber alles beim Alten: Die Notenbank beließ die Cash Rate auf dem rekordniedrigen Niveau von 0,25 Prozent und behielt ihr Anleihekaufprogramm im Volumen von 100 Milliarden neuseeländischen Dollar bei.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 4.201,25 +0,24% Nasdaq-100-Indikation 13.716,00 +0,31% Nikkei-225 28.667,09 +0,40% Hang-Seng-Index 29.157,66 +0,85% Kospi 3.171,41 +0,00% Schanghai-Composite 3.596,85 +0,43% S&P/ASX 200 7.104,50 -0,15%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Anleger freundeten sich mehr und mehr mit der Erwartung an, dass geldpolitische Straffungen in den kommenden Monaten auf der Agenda stünden, heißt es. Diese Aussicht bremse zwar den Aktienmarkt, andererseits sei unmittelbar wohl noch nicht mit inflationsbremsenden Maßnahmen zu rechnen. Diese Hoffnung stützt derweil die Börsen etwas. Entsprechende Nahrung erhalten diese Annahmen von Fed-Vertretern. Die neuseeländische Notenbank stellte gar bereits Zinserhöhungen in Aussicht, allerdings erst im kommenden Jahr. Der Neuseeland-Dollar zieht daraufhin kräftig an. Auch der chinesische Renminbi wurde deutlich höher gefixt, er bewegt sich auf dem höchsten Stand seit Juni 2018. Der US-Dollar neigt ganz allgemein zur Schwäche, weil die Fed-Aussagen eher taubenhaft interpretiert werden. Laut Analysten beflügelt der schwache Greenback die regionalen Aktienmärkte. In Tokio zeigt sich der Finanzsektor gegen den Trend mit den in den USA gesunkenen Marktzinsen überwiegend im Minus. Nach der Rally des Vortages mit dem höchsten Tagesaufschlag seit fast einem Jahr geht es im chinesischen Kernland etwas gemächlicher zu. Stahl- und Biotechnologiewerte präsentieren sich mit Abschlägen. Rohstofftitel neigen indes ebenfalls zur Schwäche. Chinas Regulierungsbehörden wollen die Preiskontrollen im Rohstoffsektor verschärfen. In Hongkong steigt der HSI deutlicher - getragen von Aufschlägen im Technologie- und Konsumsektor. Great Wall Motor ziehen um über 6 Prozent an. Die neuen Unternehmensziele liegen signifikant über den bisherigen. Der Kospi in Südkorea dreht dagegen knapp ins Minus. Händler sprechen von Zurückhaltung vor der Notenbanksitzung des Landes am Donnerstag. Doosan Heavy Industries & Construction gewinnen 4,4 Prozent, der Bauer von Kernkraftwerken profitiert von einer Abmachung zwischen den USA und Südkorea.
US-NACHBÖRSE
Intuit legten um 1,4 Prozent zu nach Geschäftsausweis zum dritten Quartal. Der Anbieter von Hilfsmitteln zur Finanzverwaltung steigerte Umsatz und Ergebnis und verbuchte einen Rekordüberschuss, verfehlte jedoch auf bereinigter Basis die Erwartungen. Anleger zeigten sich versöhnt, weil die Gesellschaft den Ausblick stärker als erhofft angehoben hatte. Zscaler (+8,3%) hat mit den Quartalszahlen die Marktprojektionen geschlagen. Nordstrom (-5,9%) engte zwar die Verluste in der ersten Periode ein, die Umsätze lagen aber noch immer 13 Prozent unter dem Niveau von 2019 und damit vor der Coronakrise.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.312,46 -0,24 -81,52 12,11 S&P-500 4.188,13 -0,21 -8,92 11,50 Nasdaq-Comp. 13.657,17 -0,03 -4,00 5,97 Nasdaq-100 13.657,73 0,12 15,98 5,97 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 895 Mio 789 Mio Gewinner 1.229 2.174 Verlierer 2.059 1.153 Unverändert 176 126
Knapp behauptet - Nach dem kräftigen Plus zu Wochenbeginn dämpften am Dienstag schwächere Konjunkturdaten die Kauflust. Sowohl der Index des Verbrauchervertrauens als auch die Neubauverkäufe hatten die Erwartungen verfehlt. Allerdings verringerte die Datenlage auch die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Straffung, was den Verkaufsdruck linderte. Unter den Einzelwerten schlossen Amazon 0,4 Prozent höher. Der Onlinehandelsgigant nähert sich informierten Kreisen zufolge dem Erwerb des Hollywoodstudios MGM Holdings für fast 9 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Etwas überschattet wurde der Zukauf von der Nachricht, dass der Generalstaatsanwalt der US-Hauptstadt Washington Anklage gegen das Unternehmen erhebt. Er wirft Amazon vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Moderna (+3,1%) profitierten von Aussagen des Pharmaunternehmens, denen zufolge der Covid-19-Impfstoff bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren Wirksamkeit gezeigt hat. Die Fluggesellschaft United Airlines (+1,5%) stellte für das zweite Quartal einen geringeren Umsatzrückgang in Aussicht als bislang.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,14 -0,8 0,15 2,0 5 Jahre 0,77 -3,4 0,80 40,7 7 Jahre 1,22 -4,5 1,26 57,0 10 Jahre 1,56 -4,5 1,60 63,9 30 Jahre 2,26 -4,4 2,30 60,8
Die Anleiherenditen gaben in Reaktion auf die enttäuschenden Konjunkturdaten nochmals nach. "Tapering und Zinserhöhungen rücken weiter nach hinten", so ein Händler.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:21h % YTD EUR/USD 1,2255 +0,0% 1,2250 1,2257 +0,3% EUR/JPY 133,34 +0,1% 133,23 133,13 +5,7% EUR/GBP 0,8657 +0,0% 0,8657 0,8631 -3,1% GBP/USD 1,4156 +0,1% 1,4148 1,4201 +3,5% USD/JPY 108,80 +0,0% 108,76 108,62 +5,4% USD/KRW 1116,27 -0,6% 1122,66 1121,89 +2,8% USD/CNY 6,3966 -0,2% 6,4110 6,4045 -2,0% USD/CNH 6,3868 -0,4% 6,4108 6,3971 -1,8% USD/HKD 7,7622 -0,0% 7,7626 7,7626 +0,1% AUD/USD 0,7787 +0,4% 0,7755 0,7771 +1,1% NZD/USD 0,7306 +1,1% 0,7228 0,7232 +1,7% Bitcoin BTC/USD 39.271,76 +3,4% 37.997,51 39.034,51 +35,2%
Beim Dollar zeigten sich die Nachwehen der Notenbanker-Aussagen vom Vortag. Mit dem Abwiegeln der Inflationsgefahr stand der Dollar unter Druck, weil eine Zinswende in weitere Ferne gerückt zu sein scheint. Der Euro kletterte erstmals seit Januar über 1,2250 Dollar. Der Dollarindex verlor 0,2 Prozent. Der Bitcoin kam nach einigen Tagen erhöhter Volatilität erneut unter die Räder und fiel um 2,7 Prozent.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,14 66,07 +0,1% 0,07 +36,3% Brent/ICE 68,85 68,65 +0,3% 0,20 +33,9%
Öl trat mehr oder weniger auf der Stelle. Am Markt war von Zurückhaltung die Rede, nachdem der Preis zwei Tage in Folge kräftig vorgerückt war
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.903,56 1.899,40 +0,2% +4,16 +0,3% Silber (Spot) 28,13 28,03 +0,4% +0,10 +6,6% Platin (Spot) 1.206,50 1.195,68 +0,9% +10,83 +12,7% Kupfer-Future 4,53 4,51 +0,3% +0,01 +28,4%
Gold tendierte nach den schwächeren Konjunkturdaten fester. Die Feinunze verteuerte sich um 1 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Januar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
US-INNENPOLITIK
Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat laut Medienberichten einer sogenannten Grand Jury die Entscheidung über eine Anklageerhebung gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump übertragen. Wie die Zeitung "Washington Post" berichtete, wird die Gruppe von Laienrichtern für einen Zeitraum von sechs Monaten an drei Tagen in der Woche zusammenkommen und entscheiden, ob die Beweise der Staatsanwaltschaft für eine Anklageerhebung ausreichen. Dem Bericht der Zeitung zufolge ist der Schritt ein Hinweis darauf, dass Manhattans Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance Beweise für strafrechtlich relevantes Handeln gefunden hat.
US-GELDPOLITIK
Die US-Notenbank befindet sich nach Einschätzung der Fed-Präsidentin von San Francisco Mary Daly in der Anfangsphase ihrer Überlegungen, wie und wann die erheblichen Stimulierungsmaßnahmen zurückgefahren werden sollen.
US-ÖLVORRÄTE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 26, 2021 02:01 ET (06:01 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,439 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,0 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,9 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,3 Millionen Barrel.
Whatsapp geht im Streit über die Verschlüsselung von Nachrichten juristisch gegen die Regierung in Indien vor. Das zum Facebook-Konzern gehörende Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge eine Klage beim New Delhi High Court gegen neue Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit von Nachrichten eingereicht.
SONY
will in den kommenden drei Jahren 2 Billionen Yen (umgerechnet knapp 15 Milliarden Euro) für strategische Investitionen bereitstellen. Konkret sollen die Mittel für Unterhaltungsinhalte, das Direct-to-Consumer-Geschäft, Technologien und Aktienrückkäufe ausgeben werden.
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DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 26, 2021 02:01 ET (06:01 GMT)
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