DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 21. Mai verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,662 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,9 Millionen Barrel vorhergesagt.
Banken und Fonds parken Bargeld in Rekordhöhe bei der Fed
Einige kurzfristige US-Treasury-Renditen sind zum ersten Mal seit dem vergangenen Jahr unter Null gesunken. Das hat dazu geführt, dass Investoren ihr Bargeld zur Federal Reserve schicken, um nicht Geld zu verlieren. Die Fed verfügt über eine Overnight-Fazilität, bei der Geldmarktfonds, Banken und staatlich geförderte Hypothekenbanken über Nacht Bargeld zu einem Zinssatz von 0 Prozent verpfänden können. Über diese Fazilität wurden am Dienstag fast 433 Milliarden Dollar an Bargeld geschickt, die höchste Nutzung seit Ende 2016.
IWF sorgt sich um Lage von Mietern mit niedrigen Einkommen
Viele europäische Haushalte mit niedrigen Einkommen sind nach Aussage des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit der Zahlung ihrer Wohnungsmiete überfordert. Der IWF weist darauf hin, dass die Erschwinglichkeit der Mieten in den vergangenen Jahren abgenommen hat, während der Erwerb von Wohneigentum erschwinglicher wurde. Dieser Trend dürfte sich im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt haben.
EU fordert von Astrazeneca wegen Lieferverzögerungen Schadenersatz
Wegen der massiven Verzögerungen bei Impfstofflieferungen hat die EU vom Hersteller Astrazeneca vor Gericht hohe Entschädigungszahlungen verlangt. Das britisch-schwedische Unternehmen müsse eine Mindeststrafe von 10 Millionen Euro zahlen sowie "10 Euro pro Dosis und jeden Tag Verzögerung", forderten die Anwälte der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten. Sie warfen Astrazeneca in dem Verfahren eine "eklatante Verletzung" von Vertragspflichten vor.
Scholz: Einigung auf globale Mindeststeuer in wenigen Wochen möglich
Die Finanzminister Deutschlands und Frankreichs, Olaf Scholz (SPD) und Bruno Le Maire, haben sich zuversichtlich für eine schnelle Verständigung auf eine Reform der internationalen Besteuerungsregeln noch im Sommer gezeigt. Man sei "sehr nah" an einer Einigung für eine globale Mindeststeuer, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz per Videoschalte. Beinahe jeden Tag fänden auf allen Ebenen Verhandlungen statt.
Warnungen vor Desinformationskampagnen vor Bundestagswahl
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich besorgt über eine mögliche Zunahme von Desinformationskampagnen vor der Bundestagswahl geäußert. In einem Zeitungsinterview forderte sie nationale und europäische Behörden und Internetplattformen zum Handeln auf. Auch der Landesverfassungsschutz warnte vor einem Anstieg von Cyberattacken und Desinformationskampagnen.
Bitkom: Mehrheit für Homeoffice-Pflicht bis Ende der Pandemie
Trotz sinkender Infektionszahlen sollte nach Ansicht einer Mehrheit der Deutschen bis zum Ende der Corona-Pandemie eine strikte Homeoffice-Pflicht für geeignete Tätigkeiten bestehen bleiben. Eine jüngste Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab, dass diese von 58 Prozent der Befragten befürwortet wurde. Jeder Zweite will auch nach dem Ende der Pandemie ganz oder teilweise von zu Hause arbeiten. Bitkom forderte, dass daher für Arbeitgeber und Arbeitnehmer steuerliche Anreize für das Arbeiten im Homeoffice gewährt werden sollten.
Weltwirtschaftsforum will Standort in München eröffnen
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) will ein Forschungszentrum für die vierte industrielle Revolution in München eröffnen. "Die Pläne sind auf gutem Weg. München kann die deutsche Antwort auf das Silicon Valley werden und gemeinsam mit Berlin die internationale Führungsrolle Bayerns und Deutschlands zum Thema Zukunft der Mobilität hervorheben", sagte Klaus Schwab, der Gründer und Chef des Weltwirtschaftsforums, der Süddeutschen Zeitung.
Bundesregierung fordert sofortige Freilassung von Protassewitsch
Die Bundesregierung hat erneut den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zur sofortigen Freilassung des oppositionellen Journalisten und Bloggers Roman Protassewitsch und dessen Begleiterin Sofia Sapega aufgefordert. Auch müssten die Umstände der Verhaftung auf dem Flughafen in Minsk von unabhängigen Stellen untersucht werden.
Youtube löscht Kanal von "Querdenken 711"
Die Videoplattform Youtube hat den Kanal der Initiative "Querdenken 711" gelöscht. Die Gruppierung habe zunächst eine Mahnung erhalten wegen des Hochladens von Inhalten, die gegen die Richtlinien für Fehlinformationen verstießen. Der Kanal sei dann zunächst vorübergehend gesperrt worden. Da "Querdenken 711" die Sperre durch Posten auf einem anderen Kanal habe umgehen wollen, seien beide Kanäle gelöscht worden.
Ex-Chefberater von britischem Premier wirft Regierung in Pandemie Versagen vor
Der ehemalige Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, hat der Regierung Versagen in der Corona-Pandemie vorgeworfen - und sich für sein eigenes Fehlverhalten in der Krise bei seinen Landsleuten entschuldigt. "Als die Bevölkerung uns am meisten brauchte, hat die Regierung versagt", sagte Cummings vor Abgeordneten eines Parlamentsausschusses in London.
Schweiz beendet Verhandlungen über Rahmenabkommen mit EU
Die Schweiz hat die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein seit Jahren angestrebtes Rahmenabkommen beendet. Der schweizerische Bundespräsident Guy Parmelin erklärte, sein Land werde die Gespräche nun nicht länger fortführen, nachdem es in den vergangenen Monaten keine Annäherung gegeben hatte. Die EU und die Schweiz verhandeln seit 13 Jahren über das Rahmenabkommen, das bisherige Vereinbarungen zwischen beiden Seiten unter einem Dach zusammenfassen soll.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Leistungsbilanz Apr Überschuss 5,7 Mrd USD (März: Defizit 4,0 Mrd USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Apr 3,5 Mrd USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 41,2 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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May 26, 2021 13:05 ET (17:05 GMT)
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