Der deutsche Mittelstand setzt trotz Herausforderungen bei den globalen Lieferketten verstärkt auf eine internationale Expansion
Die Studie ergab, dass etliche Unternehmen mittelfristig einen Eigentümerwechsel planen, vor allem innerhalb der Familie, aber auch extern
Deutsche Unternehmen setzen, trotz der Herausforderungen bei zum Teil unterbrochenen Lieferketten durch die COVID-19 Pandemie, weiter verstärkt auf die Globalisierung. Das ohnehin wichtige Thema der Digitalisierung hat noch einmal signifikant an Bedeutung gewonnen und auch strategische Themen, wie ein möglicher Eigentümerwechsel, sind auf mittlere Sicht relevant für den Mittelstand. Zu diesem Ergebnis kommt die erste von J.P. Morgan durchgeführte Umfrage zum Ausblick der Unternehmensführer in Deutschland, die heute veröffentlicht wurde.
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According to the J.P. Morgan Business Leaders Outlook survey, about 6 in 10 of senior executives from German companies think the economy is heading in a positive direction over the next year, and an even greater share are bullish about the performance of their own company (77%) and industry (67%). (Graphic: Business Wire)
J.P. Morgan befragte 238 Topmanager und Eigentümer deutscher Mittelständler. Demnach sind fast 60% der Ansicht, dass sich die globale und die deutsche Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten in eine positive Richtung entwickeln werden. Dieser Optimismus beruht auf der Tatsache, dass drei Viertel der Befragten nach eigener Aussage im kommenden Jahr steigende Umsätze und Gewinne für ihr Unternehmen erwarten.
Auch wenn viele Führungskräfte optimistisch in die Zukunft blicken, sehen sie sich mit den Realitäten eines volatileren Geschäftsumfelds konfrontiert. Zu den größten Herausforderungen zählen laut der Umfrage:
- COVID-19: Viele der Probleme, denen sich die Führungskräfte gegenübersehen, hängen weiterhin unmittelbar mit COVID-19 zusammen. 37% der Unternehmen nennen veränderte Verbrauchergewohnheiten aufgrund der Corona-Pandemie als ihre größte Herausforderung.
- Lieferketten: Sowohl auf der Absatzseite, aber auch insbesondere im Rahmen der Beschaffung stellt der Zugang zu Lieferanten und Rohstoffen eine weitere Herausforderung dar, die Führungskräfte im Hinblick auf ihre internationale Tätigkeit bewältigen müssen. Auf die Frage nach den Ursachen geben 62% der Führungskräfte an, dass die Pandemie die Probleme mit Lieferketten intensiviert hat. 28% sagen, dass der Brexit die Lieferketten ebenfalls beeinträchtigt hat.
- Zuverlässigkeit des Internet: Mehr als ein Viertel (26%) der befragten Führungskräfte betrachtet den notwendigen Technologieausbau als eine der drei größten geschäftlichen Herausforderungen, um im Wettbewerb weiterhin bestehen zu können. Das fehlende flächendeckende Hochgeschwindigkeitsinternet ist seit langem ein Problem, das im vergangenen Jahr insbesondere durch das Homeoffice noch deutlicher geworden ist. So fordern fast die Hälfte (46%) der Führungskräfte, dass sich die deutsche Bundesregierung im nächsten Jahr auf den Netzausbau konzentriert.
"Unternehmen agieren in einer sich ständig verändernden Welt, aber im vergangenen Jahr mussten sie völlig umdenken und auf neue und herausfordernde Weise ihre Geschäftsmodelle schnell und zum Teil signifikant anpassen von der Einbindung der Mitarbeiter im Homeoffice bis hin zum Management ihrer Lieferketten", erklärte Bernhard Brinker, Leiter des Commercial Banking bei J.P. Morgan Deutschland. "Die Unternehmen sind jedoch optimistisch, dass diese Änderungen, die sie im vergangenen Jahr vorgenommen haben, dazu beitragen werden, im laufenden Jahr effizienter zu werden und im In- und Ausland auf Wachstumskurs zu bleiben."
Neben der Bewältigung operativer Herausforderungen reagierten deutsche Unternehmen auf die wirtschaftliche Realität des Jahres 2020 mit der Neuausrichtung ihrer Geschäftsmodelle und -strategien, um in dem neuen Umfeld weiterhin erfolgreich zu sein. Mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie wollen deutsche Führungskräfte nun folgende Aspekte auf Ihrer Agenda priorisieren:
- Fortsetzung der globalen Expansion: Bereits heute geben 85% der deutschen Unternehmen an, dass mindestens 25% ihres Umsatzes außerhalb der Europäischen Union generiert wird. Trotz der bereits heute starken internationalen Präsenz, planen zwei Drittel (65%) der deutschen Unternehmen, die Zahl der Länder, in denen sie wirtschaftlich aktiv sind, in den nächsten fünf Jahren weiter auszubauen.
- Ausbau der Digitalisierung: 57% der Befragten nutzen bereits vermehrt Online-Banking-Tools für das Bankgeschäft, 52% haben ihr Geschäftsmodell und Abläufe stärker auf das Online-Geschäft ausgerichtet und ebenfalls 52% der Unternehmen haben Angestellten die Arbeit im Homeoffice ermöglicht. Von den Befragten, die diese Änderungen noch nicht vorgenommen haben, planen rund ein Viertel derartige Maßnahmen in den nächsten sechs Monaten zu implementieren.
- Unternehmensnachfolge: Die Antworten der Unternehmensführer/-eigentümer deuten darauf hin, dass es in den nächsten fünf Jahren möglicherweise zu vermehrter M&A-Aktivität kommen wird. Fast zwei Drittel (63%) gaben an, eine vollständige oder teilweise Eigentumsübertragung in Betracht zu ziehen. Am häufigsten möchten deutsche Wirtschaftsführer ihr Unternehmen an Familienmitglieder weitergeben. 25% rechnen mit einer Eigentumsübertragung durch Erbschaft innerhalb der Familie. 21% werden ihre Eigentumsrechte voraussichtlich als Schenkung auf Angehörige übertragen, bei weiteren 21% soll dies durch einen Verkauf innerhalb der Familie erfolgen. Knapp ein Drittel (30%) der Befragten plant die Übergabe ihres Unternehmens außerhalb der Familie: 15% beabsichtigen, ihre Anteile an das derzeitige Management des Unternehmens, und weitere 15% an Dritte zu verkaufen.
"Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wir werden diesem zentralen Kundensegment weiterhin unsere volle Aufmerksamkeit zukommen lassen, um den Mittelstand bei seiner internationalen Expansion umfassend zu unterstützen. Auch J.P. Morgan wird daher kontinuierlich das globale Mittelstandsgeschäft weiter ausbauen", sagt Stefan Povaly, Head of J.P. Morgan Germany Senior Country Officer.
Weitere Informationen zu J.P. Morgans Ausblick der Unternehmensführer in Deutschland für 2021 finden Sie unter www.jpmorgan.com/businessleadersoutlook-germany.
Erhebungsmethode
Die Umfrage von J.P. Morgan zum Ausblick wurde vom 10. bis 29. März 2021 online durchgeführt. Insgesamt nahmen 238 Unternehmensführer und Eigentümer deutscher Mittelstandsunternehmen mit einem Jahresumsatz von überwiegend 100 Mio. USD bis 2 Mrd. USD an der Umfrage teil. Die Ergebnisse liegen innerhalb der statistischen Gültigkeitsparameter. Die Fehlerquote beträgt +/- 6,4% bei einer Konfidenzrate von 95%.
Über JPMorgan Chase
JPMorgan Chase Co. (NYSE: JPM) ist ein weltweit führendes globales Finanzdienstleistungsunternehmen mit einer Bilanzsumme von 3,7 Bio. USD. Das Angebot reicht von Corporate- und Investmentbanking, Commercial Banking, Wertpapierhandel, Transaktions- und Verwahrdienstleistungen bis hin zu Asset Management und Private Banking. JPMorgan Chase Co. ist Bestandteil des Dow Jones Industrial Average und bedient Millionen von Kunden in den USA sowie viele der weltweit bekanntesten Unternehmens-, institutionellen und staatlichen Kunden unter den Marken J.P. Morgan und Chase. Informationen zu JPMorgan Chase Co. finden Sie unter www.jpmorganchase.com.
Originalversion auf businesswire.com ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20210527005148/de/
Contacts:
J.P. Morgan Germany: Kate Haywood, kate.l.haywood@jpmorgan.com
J.P. Morgan Commercial Banking: Ashley Frost, ashley.c.frost@jpmorgan.com