Berlin - Der Chef der Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger, sieht die Baubranche vor glänzenden Zeiten, die sich auch in der aktuellen Tarifrunde bemerkbar machen müssten. "Die Prognose für die Bauwirtschaft ist wirklich gut. Das macht unser Geschäft in Tarifverhandlungen nicht schwieriger", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
"Sicher ist, dass der Baubedarf im nächsten Jahrzehnt ein ganz erheblicher sein wird - Stichwort Wohnungsnot." Bezahlbares Wohnen sei das echte Problem. "Und wir haben riesige Aufgaben in der Infrastruktur - Netzausbau für Strom und Telekommunikation, Verkehrsprojekte", so der Gewerkschaftschef.
In der aktuellen Tarifrunde fordert Feiger eine kräftige Lohnsteigerung. "Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll, die Renditen steigen." Davon müsse auch etwas an die Arbeitnehmer abgegeben werden, sagte er. "Wir fordern 5,3 Prozent für ein Jahr. Die fünf vor dem Komma wäre sicherlich für die Beschäftigen gerecht."
Für das Bauhauptgewerbe haben die Arbeitgeber drei Prozent mehr Geld angeboten - allerdings auf zwei Jahre verteilt. Das sei nicht ausreichend, sagte Feiger und kündigte an: "Derzeit sieht es nicht nach einer schnellen Einigung aus." Er warf zudem Bund, Ländern und Kommunen ein Versagen "auf allen Ebenen" in der Wohnungspolitik vor.
"Durch den Verkauf von Wohnungen haben Länder und Kommunen zwar ihre Haushalte saniert. Die Folge war aber, dass die Preise auf dem Wohnungsmarkt bis heute anziehen", sagte er dem RND. Zum Ende der alten Bundesrepublik habe es vier Millionen Sozialwohnungen gegeben, heute seien es nur noch 1,2 Millionen, so der Gewerkschaftschef weiter. "Im Kern zahlen wir jetzt die Zeche für die Fehler von vor 20, 30 Jahren. Es fehlen eine Million Wohnungen", fügte Feiger hinzu.
Auch die Politik der großen Koalition reiche nicht aus, um die Fehler der Vergangenheit zu beheben. "Die Bundesregierung wird das Ziel ihrer Wohnraumoffensive nicht erreichen. Am Ende der Legislaturperiode wird es 300.000 neue Wohnungen weniger geben als eigentlich geplant war", sagte er. Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte eine massive und vor allem langfristige Förderung des sozialen Wohnungsbaus.
"Wir müssen ein großes Rad drehen", sagte er. "Wir brauchen vor allem wieder mehr kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die durch die Gemeinnützigkeit und die daraus resultierenden Steuervergünstigungen kostengünstig bauen", so Feiger. Auch fordere man für das bezahlbare und für das soziale Wohnen bis 2025 rund zehn Milliarden Euro pro Jahr an Fördergeldern und Zuschüssen vom Bund, so der Gewerkschafter. "Es muss dringend ein Masterplan 'Sozialer Wohnungsbau' her."
"Sicher ist, dass der Baubedarf im nächsten Jahrzehnt ein ganz erheblicher sein wird - Stichwort Wohnungsnot." Bezahlbares Wohnen sei das echte Problem. "Und wir haben riesige Aufgaben in der Infrastruktur - Netzausbau für Strom und Telekommunikation, Verkehrsprojekte", so der Gewerkschaftschef.
In der aktuellen Tarifrunde fordert Feiger eine kräftige Lohnsteigerung. "Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll, die Renditen steigen." Davon müsse auch etwas an die Arbeitnehmer abgegeben werden, sagte er. "Wir fordern 5,3 Prozent für ein Jahr. Die fünf vor dem Komma wäre sicherlich für die Beschäftigen gerecht."
Für das Bauhauptgewerbe haben die Arbeitgeber drei Prozent mehr Geld angeboten - allerdings auf zwei Jahre verteilt. Das sei nicht ausreichend, sagte Feiger und kündigte an: "Derzeit sieht es nicht nach einer schnellen Einigung aus." Er warf zudem Bund, Ländern und Kommunen ein Versagen "auf allen Ebenen" in der Wohnungspolitik vor.
"Durch den Verkauf von Wohnungen haben Länder und Kommunen zwar ihre Haushalte saniert. Die Folge war aber, dass die Preise auf dem Wohnungsmarkt bis heute anziehen", sagte er dem RND. Zum Ende der alten Bundesrepublik habe es vier Millionen Sozialwohnungen gegeben, heute seien es nur noch 1,2 Millionen, so der Gewerkschaftschef weiter. "Im Kern zahlen wir jetzt die Zeche für die Fehler von vor 20, 30 Jahren. Es fehlen eine Million Wohnungen", fügte Feiger hinzu.
Auch die Politik der großen Koalition reiche nicht aus, um die Fehler der Vergangenheit zu beheben. "Die Bundesregierung wird das Ziel ihrer Wohnraumoffensive nicht erreichen. Am Ende der Legislaturperiode wird es 300.000 neue Wohnungen weniger geben als eigentlich geplant war", sagte er. Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte eine massive und vor allem langfristige Förderung des sozialen Wohnungsbaus.
"Wir müssen ein großes Rad drehen", sagte er. "Wir brauchen vor allem wieder mehr kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die durch die Gemeinnützigkeit und die daraus resultierenden Steuervergünstigungen kostengünstig bauen", so Feiger. Auch fordere man für das bezahlbare und für das soziale Wohnen bis 2025 rund zehn Milliarden Euro pro Jahr an Fördergeldern und Zuschüssen vom Bund, so der Gewerkschafter. "Es muss dringend ein Masterplan 'Sozialer Wohnungsbau' her."
© 2021 dts Nachrichtenagentur