DJ Bund und Länder fördern Wasserstoffprojekte mit 8 Milliarden Euro
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundesregierung und Bundesländer stellen deutschen Wasserstoffprojekten insgesamt 8 Milliarden Euro an staatlicher Förderung zur Verfügung, erklärten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Die Bundesregierung sieht im Wasserstoff eine zentrale Rolle für den Weg hin zur Klimaneutralität.
Bei der Projektbestimmung für das gemeinsame Wasserstoffprojekt der Europäischen Union wurden in Deutschland 62 Großvorhaben ausgewählt. Zuvor gab es hohes Interesse an diesem EU-weiten Wasserstoffprojekt, das zu den IPCEI-Projekten - auch als Important Projects of Common European Interest bekannt - der EU gehört.
Insgesamt werden damit mehr als 33 Milliarden Euro an Investitionen ausgelöst, wobei 20 Milliarden Euro von privaten Investitionen kommen, erwartet das Wirtschaftsministerium.
"Wir wollen bei Wasserstofftechnologien Nummer 1 in der Welt werden. Dafür bündeln wir unsere Kräfte in Europa und stoßen durch das erste gemeinsame europäische Wasserstoffprojekt massive Investitionen in die Zukunftstechnologie Wasserstoff an", sagte Altmaier. "Das sichert Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze - in Deutschland wie auch in Europa."
Stahlstandorte bekommen Förderung für grünen Stahl
Im Dezember hätten 22 EU-Mitgliedsstaaten sich dazu bereit erklärt, an diesem europäischen Wasserstoffprojekt mitzuwirken, so Altmaier. Er erwarte, dass es insgesamt über 500 Projekte geben werde.
"Damit legen wir nicht nur den Grundstein dafür, dass Deutschland international beim Wasserstoff Nummer eins wird, sondern wir legen den Grundstein zu einer europäischen, nachhaltigen grünen Wasserstoffwirtschaft, die es bisher in dieser Form noch nirgendwo auf dieser Welt gibt", so Altmaier.
Zu der von Deutschland vorgestellten Auswahl zählen auch Projekte, die die umweltfreundlichere Produktion von Stahl ermöglichen. Damit soll das Ziel der Klimaneutralität deutlich vor dem Jahr 2050 erreicht werden, indem nur so viele Treibhausgase ausgestoßen wie gleichzeitig absorbiert werden.
"Alle großen Stahlstandorte werden die Förderung erhalten können", so Altmaier. Dazu gehörten Projektskizzen von Thyssenkrupp, Arcelormittal in Bremen, Hamburg und Eisenhüttenstadt sowie die Stahlholding Saar in Dillingen und Salzgitter Stahl, so der Minister.
Scheuer will grünen Wasserstoff für Mobilität
Scheuer betonte, dass die Förderung des grünen Wasserstoffs wichtig sei, da der Verkehr noch zu mehr als 95 Prozent vom Einsatz fossiler Energien abhängt.
"Daher brauchen wir dringend Mobilität, die auf erneuerbare Energien setzt. Grüner Wasserstoff und Brennstoffzellen sind - quer über alle Verkehrsträger hinweg - eine super Ergänzung zu reinen Batteriefahrzeugen", erklärte Scheuer. "Tatsache ist: Wir müssen und wollen den Umstieg auf eine klimafreundliche Mobilität dringend vorantreiben."
Zu den aus seinem Haus geförderten Projekten gehören auch Vorhaben von Daimler und BMW.
Die Bundesregierung stellt insgesamt für die grünen Wasserstoffprojekte 4,4 Milliarden Euro aus dem Haushalt des Wirtschaftsministeriums und 1,4 Milliarden aus dem Haushalt des Verkehrsministeriums zur Verfügung. Die übrigen Fördermittel kommen von den Bundesländern.
Das Wirtschaftsministerium fördert 50 Projekte, worunter auch Erzeugungsanlagen fallen, die zusammen genommen über 2 Gigawatt Elektrolyseleistung für die Produktion von grünem Wasserstoff umfassen. Dass entspricht 40 Prozent des in der Nationalen Wasserstoffstrategie gesetzten Ziels von 5 Gigawatt bis 2030.
Das Bundesverkehrsministerium fördert 12 Vorhaben im Mobilitätssektor. Diese betreffen die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen-Systemen und Fahrzeugen - vom Pkw über den Lkw bis hin zu Kommunalfahrzeugen. Außerdem soll zum Beispiel der Aufbau einer bundesweiten und grenzüberschreitend vernetzten Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur gefördert werden.
Die von Deutschland ausgewählten Projekte werden nun in einem nächsten Schritt nach Brüssel übermittelt.
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May 28, 2021 04:56 ET (08:56 GMT)
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