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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA - Der Virologe Ulf Dittmer hält die derzeitigen Lockerungen für gerechtfertigt und sieht das Land auf allen Ebenen auf einem guten Weg, die Pandemie zu bewältigen. "Eine vierte Welle ist in Deutschland inzwischen ausgeschlossen", sagte der Leiter des Instituts für Virologie am Uniklinikum Essen. Zwar könnten lokale Ausbrüche den Inzidenzwert noch kurzzeitig nach oben treiben, der Impffortschritt mache es dem Virus jedoch zunehmend schwieriger, sich zu verbreiten. Auch die von Virusmutationen ausgehende Gefahr hält Dittmer derzeit für überschaubar. (Rheinische Post)
INFLATION - Der Wirtschaftsweise Volker Wieland rechnet damit, dass die Inflation in den kommenden Monaten aufgrund temporärer Effekte deutlich über dem angestrebten Ziel von knapp unter 2 Prozent liegen wird. "Allerdings können auch temporäre Effekte dauerhaft wirken, wenn die Geldpolitik zu lange so locker bleibt wie jetzt. Das kann Anlass zur Sorge geben", sagte Wieland. Der Ökonom rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Schwierigkeiten haben wird, ihre Goldpolitik zu straffen. "Grund sind insbesondere die stark gestiegenen Staatschulden. Da muss die EZB mit kräftigem, politischem Gegenwind rechnen, wenn sie Anleihekäufe stoppen und Notenbankzinsen erhöhen will", sagte Wieland. (Funke Mediengruppe)
GRÜNE/KANZLERKANDIDATEN - Der ehemalige Siemens-Chef Joe Kaeser wirbt vehement für die grüne Kanzlerkandidatin. "Die größte Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung hat sicherlich Annalena Baerbock", sagte Kaeser. "Was ihre Auffassungsgabe und Interesse betrifft, erinnert sie mich sehr an unsere heutige Bundeskanzlerin." Er habe Baerbock kennengelernt als eine Person, die auf die Wirtschaft zugehe, zuhöre und sich "unglaublich schnell" auch in traditionelle Industrie-Themen wie Stahl, Chemie oder Energietechnik einarbeite und nach wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösungen suche, sagte Kaeser. Er betonte, dass er alle drei Kanzlerkandidaten für integer und geeignet halte. Allerdings stehe eben Baerbock für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft, die Deutschland brauche. (SZ)
UNTERNEHMENSSANKTIONEN - Nach der deutlichen Kritik der Union an den Plänen von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) für höhere Strafen für kriminelle Unternehmen hofft der Familienunternehmer-Verband, dass das Vorhaben nicht mehr umgesetzt wird. Deutschland befinde sich nach wie vor in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, sagte Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worlée. "Die Unternehmen müssen ihre Energie darauf verwenden, einen Neuanfang zu versuchen, statt neue Berge an Bürokratie zu erklimmen." (Handelsblatt)
PRIVATINSOLVENZ - Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie zeichnet sich ein massiver Anstieg der Privatpleiten ab. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel erhöhte sich die Zahl der Menschen, die den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten, bereits im ersten Quartal sprunghaft. Gemeldet wurden demnach 31.821 Privatinsolvenzen. Das waren 56,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und es entspricht 38 Privatpleiten je 100.000 Einwohner. (Welt)
GÜTERVERKEHR - Die Verlagerung des Güterverkehres von der Straße auf die Schiene kommt nicht voran. In den vergangenen elf Jahren verzeichnete die Bundesregierung gerade einmal 31 neue und 28 reaktivierte Gleisanschlüsse für Unternehmen. Das geht aus einer Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Laut Bundesregierung gab es Ende vorigen Jahres noch insgesamt 2.307 aktive Gleisanschlüsse. Die Tendenz ist damit seit Jahren rückläufig. Vor der Bahnreform im Jahr 1994 waren es noch mehr als 11.000 Anschlüsse gewesen. Rund 80 Prozent wurden also aufgegeben. (RND)
ATOMAUSSTIEG - Wegen einer drohenden "Stromlücke" und verschärfter Klimaziele wächst der Anteil der Bürger, die den Abschied von der Kernenergie für verfrüht halten und sich eine Laufzeitverlängerung wünschen. Die Umfrage wurde von erklärten Atomkraftbefürwortern in Auftrag gegeben - dennoch lassen sich die Ergebnisse des renommierten Meinungsforschungsinstituts Allensbach nicht leicht von der Hand weisen: Die Zustimmung zur Atomkraft in Deutschland wächst, die Gegnerschaft nimmt ab. (Welt)
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June 02, 2021 01:06 ET (05:06 GMT)
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