CARBIS BAY (dpa-AFX) - Großbritannien und die USA wollen ihre enge Beziehung mit der Neuauflage eines historischen Pakts untermauern. Der britische Premierminister Boris Johnson und US-Präsident Joe Biden werden bei ihrem Treffen an diesem Donnerstag eine neue Atlantik-Charta vereinbaren und dabei mehrere Bereiche festlegen, in denen sie "zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten", wie die Regierung in London am späten Mittwochabend mitteilte.
Das Dokument soll der Atlantik-Charta nachfolgen, die der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1941 während des Zweiten Weltkriegs vereinbart hatten. Die Beschlüsse gelten als Wegbereiter für die Vereinten Nationen und die Nato. Großbritannien und die USA sind seit Jahrzehnten enge Verbündete, die eine "special relationship" (besondere Beziehung) pflegen.
Viele Bestandteile des neuen Bundes basierten auf gemeinsamen Werten, etwa der Verteidigung der Demokratie, der Bedeutung der kollektiven Sicherheit und des Aufbaus fairer und nachhaltiger globaler Handelssysteme, hieß es in der Mitteilung weiter. Zusätzlich werde die Charta auch neue Gefahren wie Cyberkriminalität, Klimawandel und Pandemien berücksichtigen. "So wie unsere Länder beim Wiederaufbau der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengearbeitet haben, so werden wir unsere gemeinsame Kraft für die gewaltigen Herausforderungen nutzen, denen die Erde heutzutage ausgesetzt ist."
Johnson betonte, die Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und den USA sei für den Wiederaufbau nach der Corona-Krise und "für die Zukunft der Stabilität und des Wohlstands der Welt von entscheidender Bedeutung". "Vor 80 Jahren standen der US-Präsident und der britische Premierminister Seite an Seite für das Versprechen einer besseren Zukunft. Heute tun wir dasselbe", sagte der Premierminister.
Die beiden Spitzenpolitiker treffen sich in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall. Dort findet vom 11. bis 13. Juni auch der G7-Gipfel statt, an dem außer Johnson und Biden auch Kanzlerin Angela Merkel sowie die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Italien, Japan und Kanada teilnehmen./bvi/DP/he