DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien (Geburtstag der Königin), China einschließlich Hongkong (Drachenbootfest) und Russland (Nachholtag für Nationalfeiertag am Samstag) bleiben die Börsen aufgrund von Feiertagen geschlossen.
TAGESTHEMA
Mehr Corona-Impfstoffe und mehr Aufbauhilfen für ärmere Länder, scharfe Kritik am Verhalten Chinas und Russlands, stärkere Anstrengungen im Klimaschutz sowie neuer Schwung in der multilateralen westlichen Zusammenarbeit: Dies sind die Beschlüsse des dreitägigen G7-Gipfel im britischen Cornwall. Binnen eines Jahres wollen die G7-Länder eine Milliarde weitere Corona-Impfdosen an ärmere Länder spenden, wie der britische Premierminister Boris Johnson zum Abschluss des Gipfels ankündigte. Deutschland wird von seinen eigenen Bestellungen mindestens 30 Millionen Dosen spenden, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte. Da Deutschland für die Covax-Initiative mehr als eine Milliarde Euro bereitgestellt habe, zeichne es sozusagen für "350 Millionen Dosen" verantwortlich. Laut Merkel haben die G7-Staaten damit bisher insgesamt 2,3 Milliarden Impfdosen zugesagt, die bis Ende 2022 verteilt werden sollen. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie war ein Schwerpunkt der Beratungen. Untersuchungen zu Herkunft des Virus In ihrer Abschlusserklärung forderten die G7-Staaten dabei eine vertiefte Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung der Pandemie, für die auch weitere Untersuchungen in China nötig seien. Zugleich prangerten die G7-Staaten die chinesischen "Menschenrechtsverletzungen" in Hongkong und Xinjiang an. Russland seinerseits müsse sein "destabilisierendes Verhalten" beenden und Angriffe auf Oppositionelle einstellen, forderten die Staats- und Regierungschefs.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Mai
DIVIDENDENABSCHLAG
Geratherm Medical 0,40 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Industrieproduktion April Eurozone PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+37,4% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+10,9% gg Vj
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
INDEX Stand +/- % DAX-Future 15.715,00 -0,01 S&P-500-Indikation 4.250,75 0,11 Nasdaq-100-Indikation 14.018,50 0,20 Nikkei-225 29.114,65 0,57 Schanghai-Composite Feiertag +/- Ticks Bund -Future 172,92% 0 Freitag: INDEX Schluss +/- % DAX 15.693,27 0,78 DAX-Future 15.717,00 0,85 XDAX 15.717,79 0,85 MDAX 34.017,59 0,73 TecDAX 3.475,38 0,93 EuroStoxx50 4.126,70 0,75 Stoxx50 3.541,36 0,63 Dow-Jones 34.479,60 0,04 S&P-500-Index 4.247,44 0,19 Nasdaq-Comp. 14.069,42 0,35 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,92% +5
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Die Börsenampeln bleiben auf grün: Bei der Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt ist kein Ende in Sicht. Zum Wochenauftakt könnte der DAX laut Marktteilnehmern zunächst das jüngste Allzeithoch bei 15.732 Punkten testen. "Der Trend ist vollkommen intakt und aufwärts gerichtet", sagt Holger Struck von hs-livetrading. Unterstützung kommt vom anhaltend festen Dollar, der vor allem die exportorientierten Werte in den Blick rückt. Die Automobilaktien dürften somit weiter auf der Outperformer-Seite stehen. Störfeuer von der Tages-Agenda ist nicht zu erwarten, lediglich die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone haben kursbewegendes Potenzial. Im Blick steht bereits die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Sollte die Tapering-Diskussion zunehmen, könnte das zwar einerseits die Stimmung an der Wall Street belasten, andererseits aber den Dollar weiter nach oben treiben.
Rückblick: Fester - Die EZB-Sitzung bzw. die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise sind aus Marktsicht gut gelaufen. Eine Reduzierung der Wertpapierkäufe ist für die EZB derzeit kein Thema, während die Anleihemärkte auf den stark gestiegenen Inflationsdruck in den USA sogar mit fallenden Renditen reagiert haben. Der Bankensektor hinkte mit gesunkenen Marktzinsen (+0,1%) etwas hinterher. Deutsche Bank gaben 1,7 Prozent ab, Commerzbank büßten 1,8 Prozent ein. "Über die Zinsmargen sind die Banken der Verlierer des Renditerückgangs", so ein Händler. Die meisten Branchenindizes zogen aber an, besonders der Index der Grund- und Rohstoffe (+1,9%). Marktteilnehmer verwiesen auf die günstigen Konjunkturerwartungen mit der Entspannung in der Pandemie. Scor (+8,4%) hatte indes den Rechtsstreit mit Covea beigelegt.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Der DAX wurde vor allem von den Automobilwerten angeschoben, die bis zu 2,0 Prozent gewannen. "Die Mai-Absatzzahlen von VW bestätigen den positiven Trend", so ein Teilnehmer. Für Curevac ging es auf Xetra 6,4 Prozent nach unten. Das Bundesgesundheitsministerium plant für die laufende Impfkampagne im zweiten Quartal keinen Curevac-Impfstoff ein, da es noch keine Genehmigung der Vakzine gegen das Coronavirus und keine festen Lieferzusagen des Herstellers gibt. K+S stiegen um 7,0 Prozent. Es gab Kaufempfehlungen. Aixtron (+1,2%) setzten den Aufschwung fort. Dagegen fielen Morphosys (-4,4%), nachdem JP Morgan die Titel auf "Neutral" abgestuft hatte.
XETRA-NACHBÖRSE
Es habe keine relevanten Unternehmensnachrichten gegeben, berichtete ein Händler von Lang & Schwarz.
USA / WALL STREET
Etwas fester - Nachdem der S&P-500 am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch geklettert war - auch die übrigen Indizes befanden sich in Sichtweite ihrer Allzeithochs, verlief der Handel insgesamt zurückhaltend. Nach dem unerwartet deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise am Vortag seien die Blicke nun bereits auf die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch gerichtet, hieß es. Bislang wird der weiter zunehmende Preisdruck von der US-Notenbank lediglich als temporär dargestellt. Die Investoren befürchten jedoch unverändert, dass dieser die Fed doch früher als geplant zu einer Straffung der Geldpolitik zwingen könnte. Keine Impulse kamen vom Index der Verbraucherstimmung. Diese für die US-Wirtschaft so wichtige Kennziffer hatte sich im Juni stärker als erwartet aufgehellt, wobei sich die Inflationserwartungen verringerten. Curevac gaben 7,5 Prozent nach. Der Impfstoff des Unternehmens wird für die laufende Impfkampagne in Deutschland nicht eingeplant. Philip Morris wird in den nächsten drei Jahren für bis zu 7 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Die Aktie legte 1,3 Prozent zu.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:45 Uhr Do, 17.06 Uhr % YTD EUR/USD 1,2103 -0,04% 1,2189 1,2175 -0,9% EUR/JPY 132,86 +0,08% 133,36 133,40 +5,4% EUR/CHF 1,0880 -0,02% 1,0895 1,0903 +0,7% EUR/GBP 0,8578 -0,02% 0,8595 0,8607 -4,0% USD/JPY 109,77 +0,12% 109,42 109,56 +6,3% GBP/USD 1,4109 -0,02% 1,4181 1,4146 +3,2% USD/CNH (Offshore) 6,4056 +0,16% 6,3827 6,3928 -1,5% Bitcoin BTC/USD 39.252,00 +0,86% 37.134,00 37.079,50 +35,1%
Der US-Dollar notierte fester, der Dollarindex legte um 0,5 Prozent zu. Der Euro gab 0,5 Prozent nach auf 1,21 Dollar. Händler verwiesen auf das verbesserte Verbrauchervertrauen, das allerdings zeitlich nicht mit den Bewegungen übereinstimmte. Der Dollar verteidigt seine Aufschläge am Morgen. Laut Volkswirt Michael Feroli von JPM dürfte die Fed aller Voraussicht nach früher als angenommen die Zinsen anheben. Er begründet diese Sicht mit verringerten Coronarisiken und steigenden Inflationserwartungen. Er rechnet aber erst Ende 2023 mit Zinsanhebungen. Der Dollar dürfte in den nächsten zwölf bis 18 Monaten gegenüber den meisten Währungen aufwerten, da die Renditen von US-Staatsanleihen schneller stiegen als anderswo, so Capital Economics.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,23 70,91 +0,5% 0,32 +46,8% Brent/ICE 73,02 72,69 +0,5% 0,33 +42,4%
Die Ölpreise legten etwas zu. Übergeordnet stützte weiter, dass die Ölnachfrage nach Ansicht der IEA bis Ende 2022 zu den Höchstständen vor der Corona-Pandemie zurückkehren werde. Jedoch wurden die globalen Nachfrageprognosen für das dritte und vierte Quartal 2021 wegen der langsamen Impfkampagnen in ärmeren Ländern leicht gesenkt.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.864,50 1.877,58 -0,7% -13,08 -1,8% Silber (Spot) 27,86 27,94 -0,3% -0,08 +5,6% Platin (Spot) 1.147,60 1.152,50 -0,4% -4,90 +7,2% Kupfer-Future 4,52 4,54 -0,3% -0,01 +28,3%
Der Goldpreis gab mit dem festeren Dollar seine Vortagesgewinne wieder ab. Der Preis für die Feinunze sank um 1,1 Prozent auf 1.877 Dollar. Angesichts des Preisanstiegs in den USA war das Edelmetall am Vortag als Inflationsschutz gesucht und profitierte zugleich aber auch von den gesunkenen Renditen bei den Anleihen, weil es dadurch relativ betrachtet als Anlage attraktiver wird.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR
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June 14, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
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