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MÄRKTE USA/Aussicht auf frühere Zinswende dürfte erneut belasten

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Aussicht auf frühere Zinswende dürfte erneut belasten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Aussicht auf bald wieder steigende Zinsen dürfte am Donnerstag die Kauflaune an den US-Börsen dämpfen. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung an der Wall Street an.

Am Mittwoch hatte die US-Notenbank im Anschluss an ihre Sitzung ihre Absicht bekundet, die Zinsen früher als bislang erwartet zu erhöhen. Der Median der Projektionen sieht den Leitzins bis Ende 2023 von derzeit 0,0 auf 0,6 Prozent steigen. Im März hatte die Fed noch damit gerechnet, dass der Leitzins bis 2023 konstant bleiben werde.

Die Währungshüter begründeten ihren Kurswechsel mit der überraschend schnellen Erholung der Wirtschaft und der Inflation, die höher sei als noch vor einigen Monaten erwartet. Dass sich die Kursverluste der Börsen in Reaktion auf diese Ankündigung am Mittwoch in Grenzen hielten und voraussichtlich auch am Donnerstag moderat ausfallen werden, erklären Marktteilnehmer damit, dass die Fed ihre Anleihekäufe zunächst fortsetzen wird, bis "substanzielle weitere Fortschritte" bei der Erholung erzielt worden sind.

Die Botschaft der Fed laute, dass es nicht ewig so weitergehen könne wie bisher, kommentiert Florent Pochon, Leiter des Bereichs Cross-Asset Strategies bei Natixis. Sie habe das aktuell starke Momentum genutzt, um zu signalisieren, dass sie zur Normalisierung der Geldpolitik bereit sei. Es dürfte aber schwierig sein, dies in die Tat umzusetzen, ohne dabei ein neuerliches "Taper Tantrum" zu riskieren, so Pochon in Anspielung auf die Panik, die 2013 an den Finanzmärkten aufkam, nachdem die Fed angekündigt hatte, ihre Anleihekäufe allmählich zurückzufahren. Angst vor einem Zusammenbruch des Marktes trieb damals die Anleiherenditen zeitweise drastisch in die Höhe, ehe sich die Gemüter wieder beruhigten.

Von einer "falkenhaften Überraschung" spricht derweil Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Advisors. Angesichts des Wirtschaftswachstums und der Inflation hätte es sie aber auch überrascht, wenn die Fed keinen Kurswechsel vorgenommen hätte. Es habe nämlich auch Befürchtungen gegeben, dass die Fed den Anschluss verlieren könnte. Das dürfte aber nicht der Fall sein.

Während die Anleger noch über die möglichen Folgen der Fed-Aussagen sinnieren, müssen am Donnerstag einige Konjunkturdaten verarbeitet werden. Der vor der Startglocke veröffentlichte Philadelphia-Fed-Index für Juni fiel etwas besser aus als erwartet, jedoch wurden in der vergangenen Woche mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt, als Volkswirte geschätzt hatten. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt der Index der Frühindikatoren.

Bankenaktien dürften Zinsen nach oben folgen 

In Reaktion auf die Aussagen der Notenbank zogen der Dollar und die Anleiherenditen an. Der Dollarindex legt am Donnerstag um weitere 0,8 Prozent zu. Am Anleihemarkt kommt die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt zurück auf 1,57 Prozent, liegt damit aber noch immer deutlich über dem Niveau von vor der Fed-Sitzung.

Von den gestiegenen Anleihezinsen dürften vor allem die Gewinnmargen der Banken und somit auch die Aktienkurse profitieren. Goldman Sachs, JP Morgan und Bank of America liegen vorbörslich zwischen 0,6 und 0,9 Prozent im Plus.

Für die Ford-Aktie geht es um 2,5 Prozent nach oben. Das bereinigte EBIT im zweiten Quartal liege über den eigenen Erwartungen, teilte Autohersteller in einer vorläufigen Einschätzung zum Geschäftsverlauf mit.

Curevac brechen um 43 Prozent ein. Der Covid-19-Impfstoff des deutschen Biopharmaziekonzerns hat sich in einer Studie mit einer Wirksamkeit von nur 47 Prozent enttäuscht. Dagegen legen Novavax um 2,8 Prozent zu, nachdem sie allerdings in den vergangenen Tagen unter Druck gestanden haben. Der Corona-Impfstoff von Novavax hat gemäß kürzlich veröffentlichter Studienergebnisse einen Wirkungsgrad von 90,4 Prozent.

Unterdessen lastet der starke Dollar auf den Rohstoffpreisen. Gold gibt dabei deutlicher nach. Beim Öl hält sich der Preisrückgang in Grenzen. Hier setzen die Akteure wohl auf eine steigende Nachfrage im Zuge der Wirtschaftserholung.

=== 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite  Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,20    -0,8     0,21      8,4 
5 Jahre         0,89    0,3     0,89      53,2 
7 Jahre         1,29    -0,4     1,30      64,3 
10 Jahre         1,57    -1,0     1,58      65,0 
30 Jahre         2,17    -5,0     2,21      51,7 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Do, 8:41 Uhr Mi, 17:25 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,1939   -0,46%    1,1984     1,2119  -2,3% 
EUR/JPY        132,08   -0,48%    132,65     133,23  +4,7% 
EUR/CHF        1,0924   +0,25%    1,0910     1,0893  +1,1% 
EUR/GBP        0,8555   -0,22%    0,8568     0,8592  -4,2% 
USD/JPY        110,60   -0,04%    110,69     109,93  +7,1% 
GBP/USD        1,3954   -0,23%    1,3987     1,4105  +2,1% 
USD/CNH (Offshore)   6,4454   +0,11%    6,4315     6,3951  -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD       38.677,26   -0,19%   39.191,76   38.710,51 +33,1% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        71,82   72,15     -0,5%     -0,33 +48,0% 
Brent/ICE        73,90   74,39     -0,7%     -0,49 +44,1% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.784,36  1.812,10     -1,5%     -27,75  -6,0% 
Silber (Spot)      26,39   26,98     -2,2%     -0,59  -0,0% 
Platin (Spot)    1.093,10  1.125,80     -2,9%     -32,70  +2,1% 
Kupfer-Future      4,27    4,39     -2,6%     -0,11 +21,1% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/mgo

(END) Dow Jones Newswires

June 17, 2021 08:45 ET (12:45 GMT)

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© 2021 Dow Jones News
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