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MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Typischer Konsolidierungstag

DJ MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Typischer Konsolidierungstag

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse am Mittwoch überwiegend deutlich gesetzt. Der DAX fiel um knapp 1,2 Prozent auf 15.456 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 1,1 Prozent auf 4.076 Punkte nach. Die Umsätze kamen dabei deutlich zurück, so dass Marktteilnehmer von einem typischen Konsolidierungstag sprachen. "Die Börsenampel bleibt aber auf grün und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der DAX auch die nächste, zumindest aus psychologischer Sicht wichtige 16.000er Marke testet", so Milan Cutkovic vom Broker-Haus Axi.

Gedrückt wurden die Kurse von einem leichten Schwächeanfall des Dollar, nachdem in den USA neue Zahlen sowohl zum Immobilienmarkt als auch zur Stimmung unter den Einkaufsmanagern enttäuscht haben. Die ersten Veröffentlichungen der Juni-Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich attestierten der Konjunktur in Europa dagegen eine kräftige Erholung, in der Folge wurde der Dollar gegen den Euro verkauft.

Pernod mit erhöhtem Ausblick auf Allzeit-Hoch - Luxusgüterhersteller schwach 

Die Gewinnerseite in Europa wurde von den rohstoffnahen Aktien sowie den Titeln aus dem Öl- und Gasbereich angeführt. Ihre Stoxx-Branchenindizes legten gegen den Trend zu. Der Stoxx-Index der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller konnte sich mit einem nur geringen Minus von 0,1 Prozent knapp behaupten. Gestützt wurde er vor allem von Pernod Ricard: Nachdem der Konzern den Ausblick erhöht hat, stieg der Kurs um 2 Prozent und markierte neue Allzeithochs.

Auf der anderen Seite geriet der gesamte Luxusgüter-Sektor unter Druck. "HSBC hat sich vergleichsweise skeptisch geäußert", sagte ein Händler. Das Haus habe unter anderem die Einschätzungen zu Kering und zu Hermes heruntergenommen. Kering fielen um 3 Prozent und Hermes um 1,5 Prozent. Auch L'Oreal, LVMH und Dior standen unter Druck.

Glaxo profitieren von Aufspaltung 

Glaxo stiegen dagegen um 1 Prozent. Der Pharma-Konzern will den Bereich Consumer Healthcare abspalten und nur noch 20 Prozent selbst halten. "Damit erfüllt er die Forderungen von Elliott", so ein Marktteilnehmer. Zunächst hatte der Kurs noch nachgegeben, weil Glaxo mehr investieren und deshalb weniger Dividenden ausschütten will. "Das ist aber schnell in den Hintergrund geraten", so der Marktteilnehmer.

Im DAX gaben Munich Re 2,3 Prozent ab, nachdem die Citigroup die Aktie von einer Liste besonders aussichtsreicher Titel genommen hat. Unter den dollarsensitiven Aktien fielen VW um 2,4 Prozent und Covestro um 2,1 Prozent. Auf der anderen Seite konnten sich Adidas, Conti, Deutsche Wohnen, Vonovia und Siemens der Schwäche entziehen und schlossen wenig verändert.

US-Zukauf von Brenntag strategisch sinnvoll 

In der zweiten Reihe wurde ein Zukauf von Brenntag positiv gewertet. Brenntag stärkt seine Stellung in den USA durch die Übernahme von Storm Chaser Holding Corporation (JM Swank), einen führenden Distributeur von Lebensmittelinhaltsstoffen. Der Kurs von Brenntag stieg nach kurzem Zögern um 0,7 Prozent auf 79,38 Euro - schon wieder ein neues Allzeithoch.

Shop Apotheke fielen dagegen um weitere 4,7 Prozent. Der Kurs war schon am Dienstag unter Druck geraten mit einem Bericht, nach dem es in der Branche bei der Einführung des so genannten E-Rezepts Probleme geben soll.

RTL Group und Talpa Network wollen ihre Rundfunk- und Mediengeschäfte in den Niederlanden zusammenlegen. "Damit stärkt das Unternehmen zum einen seine Position in Holland", so ein Marktteilnehmer. Zum anderen habe man die Kosten im Auge. So prognostiziere RTL die potenziellen Synergien mit 100 bis 120 Millionen Euro pro Jahr, die bis 2025 vollständig realisiert sein sollen. Die RTL-Aktie fiel trotzdem um 0,4 Prozent.

SGL zweistellig im Plus - W&W erhöht Prognose 

Dagegen zogen SGL Carbon um gut 15 Prozent an, die Aktie wurde mit Blick auf einen Chartausbruch, einen Insiderkauf und Umstrukturierungsfantasie in Internet-Foren empfohlen. Und die Aktien von Wüstenrot & Württembergische gewannen 5 Prozent, nachdem der Finanzkonzern die Prognose erhöht hat. W&W rechnet 2021 für den nach IFRS ermittelten Jahresüberschuss nun mit einem Anstieg auf 280 bis 330 Millionen Euro von 210,8 Millionen im Vorjahr. Bislang hatte der Konzern ein Ergebnis im oberen Bereich des strategischen Zielkorridors von 220 bis 250 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Für die Aktie der Bank of Ireland ging es mit Blick auf den angekündigten Aktienüberhang um 1,9 Prozent nach unten. Belastend wirkt sich aus, dass die irische Regierung nun den Ausstieg startet. Wie die Regierung mitteilte, plant sie zunächst den Verkauf von Teilen ihrer Beteiligung in Höhe von 13,9 Prozent.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.             stand   absolut     in %     seit 
.                             Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50     4.075,94    -47,19    -1,1%    n.def. 
Stoxx-50        3.519,26    -31,14    -0,9%    n.def. 
Stoxx-600        453,10    -3,32    -0,7%    n.def. 
XETRA-DAX       15.456,39   -179,94    -1,2%    n.def. 
FTSE-100 London    7.074,06    -15,95    -0,2%     +9,7% 
CAC-40 Paris      6.551,07    -60,43    -0,9%    n.def. 
AEX Amsterdam      725,05    -3,54    -0,5%    n.def. 
ATHEX-20 Athen     2.201,23    +5,01    +0,2%    n.def. 
BEL-20 Bruessel    4.112,46    -43,36    -1,0%    n.def. 
BUX Budapest     48.624,32   +431,16    +0,9%    n.def. 
OMXH-25 Helsinki    5.285,46    -42,64    -0,8%    n.def. 
ISE NAT. 30 Istanbul  1.512,38    -12,88    -0,8%    n.def. 
OMXC-20 Kopenhagen   1.621,16    -12,04    -0,7%    n.def. 
PSI 20 Lissabon    5.075,40    -35,90    -0,7%    n.def. 
IBEX-35 Madrid     8.954,10    -99,20    -1,1%    n.def. 
FTSE-MIB Mailand   25.077,14   -238,43    -0,9%    +13,9% 
RTS Moskau       1.666,21    +20,62    +1,3%    n.def. 
OBX Oslo        1.007,15    +6,11    +0,6%    n.def. 
PX Prag        1.161,99    -1,15    -0,1%    n.def. 
OMXS-30 Stockholm   2.242,24    -25,76    -1,1%    n.def. 
WIG-20 Warschau    2.233,70    +13,17    +0,6%    n.def. 
ATX Wien        3.434,07    -19,76    -0,6%    +24,6% 
SMI Zuerich      11.898,62    -83,86    -0,7%    n.def. 
 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- %  Mi, 8:46 Di, 17:11 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,1944   +0,03%   1,1934     1,1905  -2,2% 
EUR/JPY        132,46   +0,25%   132,30     131,84  +5,1% 
EUR/CHF        1,0956   -0,08%   1,0961     1,0952  +1,4% 
EUR/GBP        0,8548   -0,15%   0,8552     0,8549  -4,3% 
USD/JPY        110,90   +0,22%   110,79     110,74  +7,4% 
GBP/USD        1,3972   +0,18%   1,3931     1,3927  +2,2% 
USD/CNH (Offshore)   6,4755   -0,05%   6,4849     6,4841  -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD       33.378,51   +2,78% 33.916,01   30.845,26 +14,9% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settl.   +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        73,70   72,85   +1,17%      0,85 +52,4% 
Brent/ICE        75,59   74,81   +1,04%      0,78 +47,4% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag   +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.786,38  1.778,80   +0,43%     +7,58  -5,9% 
Silber (Spot)      26,14   25,78   +1,41%     +0,36  -1,0% 
Platin (Spot)    1.094,23  1.083,00   +1,04%     +11,23  +2,2% 
Kupfer-Future      4,33    4,23   +2,35%     +0,10 +22,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

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June 23, 2021 12:06 ET (16:06 GMT)

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