
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-PANDEMIE - Angesichts der wachsenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus haben Ärzteverbände eine Beschleunigung der Impfkampagne in Deutschland und mehr Impfstoff für niedergelassene Ärzte gefordert. "Gebt uns genügend Impfstoffe! Wir dürfen beim Durchimpfen nicht nachlassen, je mehr Menschen geschützt sind, desto geringer sind auch die Chancen für die Delta-Variante", forderte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sind die Ausbreitungsmöglichkeiten. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CORONA-PANDEMIE - Angesichts einer drohenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sieht Bundesjustizministerin Christine Lambrecht Bund und Länder gerüstet: "Es besteht die Möglichkeit, über das Infektionsschutzgesetz auch wieder strengere Kontaktbeschränkungen einzuführen, wenn dies erforderlich werden sollte - die Instrumente dafür sind da", sagte Lambrecht. Bund und Länder würden die Situation genau beobachten und Vorbereitungen treffen, um im Ernstfall schnell auf eine Ausbreitung der Delta-Variante zu reagieren, so Lambrecht. Mit dem Auslaufen der Bundesnotbremse Ende Juni seien dann aber vor allem die Länder am Zug. (Funke Mediengruppe)
CORONA-PANDEMIE - Dank sinkender Inzidenzen und steigender Impfquoten können nun auch in Deutschlands Büros die Corona-Beschränkungen gelockert werden. Das Kabinett hat am Mittwoch die bis Ende Juni geltende Homeoffice-Pflicht nicht verlängert. Doch die meisten Unternehmen sind zurückhaltend. Nur zehn der 30 Dax-Konzerne wollen ihre Arbeitsstätten bereits im Juli wieder für mehr Mitarbeiter öffnen, wie eine Umfrage des Handelsblatts zeigt. (Handelsblatt)
KLIMAPOLITIK - Der Deutsche Städtetag fordert mehr Geld für den kommunalen Klimaschutz. "Die Städte wollen das Ziel der Klimaneutralität so schnell wie möglich erreichen", sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung. "Das Klimaschutzgesetz reicht allein nicht aus, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Deshalb muss das Klimaschutz-Sofortprogramm von der neuen Bundesregierung rasch nachgeschärft und deutlich erweitert werden", sagte der Leipziger Oberbürgermeister. Die Städte müssten "jede Menge zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen" angehen und Folgen von Hitze und Dürre besser begrenzen, mahnte Jung. (Funke Mediengruppe)
STAATSANGEHÖRIGKEIT - Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat die geplante Reform des Staatsangehörigkeitsrechts als wichtiges Signal bezeichnet. Es belohne Integration und schließe antisemitische Straftäter aus: "Wer sich bestens integriert, kann schneller Deutsche oder Deutscher werden", sagte Annette Widmann-Mauz (CDU). "Aber wer antisemitisch oder rassistisch hetzt und deshalb verurteilt wird, darf nicht den deutschen Pass bekommen." Das Existenzrecht Israels und der Kampf gegen Antisemitismus gehörten zur deutschen Staatsräson. Das müsse von Anfang an bereits im Orientierungskurs, aber auch im Einbürgerungstest klar und deutlich vermittelt werden. (Funke Mediengruppe)
STEUERPOLITIK - Die im Wahlprogramm der Union geplanten Steuersenkungen verursachen nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Einnahmeausfälle von mindestens 30 Milliarden Euro im Jahr. DIW-Steuerexperte Stefan Bach sagte, die Deckelung der Steuerlast für Unternehmensgewinne auf 25 Prozent koste den Staat mehr als 17 Milliarden Euro. Hinzu komme die komplette Abschaffung des Solizuschlags, was mit 10 Milliarden Euro zu Buche schlage. Die Anhebung des Kinderfreibetrags auf die Höhe des Grundfreibetrags verursache Mindereinnahmen von zusätzlich 500 Millionen Euro. Die Wirkung von weiteren geplanten Steuersenkungen ließen sich hingegen nicht beziffern, da sie im Wahlprogramm nicht konkretisiert seien. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
ELEKTRO-AUTOS - Die Regierungskommission zum Klimaschutz im Verkehr hält es für nötig, dass in Deutschland bis 2030 mindestens 14 Millionen elektrisch betriebene Autos fahren, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung und der Europäischen Kommission zu erreichen. Dies geht aus dem Bericht der Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität hervor, der dem Handelsblatt vorliegt. Gut vier von fünf neu zugelassenen Fahrzeugen müssen dann E-Autos sein. Dazu müssten allerdings bereits in vier Jahren etwa zwei Millionen E-Fahrzeuge pro Jahr neu zugelassen werden. Die Kommission wollte auf Nachfrage von Dow Jones hierzu keine Stellungnahme abgeben. (Handelsblatt)
FINTECS - Die jungen Wachstumsunternehmen aus der deutschen Finanzbranche werden in diesem Jahr so viel Kapital bei Investoren einsammeln wie nie zuvor. Bereits im ersten Halbjahr haben die Unternehmen Finanzierungsrunden im Wert von 2,1 Milliarden Euro abgeschlossen, 300 Millionen mehr als im bislang besten Jahr 2019. Experten erwarten eine Fortsetzung des Booms und konstatieren eine deutliche Verbesserung der Finanzierungsbedingungen. Damit hätte Deutschland die Chance, gegenüber dem europäischen Fintech-Spitzenreiter Großbritannien aufzuholen. (Handelsblatt)
BAHN-STREIK - Der Fahrgastverband Pro Bahn appelliert im drohenden Streik bei der Bahn, einen Streikfahrplan aufzustellen. "Die Bahn sollte zusammen mit der GDL einen Streikfahrplan aufstellen. Das wäre wichtig. In dem Streikfahrplan sollte festgelegt werden, welche Züge fahren und welche ausfallen. Dies wäre gegenüber den Fahrgästen ein faires Verhalten", sagte der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Für die Gewerkschaft hätte es den Vorteil, dass ihr Streik das Unternehmen durch den ausgedünnten Fahrplan dennoch trifft, aber die Fahrgäste durch ausfallende Züge nicht so vor den Kopf gestoßen werden."
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June 24, 2021 01:06 ET (05:06 GMT)
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