BRÜSSEL (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich trotz ihres gescheiterten Vorstoßes beim EU-Gipfel weiter für Gespräche der Europäischen Union mit Russland einsetzen. Man müsse bei den nächsten Gipfeln darauf zurückzukommen, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in Brüssel. Sie betonte, dass sie Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht als Belohnung für den Kreml sehe. Selbst im Kalten Krieg habe es unter den schwierigsten Bedingungen Gespräche mit der Sowjetunion gegeben. Und es sei besser, wenn die EU gemeinsam mit Russland spreche, als wenn jedes Land das für sich tue. "Denn wir wollen ja auch eine geeinte Meinung in unserem Verhältnis bezüglich Russland haben."
Die EU-Staaten hatten sich beim Gipfel zwar darauf verständigt, deutlich härter auf "böswillige" Handlungen Russlands zu reagieren. Der deutsch-französische Vorstoß, neben neuen Sanktionsdrohungen auch neue Gesprächsangebote an Putin zu senden, scheiterte aber. Nach Angaben von Diplomaten waren vor allem osteuropäische EU-Staaten wie Polen, Lettland, Estland und Litauen dagegen./mfi/DP/jha