Köln (ots) - Eine Bande von Finanzschiebern und Juwelieren, die vor allem im Kölner Raum agierte, soll Goldbarren im Wert von 1,6 Milliarden Euro in die Türkei geschmuggelt haben. Das geht aus internen Aufstellungen der Staatsanwaltschaft hervor, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe) vorliegen. Demnach soll die Gruppierung fast 7,5 Tonnen Gold illegal nach Istanbul geschleust haben. Dieses Finanztransfersystem, das an das altorientalische Hawala-Banking erinnert, soll dazu gedient haben, die Gewinne krimineller Organisationen zu waschen - so etwa Geld aus Drogengeschäften in den Niederlanden und Gewinnen aus dem Schwarzmarktgeschäft mit unverzolltem Wasserpfeifentabak.
Allein einer der mutmaßlichen Köpfe der Bande, der sein Schmuck-Geschäft in der Keupstraße betreibt, soll nach Informationen dieser Zeitung 50 Millionen Euro illegal umgesetzt haben. Dabei soll er mindestens ein Prozent der Summe an Provision eingestrichen haben.
Das Vorgehen verlief denkbar simpel: In etlichen Anlaufstellen von Schmuckhändlern in der Kölner Region sollen die Millionen eingezahlt worden sein. Das Geld wurde in Altgold und andere Edelmetalle investiert, die dann zu Barren eingeschmolzen und mittels offizieller Zollpapiere in die Türkei verfrachtet wurden. Dort wurden die Barren wieder zu Geld gemacht. Ferner brachten Kuriere hohe Beträge nach Istanbul, um die Gelddepots der Geschäftspartner der Juweliere aufzufüllen. Diese wiederum sollen dann den Boten der Verbrecherbanden ihre Einzahlungen nach Abzug einer Aufwandsentschädigung wieder ausgehändigt haben. Auf diese Weise konnten die kriminellen Geldflüsse nicht verfolgt werden.
Laut Staatsanwalt René Seppi stehen in dem Komplex 53 Beschuldigte auf der Ermittlungsliste. Drei Tatverdächtige sitzen noch in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Bandenchef, ein Schmuck-Großhändler aus Istanbul, ist vermutlich in seiner Heimat untergetaucht, nach ihm wird gefahndet. Die Vorwürfe gegen die Gruppe reichen von Geldwäsche, Betrug, dem Verstoß gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) bis hin zur der Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Mustafa Kaplan, Verteidiger eines beschuldigten Kölner Geschäftsmannes, glaubt hingegen, dass sich ein Großteil der Vorwürfe "am Ende des Verfahrens im Nichts auflösen werden". Der Anwalt wirft den Ermittlungsbehörden vor, "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen".
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Allein einer der mutmaßlichen Köpfe der Bande, der sein Schmuck-Geschäft in der Keupstraße betreibt, soll nach Informationen dieser Zeitung 50 Millionen Euro illegal umgesetzt haben. Dabei soll er mindestens ein Prozent der Summe an Provision eingestrichen haben.
Das Vorgehen verlief denkbar simpel: In etlichen Anlaufstellen von Schmuckhändlern in der Kölner Region sollen die Millionen eingezahlt worden sein. Das Geld wurde in Altgold und andere Edelmetalle investiert, die dann zu Barren eingeschmolzen und mittels offizieller Zollpapiere in die Türkei verfrachtet wurden. Dort wurden die Barren wieder zu Geld gemacht. Ferner brachten Kuriere hohe Beträge nach Istanbul, um die Gelddepots der Geschäftspartner der Juweliere aufzufüllen. Diese wiederum sollen dann den Boten der Verbrecherbanden ihre Einzahlungen nach Abzug einer Aufwandsentschädigung wieder ausgehändigt haben. Auf diese Weise konnten die kriminellen Geldflüsse nicht verfolgt werden.
Laut Staatsanwalt René Seppi stehen in dem Komplex 53 Beschuldigte auf der Ermittlungsliste. Drei Tatverdächtige sitzen noch in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Bandenchef, ein Schmuck-Großhändler aus Istanbul, ist vermutlich in seiner Heimat untergetaucht, nach ihm wird gefahndet. Die Vorwürfe gegen die Gruppe reichen von Geldwäsche, Betrug, dem Verstoß gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) bis hin zur der Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Mustafa Kaplan, Verteidiger eines beschuldigten Kölner Geschäftsmannes, glaubt hingegen, dass sich ein Großteil der Vorwürfe "am Ende des Verfahrens im Nichts auflösen werden". Der Anwalt wirft den Ermittlungsbehörden vor, "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen".
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