DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Arbeitsmarkt mit überraschend starkem Wachstum
Das US-Jobwachstum hat sich im Juni deutlich und stärker als erwartet beschleunigt. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 850.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 706.000 Jobs erwartet.
Defizit in der US-Handelsbilanz gestiegen
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai stärker als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 71,24 Milliarden Dollar nach revidiert 69,07 (vorläufig: 68,90) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 71,40 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte stiegen zum Vormonat um 0,6 Prozent auf 206,02 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 277,259 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 1,3 Prozent.
Auftragseingang der US-Industrie im Mai gestiegen
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Mai um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat ergab sich ein revidiertes Minus von 0,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 0,6 Prozent berichtet worden. Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für Mai einen bestätigten Anstieg von 2,3 Prozent.
EZB/Enria beklagt hohe Risikoneigung von Banken
Der Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Andrea Enria, hat eine zu hohe Risikoneigung großer Banken im Euroraum bei der Kreditvergabe an hoch verschuldete Unternehmen (Leveraged Loans) beklagt und höhere Eigenkapitalanforderungen in Aussicht gestellt. "Leveraged Loans wurden so gezeichnet, dass sie Unternehmen mit einem immer höheren Verschuldungsgrad anzogen, was sich darin zeigte, dass die ausstehenden Schulden der Kreditnehmer ein immer größeres Vielfaches ihrer Ertragskraft ausmachten."
Bundespräsident Steinmeier unterschreibt ESM-Gesetz nicht - Zeitung
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat auf Bitte des Bundesverfassungsgerichts (BVerG) das Gesetz über die Reform des Euro-Rettungsfonds ESM nicht unterschrieben, womit es vorläufig nicht in Kraft treten kann. Das berichtet die FAZ unter Berufung auf eine Sprecherin des Bundespräsidialamts. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte die Bitte des Gerichts an Steinmeier. Grund ist eine Klage von sieben FDP-Bundestagsabgeordneten beim BVerfG, die außerdem eine einstweilige Verfügung beantragt hatten. Zuvor hatten Bundestag und Bundestag das Gesetz durchgewinkt.
MINDESTSTEUER/Regierung: Einigung historischer Beitrag zur Steuerfairness
Die Bundesregierung hat die Einigung auf eine globale Mindeststeuer als "historischen Beitrag" für die internationale Steuerfairness gewertet. Das Bundefinanzministerium rechnet damit, dass die globale Mindeststeuer von mindestens 15 Prozent nun in der Europäischen Union schnell eingeführt wird. Eigene Berechnungen zu möglichen Steuermehreinnahmen für Deutschland nannte das Ministerium nicht.
Fridays for Future plant Klimaaktionstag zwei Tage vor Bundestagswahl
Unmittelbar vor der Bundestagswahl will die Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Deutschland eine Protestaktion starten. Am 24. September und damit zwei Tage vor dem Wahlsonntag werde es einen globalen Klimaaktionstag mit hunderten Aktionen weltweit und in ganz Deutschland geben. Davor solle es bereits über den Sommer zahlreiche Aktionen geben.
Merkel zuversichtlich für Lösungen bei Nordirland-Protokoll
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zuversichtlich gezeigt, dass bei den Streitfragen zum Nordirland-Protokoll Lösungen gefunden werden können. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel sagte der britische Premierminister Boris Johnson, dass es noch eine Menge an Fragen zu klären gebe, die bei guten Willen und Geduld beantwortet werden könnten.
Merkel: Bin sorgenvoll wegen hoher EM-Zuschauerzahl in London
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Besorgnis über die hohe Zuschauerzahl bei den Spielen der Fußballeuropameisterschaft in England zum Ausdruck gebracht. Bei ihrem Besuch des britischen Premierministers Boris Johnson erklärte Merkel, dass Deutschland sich entschieden habe, weniger Zuschauer in das Stadion in München zu lassen.
5,1 Millionen EU-Bürger erhalten Aufenthaltsrecht in Großbritannien
Nach dem Brexit haben rund 5,1 Millionen in Großbritannien lebende EU-Bürger ein Aufenthaltsrecht in dem Land bekommen. Das britische Innenministerium sprach von einem "Erfolg", nachdem im Zuge des Brexits mehr als 6 Millionen EU-Bürger eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt hatten.
Britische Labour-Partei gewinnt knapp bei wichtiger Nachwahl in Nordengland
Die britische Labour-Partei hat bei einer wichtigen Nachwahl in Nordengland knapp einen Sieg errungen. Die Schwester der 2016 auf offener Straße ermordeten Abgeordneten Jo Cox, Kim Leadbeater, gewann mit nur 323 Stimmen Vorsprung vor dem Kandidaten der Konservativen, Ryan Stephenson, und kam auf rund 35,3 Prozent. Ein Verlust des Parlamentsmandats im Wahlkreis Batley and Spen hätte auch für Labour-Parteichef Keir Starmer Konsequenzen haben können, der zuletzt innerparteilich unter Druck geraten war.
DJG/DJN/AFP/sha
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July 02, 2021 13:18 ET (17:18 GMT)
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