DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Laborausrüster Sartorius traut sich nach einem guten ersten Halbjahr mehr für 2021 zu als bisher. Für die ersten sechs Monate nannten die Göttinger ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen von rund 60 Prozent bei einer operativen EBITDA-Marge von etwas über 34,0 Prozent. Vor einem Jahr hatte Sartorius über eine operative EBITDA-Marge von 27,8 Prozent berichtet.
Dank der dynamischen Geschäftsentwicklung und der zunehmend belastbaren Aussichten für das zweite Halbjahr hob Sartorius die Prognose für das Jahr an: Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von rund 45 Prozent (bisher rund 35 Prozent) und einer operativen EBITDA-Marge von etwa 34 Prozent (bisher etwa 32 Prozent) für den Konzern. Für die Sparte Bioprocess Solutions wird ein Umsatzwachstum von etwa 50 Prozent (bisher etwa 40 Prozent) und eine operative EBITDA-Marge von rund 36 Prozent (bisher etwa 34 Prozent) prognostiziert. Für die Sparte Lab Products & Services wird das erwartete Umsatzwachstum von bisher etwa 20 Prozent auf nun 30 Prozent bei einer operativen EBITDA-Marge von etwa 26 Prozent (bisher etwa 24 Prozent) angehoben.
Im ersten Halbjahr schaffte die Sparte Bioprocess Solutions einen Anstieg der Erlöse um rund 63 Prozent bei einer operativen EBITDA-Marge von 36,0 Prozent bis 36,5 Prozent, die Sparte Lab Products & Services eine Umsatzsteigerung um rund 52 Prozent bei einer operativen EBITDA-Marge von 26,0 Prozent bis 26,5 Prozent. Das Unternehmen verwies auf einen kontinuierlich starken Auftragseingang sowie stabile Lieferketten und erweiterte Produktionskapazitäten.
Alle Zahlen sind wie bisher in konstanten Währungen angegeben. Aufgrund der Pandemie steht die Prognose weiter unter größerer Unsicherheit als üblich, wie Sartorius betonte. Zugrunde gelegt wird insbesondere, dass Logistikketten stabil und Produktionslinien in Betrieb bleiben. Die im Januar 2021 aktualisierten Mittelfristziele bis 2025 sind von der Anpassung der Prognose unberührt. Sartorius wird die Halbjahreszahlen 2021 wie geplant am 21. Juli 2021 veröffentlichen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Termin:
09:00 FR/Alstom SA, Kapitalmarkttag (virtuell)
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Auftragseingang Mai saisonbereinigt PROGNOSE: +1,0% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Juli PROGNOSE: +75,0 Punkte zuvor: +79,8 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: +8,0 Punkte zuvor: -9,1 Punkte - EU 11:00 Einzelhandelsumsatz Mai Eurozone PROGNOSE: +4,2% gg Vm zuvor: -3,1% gg Vm - US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 65,2 1. Veröff.: 64,8 zuvor: 70,4 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni PROGNOSE: 63,3 Punkte zuvor: 64,0 Punkte
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.639,00 -0,1% Nikkei-225 28.690,39 +0,3% Schanghai-Composite 3.521,00 -0,4% +/- Ticks Bund -Future 172,62 -10 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 15.661,97 0,08 DAX-Future 15.644,00 -0,04 XDAX 15.661,80 -0,03 MDAX 34.534,42 0,21 TecDAX 3.566,86 -0,05 EuroStoxx50 4.087,37 0,07 Stoxx50 3.540,25 0,14 Dow-Jones 34.786,35 0,44 (Freitag) S&P-500-Index 4.352,34 0,75 (Freitag) Nasdaq-Comp. 14.639,33 0,81 (Freitag) EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,70 -47
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Relativ freundlich gestimmt gehen Händler am Dienstag in den europäischen Handelstag. Die US-Börsen werden nach ihrem Feiertag am Vortag mit Kursgewinnen erwartet. Die Befürchtung steigender Zinsen dürfte durch die Zentralbank in Australien wieder gedämpft worden sein. Sie hat sich am Morgen taubenhaft geäußert, lässt die Zinsen unverändert und deutet Zinserhöhungen nicht vor 2024 an. Fest erwartet werden die Aktien des Ölsektors, nachdem die Opec ihr Treffen am Vortag verschoben hat. Im Blick stehen in Europa zahlreiche Konjunkturdaten, allen voran der ZEW-Index für Juli als Vorlauf für den Ifo-Indikator.
Rückblick: Kaum verändert - Marktteilnehmer berichteten von einem verhaltenen Start in die Woche. Die Umsätze blieben vergleichsweise dünn, dies lag auch daran, dass in den USA nicht gehandelt wurde. Auf die Stimmung drückte leicht ein Rückgang des Caixin-Einkaufsmanager-Index für das Dienstleistungsgewerbe in China sowie die zunehmende Gängelung chinesischer Internet-Unternehmen durch Peking. Für die Aktie des britischen Einzelhändlers Morrison ging es um 11,5 Prozent nach oben. Eine Investorengruppe unter der Führung der Softbank-Tochter Fortress will die Supermarktkette für 6,3 Milliarden Pfund übernehmen. Auch für die Aktien der Wettbewerber Marks & Spencer und Sainsbury ging es um 2,9 und 2,2 Prozent nach oben. Prosus starteten 6,1 Prozent leichter in die Woche. Dabei leidet die Bewertung an der Schwäche des größten Assets des Unternehmens - Tencent. Dort belasten nach Aussage der Equita-Analysten momentan zwei Entwicklungen. Zum einen ist Tencent mit 7 Prozent an Didi beteiligt, zum zweiten erhöht die Entscheidung der Cyberspace Administration of China (CAC) die regulatorische Unsicherheit für den Technologiesektor in China.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Mit Blick auf eine deutlich anziehende Nachfrage nach Dienstreisen ging es für die Aktie der Lufthansa um 3,1 Prozent nach oben. "Die Erholung kommt schneller als erwartet", sagte ein Marktteilnehmer. Auch bei den Aktien des Flughafenbetreibers Fraport ging es um 2,1 Prozent nach oben, nachdem es ein Gebot für den Flughafen im australischen Sydney gegeben hatte. Von dem Preisboom der Rohstoffe profitierten K+S (plus 5,3% auf 12,87 Euro), hier hatten die Analysten von Kepler in der Vorwoche das Kursziel auf 22 Euro hochgenommen. Aurubis profitiert als weltweit größter Kupferrecycler von den steigenden Preisen des Industriemetalls, die Aktie legte um 3 Prozent zu.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Sartorius-Aktie reagierte mit einem Plus von 1,9 Prozent auf die angehobene Prognose, in der Spitze legte das Papier sogar 4,5 Prozent zu. Allerdings blieben die Umsätze gering, wie ein Händler von Lang & Schwarz sagte.
USA - AKTIEN (Freitag)
Fester - Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht für Juni war etwas besser ausgefallen als erwartet, doch nicht so stark, dass er Zinserhöhungsängste hätte auslösen können. Besonders die nur moderat gestiegenen Stundenlöhne beruhigten die Gemüter. S&P-500 und Nasdaq erreichten neue Rekordhochs. Unter den Einzelwerten schlossen Johnson & Johnson 1,8 Prozent fester. Das Pharma-Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoff offenbar auch vor der sich immer stärker ausbreitenden Delta-Variante des Virus schützt. Von neuen US-Absatzzahlen zeigten sich Ford (+0,1%) und General Motors (-0,3%) wenig beeindruckt. Tesla (+0,1%) hat im zweiten Quartal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie im Vorjahr. Hier bremste allerdings die Nachricht, dass ein Neufahrzeug des Typs "S Plaid" mitten in einem Wohngebiet in Flammen aufgegangen sei. Virgin Galactic stiegen um 4,1 Prozent. Der britische Milliardär Richard Branson will am 11. Juli mit einem Raumschiff seines Unternehmens Virgin Galactic ins All fliegen - und damit seinem US-Konkurrenten Jeff Bezos um neun Tage zuvorkommen. Die Titel der Donutkette Krispy Kreme fielen derweil um 9 Prozent. Am Vortag hatte die Gesellschaft einen fulminanten Wiedereinzug an der Börse gefeiert - die Kurs war um knapp 24 Prozent gestiegen.
USA - ANLEIHEN (Freitag)
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,24 -1,1 0,25 12,3 5 Jahre 0,86 -3,2 0,89 50,1 7 Jahre 1,20 -3,0 1,23 54,8 10 Jahre 1,43 -1,9 1,45 51,8 30 Jahre 2,04 -1,7 2,06 39,7
Am Rentenmarkt kamen die Renditen nach den Daten zurück. Allerdings fand am Anleihemarkt wegen des bevorstehenden langen Wochenendes nur eine verkürzte Sitzung statt - mit entsprechend dünnen Umsätzen. Anleger setzten offenbar nicht auf eine schnelle Zinswende, hieß es.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo, 17:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,1878 +0,1% 1,1861 1,1864 -2,7% EUR/JPY 131,64 -0,0% 131,64 131,61 +4,4% EUR/CHF 1,0937 -0,1% 1,0944 1,0940 +1,2% EUR/GBP 0,8555 -0,1% 0,8566 0,8569 -4,2% USD/JPY 110,83 -0,1% 110,97 110,94 +7,3% GBP/USD 1,3885 +0,3% 1,3848 1,3845 +1,6% USD/CNH 6,4634 -0,0% 6,4635 6,4637 -0,6% Bitcoin BTC/USD 34.758,76 +1,7% 34.182,73 33.761,51 +19,7%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 06, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Das Euro-Dollar-Paar bewegte sich seitwärts um 1,1860. Die Devisenexperten der ING halten es für möglich, dass der Euro im Wochenverlauf unter die runde Marke von 1,18 Dollar zurückfällt. Die Analysten lenken den Blick auf das am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung mit wahrscheinlichen Hinweisen auf eine zukünftige geldpolitische Straffung: "Jetzt, wo er aus der Flasche ist, ist es schwer, den Geist eines restriktiveren Kurses wieder zurückzudrängen."
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,64 76,36 +2,0% 1,48 +58,5% Brent/ICE 77,49 77,16 +0,4% 0,33 +51,6%
Die Ölpreise profitierten von der Absage des Opec+-Treffens am Montag. Aufgrund der internenen Differenzen musste die Sitzung ohne Einigung abgebrochen werden. Ein neuer Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen steht noch nicht fest. Am Dienstagmorgen geht es mit den Preisen weiter nach oben.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.803,11 1.791,90 +0,6% +11,21 -5,0% Silber (Spot) 26,69 26,48 +0,8% +0,22 +1,1% Platin (Spot) 1.112,80 1.100,78 +1,1% +12,03 +4,0% Kupfer-Future 4,36 4,28 +1,9% +0,08 +23,7%
Der Goldpreis setzte seine jüngste Erholungsbewegung fort. Entscheidend sei nun die Marke von 1.800 Dollar, sagten technisch orientierte Analysten.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Die Bundesregierung hat mehrere Virusvariantengebiete heruntergestuft und zu Hochinzidenzgebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, gelten Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland sowie Indien und Nepal ab Mittwoch nicht mehr als Virusvariantengebiet.
- Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Dienstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 4,9 (Vorwoche: 5,4) Fällen pro 100.000 Einwohnern.
- In Spanien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen in die Höhe geschnellt - vor allem bei jungen Menschen. Die landesweite Inzidenz lag demnach bei 204 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen.
EZB - BANKEN
Der Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Andrea Enria, hat ein düsteres Bild des Euroraum-Bankensektors gezeichnet. "Die Kapitalkosten sind höher als die Gewinne auf das eingesetzte Kapital, und das schon seit ziemlich langer Zeit - das bedeutet, dass der Bankensektor als Ganzes Kapital verbrennt", sagte Enria beim Banking Sector Industry Meeting der IESE Business School. So eine Situation lasse sich für eine bestimmte Zeit aushalten, aber das könne nicht wenig so weitergehen. "Es kommt der Moment, wo man gar keine Investoren mehr findet", sagte Enria.
PORSCHE
und Rimac haben sich auf die Gründung eines Joint Ventures unter Einbindung von Bugatti geeinigt. Der Hypercar-Hersteller soll künftig Bugatti-Rimac heißen, wie Porsche mitteilte.
S&T
hat im zweiten Quartal 2021 einen hohen Auftragseingang verzeichnet und seine Jahresprognose bekräftigt. Der Auftragseingang übertraf die Umsätze des zweiten Quartals abermals deutlich. Details nannte das Linzer Unternehmen nicht.
MANOMANO
Der auf Heimwerken, Haus und Garten spezialisierte Online-Marktplatz Manomano ist in einer Finanzierungsrunde mit 2,6 Milliarden Euro bewertet worden. Das Startup hat damit Einhorn-Status erreicht.
TELECOM ITALIA
Chief Revenue Officer Federico Rigoni verlässt den Konzern mit sofortiger Wirkung. Seine Nachfolge tritt der bisherige Chief Technology Officer Stefano Siragusa an. Neuer Technikvorstand wird Nicola Grassi, der bisher für den Einkauf zuständig war, den Bereich Beschaffung übernimmt Paolo Chiriotti.
DIDI
Chinesische Aufsichtsbehörden wollten Wochen vor dem US-Börsengang von Didi den Gang auf Parkett des Fahrdienstvermittlers offenbar verzögern. Informierte Personen sagten, dass die Internetaufsichtsbehörde Cyberspace Administration of China dem Unternehmen einen späteren Börsengang nahe gelegt habe, um zuvor das Netzwerk des Unternehmens auf Datensicherheit zu prüfen. Da die Behörde keine ausdrückliche Anordnung ausgesprochen habe, sei Didi aber an die Börse gegangen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln
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July 06, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
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