Berlin (ots) - Kurzform: Sportlich betrachtet war die Fußball-EM ein Erfolg. Doch die Uefa bleibt ein veritabler Chancentod. Der Verband hätte ein Vorbild sein können, nämlich dann, wenn er auf die Gastgeberstädte keinen Druck ausgeübt und auf Gewinnmaximierung verzichtet hätte. Stattdessen endet die EM nun mit gemischten Gefühlen. Der Fußball hat gewonnen, doch seine Strippenzieher haben sich erneut verdribbelt.
Der vollständige Kommentar: Viele Tore, dramatische Spannung und große Emotionen: Sportlich betrachtet war die Fußball-EM ein Erfolg. Während die Star-Konglomerate aus Frankreich, Deutschland oder Portugal früh scheiterten, begeisterten jene Teams, die zwar weniger Talent, aber mehr Herz hatten. Von den kämpferischen Schweizern über die emotional aufgeladenen Dänen bis zu den mitreißenden Italienern - sie alle fanden den richtigen Mix aus Leidenschaft, Disziplin und Wir-Gefühl. Erfrischend ursprünglich.
Hinzu kommt: Nie zuvor war ein Turnier mit derart vielen sozio-politischen Statements gespickt wie 2021. Regenbogenfarben waren in den Stadien fast omnipräsent und trugen die Themen Toleranz und Vielfalt in Wohnzimmer und Regierungsstuben. Nur der europäische Fußball-Verband Uefa stellte sich quer. Dass der Münchner Arena ein Regenbogen-Look verwehrt wurde, war formaljuristisch zwar verständlich, blieb aber ein fatales Zeichen. Und längst nicht das einzige.
Dass die Uefa in Zeiten von Corona- und Klima-Krise an seinem Plan festhielt, erstmals eine paneuropäische EM zu veranstalten, wirkte wie ein schlechter Scherz. Statt CO2-Emissionen zu minimieren, flogen Teams und Fans zwischen Sevilla, London und Baku (!) hin und her; statt die Stadien mit gesundem Augenmaß zu füllen, wurden sie mancherorts hemmungslos gefüllt - dabei hätte es das für die zweifellos tolle Atmosphäre gar nicht gebraucht.
So bleibt der Verband ein veritabler Chancentod. Er hätte ein Vorbild sein können, nämlich dann, wenn er auf die Gastgeberstädte keinen Druck ausgeübt und auf Gewinnmaximierung verzichtet hätte. Stattdessen endet die EM nun mit gemischten Gefühlen. Der Fußball hat gewonnen, doch seine Strippenzieher haben sich erneut verdribbelt.
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Hinzu kommt: Nie zuvor war ein Turnier mit derart vielen sozio-politischen Statements gespickt wie 2021. Regenbogenfarben waren in den Stadien fast omnipräsent und trugen die Themen Toleranz und Vielfalt in Wohnzimmer und Regierungsstuben. Nur der europäische Fußball-Verband Uefa stellte sich quer. Dass der Münchner Arena ein Regenbogen-Look verwehrt wurde, war formaljuristisch zwar verständlich, blieb aber ein fatales Zeichen. Und längst nicht das einzige.
Dass die Uefa in Zeiten von Corona- und Klima-Krise an seinem Plan festhielt, erstmals eine paneuropäische EM zu veranstalten, wirkte wie ein schlechter Scherz. Statt CO2-Emissionen zu minimieren, flogen Teams und Fans zwischen Sevilla, London und Baku (!) hin und her; statt die Stadien mit gesundem Augenmaß zu füllen, wurden sie mancherorts hemmungslos gefüllt - dabei hätte es das für die zweifellos tolle Atmosphäre gar nicht gebraucht.
So bleibt der Verband ein veritabler Chancentod. Er hätte ein Vorbild sein können, nämlich dann, wenn er auf die Gastgeberstädte keinen Druck ausgeübt und auf Gewinnmaximierung verzichtet hätte. Stattdessen endet die EM nun mit gemischten Gefühlen. Der Fußball hat gewonnen, doch seine Strippenzieher haben sich erneut verdribbelt.
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