DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
De Guindos: Entscheiden bald über Übergang von PEPP auf andere Programme
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bald darüber beraten, wie er ohne das temporäre Pandemiekaufprogramm PEPP für ausreichend geldpolitische Unterstützung sorgen will. "Wir haben den Übergang vom PEPP zu anderen Programmen nicht diskutiert, darüber wird der EZB-Rat in naher Zukunft beschließen", sagte de Guindos in einem Gespräch mit dem Chairman des Think Tanks Omfif, David Marsh. Der EZB-Rat kommt am 22. Juli zu den nächsten geldpolitischen Beratungen zusammen, um seine konkrete Geldpolitik der in der vergangenen Woche beschlossenen neuen Strategie anzupassen.
Barkin: Erholung des US-Arbeitsmarktes noch nicht ausreichend
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Thomas Barkin, ist noch nicht bereit, ein Ende der monatlichen Anleihekäufe der US-Notenbank in Höhe von 120 Milliarden Dollar zu fordern und verweist dabei vor allem auf den Umstand, dass die Erholung des Arbeitsmarktes noch nicht ausreichend sei. Zur Frage, wann die Käufe von Wertpapieren zurückgefahren werden könnten, sagte Barkin in einem Interview mit dem Wall Street Journal: "Wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt relativ schnell klärt, dann kann es vielleicht früher passieren, aber wenn es länger dauert, dann geht es etwas später."
Sydney-Lockdown bedroht Australiens wirtschaftlichen Aufschwung
Australiens fulminanter Wirtschaftsaufschwung ist zunehmend von dem erneuten Corona-Ausbruch in Sydney bedroht. Die täglichen Neuansteckungen in Sydney, einer Stadt, die 32 Prozent der australischen Wirtschaftsleistung ausmacht, sind auf den höchsten Stand seit März 2020 gestiegen, während die Behörden darum kämpfen, die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante aufzuhalten.
OECD-Frühindikator weist auf stetiges Wachstum
Der Frühindikator der OECD liegt für die meisten großen Volkswirtschaften weiter über dem Trend und deutet auf ein stetiges Wachstum. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, stieg der Indikator im Juni um 0,25 Prozent auf 100,8 Punkte. Im Mai hatte der Index um 0,23 Prozent und im April um 0,27 Prozent zugelegt.
IW-Umfrage: Mehrheit der Unternehmen zuversichtlich für 2021
Bei den deutschen Unternehmen macht sich trotz Lieferengpässe und verbliebener Pandemierisiken Optimismus breit. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven in Deutschland in den letzten Monaten erheblich verbessert haben. Es bestehe "die Hoffnung auf eine schwungvolle Erholung im zweiten Halbjahr 2021", heißt es in der IW-Konjunkturumfrage vom Sommer 2021. Die meisten Unternehmen gingen mit "hoher Zuversicht" in die kommenden Monate.
IW: Beteiligungsprogramme müssen steuerlich attraktiver werden
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat eine Verbesserung der Programme zum vermögenswirksamen Sparen angemahnt. "Nur eine Minderheit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter nutzt Wege, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das vermögenswirksame Sparen erleichtern", erklärte IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös. "Die Instrumente sollten steuerlich attraktiver werden." So könnte etwa geprüft werden, ob Mitarbeiterbeteiligungen der Kapitalertragsteuer unterworfen werden sollten. Dadurch wäre auf sie ein fester Steuersatz von 25 Prozent zu zahlen - statt dem derzeitigen progressiven Satz.
Commerzbank: Schwächerer Euro lässt Early Bird steigen
Der Frühindikator der Commerzbank für die deutsche Wirtschaft (Early Bird) ist im Juni um 0,04 Punkte auf 0,56 Punkte gestiegen, den höchsten Stand seit sechs Jahren. "Auftrieb bekam er insbesondere von einem schwächeren Euro, der das geringfügig schwächere weltwirtschaftliche Umfeld mehr als ausgeglichen hat", schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einer Mitteilung. Damit signalisiere der Early Bird weiterhin, dass der wegen der Lockerung der Corona-Restriktionen in Gang gekommene Aufschwung auch durch die "klassischen" Rahmenbedingungen kräftig unterstützt werde.
Ifo-Institut: Datenschutz muss wachstumsfreundlicher werden
Deutschland braucht nach Überzeugung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung eine öffentliche Debatte darüber, wie ein wachstumsfreundlicher Datenschutz aussehen könnte. "Der Rohstoff Daten birgt großes Wachstumspotenzial. Insbesondere öffentliche Daten, wie Landkarten, Wetterdaten, Satellitenbilder oder statistische Daten, sind Grundlage für innovative Geschäftsmodelle, zum Beispiel für Navigationssysteme, Wettervorhersagen, mobile Anwendungen oder Finanz- und Versicherungsdienstleistungen", erklärte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck.
VDMA: EU-Kommission darf Weg zu eFuels nicht verbauen
Der deutsche Maschinenbau mahnt vor der Veröffentlichung der Pläne der EU-Kommission zur Reduzierung von CO2-Emissionen neuer Fahrzeuge vor einer zu starken Fokussierung auf die Elektrofahrzeuge. Ein zu enger regulatorischer Fokus würde den anderen CO2-neutralen Antriebsoptionen, wie etwa eFuels, den Weg verbauen. Der Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Mobilität sei notwendig. Der Weg geht jedoch "durch ein Tal der Tränen", auf dem im besten Falle mindestens 160.000 Arbeitsplätze im Antriebsstrang verlorengehen werden, warnte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Daher müsse auch die Wettbewerbsposition des Sektors gestärkt werden.
EU verschiebt Digitalsteuer bis Oktober
Die Europäische Union wird ihre geplante Digitalsteuer verschieben, sagte ein EU-Sprecher. Die EU stand unter starkem Druck der USA, eine Ankündigung zu verschieben, bis eine Einigung unter den G20-Ländern zustande kommt. Die EU habe beschlossen, die Arbeit an einem Vorschlag für eine Digitalsteuer bis Oktober auf Eis zu legen, sagte der Sprecher.
Biden richtet für Merkel Abendessen im Weißen Haus aus
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird bei ihrer Reise nach Washington am Donnerstag nach bilateralen Gesprächen mit US-Präsident Joe Biden auch ein offizielles Abendessen des Präsidenten zu ihren Ehren und die Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität erhalten. Das gab Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt.
Pro-europäische Partei gewinnt Wahl in Moldau mit deutlicher Mehrheit
Moldaus größte pro-europäische Partei PAS hat die Parlamentswahl mit deutlicher Mehrheit gewonnen. Die Mitte-Rechts-Partei von Präsidentin Maia Sandu kam nach Auszählung von 99,95 Prozent der Stimmen auf 52,7 Prozent, wie die Wahlkommission mitteilte. Das Bündnis von Sozialisten und Kommunisten unter Führung von Ex-Präsident Igor Dodon landete demnach mit 27,2 Prozent auf dem zweiten Platz bei der vorgezogenen Neuwahl am Sonntag.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Mai +0,1% gg Vormonat
Mexiko Industrieproduktion Mai +36,4% (PROG: +36,2%) gg Vj
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July 12, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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