PARIS (dpa-AFX) - Rund ein Dreivierteljahr vor dem Ende seiner Amtszeit hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron weitere Schritte auf seinem Reformkurs angekündigt. Zum Oktober solle eine Erneuerung der Arbeitslosenversicherung in Kraft treten, sagte der Staatschef am Montagabend. Es müsse sich immer mehr lohnen, zu arbeiten, als zu Hause zu bleiben. Die umstrittene Reform zur Neuberechnung der Arbeitslosenunterstützung sollte eigentlich schon zum Juli greifen, wurde aber vom Staatsrat als oberstem Verwaltungsgericht wegen der Krise ausgesetzt.
Auch Macrons kontroverses Vorzeigevorhaben einer Rentenreform soll dem Staatschef zufolge absehbar in die Wege geleitet werden. Macron will das derzeitige komplizierte Rentensystem vereinfachen und gerechter machen. Wer vollständig gearbeitet habe, solle mehr als 1000 Euro Rente im Monat erhalten, sagte Macron. Gleichzeitig sagte er auch, dass das Rentenalter je nach Beruf steigen müsse. Die Reform solle aber erst kommen, wenn die Pandemie unter Kontrolle und ein Aufschwung gewiss seien. Die Corona-Krise hatte auch zu einer Verschiebung der Reform geführt, gegen die es wochenlang Proteste gegeben hatte./rbo/DP/men